wo
1. wie: 1.1 wo moakest du dät? : wie machst du das? 1.2 wo fuul? : wie viel?: wo fuul Tied häbe wie noch? : wie viel Zeit haben wir noch?
wo
wie: iek weet nit, wo hie dät moaked häd : ich weiß nicht, wie er das gemacht hat.
Wier (c)
1. wo: 1.1 Wier häbe jie dä‘n Koai fuunden? : wo habt ihr den Schlüssel gefunden? 2 . woher: 2.1 Wier... fon : Wier kumt die Stoul fon? : woher kommt der Stuhl?
deer
1. da. 1.1 deer ap de/appe Naite : dort in der Nähe. 1.2 deer weze : anwesend sein. 1.3 deer mee bee/ weze : mit von der Partie sein. 1.4 nit deer : abwesend. 1.5 deer Wier : wieder da (nd.Wortstellung). 1.6 heel deer : hellwach. 1.7 hie is nit heel deer : er ist gaga, senil, nicht ganz dicht. 1.8 deer herume : dort in der Gegend. 1.9 deer junner : dort drüben. 1.10 deer so : da selbst; dort an Ort und Stelle. 1.11 et is noch deer antou : es geht darum. 2. wo: dät is ju Stede, deer (veraltet – heute: wier) iek dät fuunden häbe : das ist die Stelle, wo ich das gefunden habe.
Wier (a)
1. da, weil: Wier du äuwelch neen Tied hääst, kume wie mäiden : da du heute Abend keine Zeit hast, kommen wir morgen. 2. obwohl: du diest dät daach al, Wier iek die et/et die ferbeden hiede : du tatest das doch schon, obwohl ich es dir verboten hatte. 3. wo: 3.1 iek moate jädden wiete, wier du dien ‘näie Habiet koped hääst: ich möchte gerne wissen, wo du dein neues Kostüm gekauft hast. 3.2 wieten jie, wier hie woont?: wisst ihr, wo er wohnt?
Moalkkoamp, -e, die
mit Stacheldraht eingefriedigter Teil der Weide, wo die Kühe und Schafe gemolken wurden.
Maalmäälne, -n, ju
1. Karussell: hie häd ‘n Sleek fon de Maalmäälne: er ist nicht ganz bei Trost; er hat einen Dachschaden. 2. kreisförmige, kahl gefressene Fläche um die Stelle herum, wo ein Schaf festgebunden worden ist. 3. Drehkreuz auf einem Deich.
Stoppellound, dät
1. Stoppelland; Land, wo die Stoppeln noch stehen. 2. der Boden unter einer Getreidehocke.
Uurweendsel, -e, dät
Stelle, wo ein Weg über einen Deich führt.
unnerkrjope
unterkriechen, unterschlüpfen; sich dorthin zurückziehen, wo man Schutz findet.
Fatwede, -n, ju
1. besonders nahrhafte Weide für trockene Kühe und Schafe. 2. Weide, wo man Vieh grasen lässt, um es zu mästen.
Noaberskup, -pe, ju
1. Nachbarschaft: ap de Noaberskup: in der Nachbarschaft. 2. das Zusammenleben als Nachbarn; nachbarliche Beziehungen: jo hoolde goude Noaberskup mädeenuur: sie unterhalten gute nachbarschaftliche Beziehungen zueinander. 3. Teil eines Dorfes, wo die Nachbarn unter sich Nachbarspflichten wahrnehmen.
Noustgat, -goate, dät
Astloch; Loch in einem Brett, wo früher sich ein Knoten befand.
Eedspit, -te, dät
Stelle, wo man Torf gräbt; Torfvorkommen.
Eedkoare, -n, ju
Schubkarre, auf der die noch nassen Torfstücke auf den Schlag oder auf das Feld ( Sätfäild ) gebracht werden, wo der Torf trocknen soll. Die Karre ist ohne Seitenoder Hinterwand.
Drugeräi, -en, ju
Trockenschuppen in einer Ziegelei, wo die Ziegelsteine und Dachpfannen getrocknet werden, bevor sie gebrannt werden.
Drugelbeen, -bene, die
Trockenboden; Kornboden, wo das Getreide trocknet, darrt.
Drift, ju
1. Anfang des Ackers beim Pflügen; Stelle, wo man anfängt zu Pflügen. 2. Hektik, Drang: bee/ älke Gelainigaid moaket hie so ‘n Drift: bei jeder Gelegenheit erzeugt er solche Hektik. 3. trockener Streifen, trockene Stelle im Sumpf: deer is ‘n Drift; deer koast du uurlope: da ist eine trockene Stelle; da kannst du hinüberlaufen. 4. Treiben, Drift: dät Holt is ap de Drift: das Holz treibt im Wasser. 5. Viehweide, Trift. 6. Sehnsucht: hie hied so ‘n Drift ätter dät Wucht: er hatte solche Sehnsucht nach dem Mädchen. 7. Hang, Neigung: hie häd so ‘n Drift, sien Jeeld tou ferkwitkerjen: er neigt dazu, sein Geld zu verschwenden. 8. breiter Steg über einen Graben. 9. Einfahrt in einen Hof oder eine Weide. 10. schmaler Weg, Pfad. 11. Überfahrt über eine Bahnstrecke. 12. Viehherde: ‘‘n Drift Skäipe : eine Schafherde.
Dööpkomer, -e, die
Vorraum in der Kirche, wo die Kinder früher getauft wurden. → Deepkomer
Twille, die/ju
1. Astgabel. 2. Schritt; Stelle, wo sich die Beine spalten. 3. Zwiesel; Baum mit gegabeltem Stamm und zwei Kronen.
Fjuurlok, -ke(re), dät
1. das kleine Feuerloch, in dem das offene Herdfeuer brannte. 2. Raum unter der Herdplatte, in den die Asche durch einen Rost fiel und wo das Feuer am Abend eingescharrt wurde.
Stroafboank, -e, die
Bank in der Schule, wo Kinder, die sich etwas hatten zuschulden kommen lassen, allein sitzen mussten.
Huus, do Huze, dät
1. Haus: 1.1 wie häbe Huus bee/ Huus dät Bäiden soacht: wir haben von Haus zu Haus das Kind gesucht. 1.2 hie häd Huus un Ho(a)f ferspield: er hat Haus und Hof (seinen ganzen Besitz) verspielt. 1.3 wie wieren aal in Huus: wir waren alle zu Hause. 1.4 Huus ap dä‘n Boolke, Ladere in dä‘n Sood: Haus auf dem Dachboden, Leiter im Brunnen. (Teil einer Hochzeitseinladung, die zur völligen Absicherung des Hausrats auffordert, damit alle Familienmitglieder zur Hochzeit gehen können.) 1.5 epen Huus: historisches saterfriesisches Bauernhaus ohne Schornstein. 1.6 fon Huus uut: 1.6.1 von der Familie her. 1.6.2 eigentlich, ursprünglich. 1.6.3 seit jeher; von Natur aus. 1.7 in Huus : zu Hause. 1.8 ätter Huus wai fiere : nach Hause fahren. 1.9 bee/ do Huze lope : 1.9.1 von Haus zu Haus laufen. 1.9.2 hausieren gehen. 1.10 bee/ + mie, die, him/hier, uus, jou, him + in Huus : in meiner, deiner, seiner, ihrer, unserer, eurer, ihrer Familie. 1.11 aan dät Huus ferbjode : jemanden aus dem Hause verbannen; jemandem Hausverbot erteilen. 1.12 deer lapt aan bee/ him uum t Huus tou : es läuft jemand bei ihm ums Haus herum (= er hat nicht alle Tassen im Schrank). 1.13 hie gungt mäd Were bee/ do Huze : er hausiert. 1.14 hie häd mie dät Huus tou litjet moaked : er hat spektakelt, viel Aufhebens gemacht. 1.15 wie genen bee/ do Huze bieloangs : wir gingen von Haus zu Haus. 1.16 ju häd wäch?t in Huus broacht : sie hat ein uneheliches Kind geboren. 1.17 et is beter in ‘‘n oold Huus as buppe ap ‘‘n ‘näi : es ist besser in einem alten Haus als oben auf einem neuen. 18. siet ju kroank is, is ju an t Huus buunden : seit sie krank ist, ist sie ans Haus gebunden. 1.19 tou t Huus uut! : raus aus dem Haus! 1.20 Wier kumt hie uut Huus? : 1.20.1 wo kommt er her? 1.20.2 aus welcher Familie stammt er? 1.21 ‘‘n Bäiden uut Huus seende : ein Kind aus dem Hause schicken, damit es seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten kann. 1.22 hie häd ‘‘n Huus ful Bäidene : er hat ein Haus voller Kinder. 2. Gebärmutter der Kuh. 3. Öhr einer Axt oder eines Beils. 4. Schaufeltülle. 5. Axthaube.
Häspennääst, -e, dät
1. Wespennest. 2. Haus oder Betrieb, wo ein ständiges Kommen und Gehen herrscht.
Hangstekoamp, -e, die
ein Stück Land in der Nähe des Bauernhofes, wo die Pferde grasen, die man zur Hand haben muss.