wanner
wann: wanner is ju kemen? : wann ist sie gekommen?.
bespringe
bespringen, beschälen: wanner drege do Skäipe ju maaste Wulle? – Wan die Rom ze/him bespringt: wann tragen die Schafe die meiste Wolle? – Wenn der Schafbock sie bespringt.
him (b) Dativ- und Akkusativform (neben ze) von jo
1. sie, die vor allem nach Präpositionen verwendet wird: 2.1 iek häbe do Bäidene blouked, un iek häbe him wäch?t Bumse/Bumze skoankt : ich habe die Kinder gesehen, und ich habe ihnen einige Bonbons geschenkt. 2.2 wie hieden neen Tied, mäd him tou balen : wir hatten keine Zeit, mit ihnen zu reden. 2.3 wanner drege do Skäipe de maaste Wulle? – Wan die Rom him/ze springt : wann tragen die Schafe die meiste Wolle? – Wenn der Schafbock sie bespringt.
kume iek kume, du kumst, hie/ju kumt, wie kume; iek koom, du keemst, hie/ju koom, wie kemen; is kemen; kum! kumet!
1. kommen: 1.1 in t Kumen : im Anzug, im Kommen: ‘‘n Grummelskuur is in t Kumen : ein Gewitter ist im Anzug. 1.2 kume läite : herunterlassen. 1.3 hie liet dä‘n Säk kume : er ließ den Sack herunter. 1.4 kume läite : einladen, bestellen: hie liet dä‘n Dokter kume : er bestellte den Arzt. 1.5 wie kume uum ju Seke goud tou : wir können die Angelegenheit leicht umgehen. 1.6 et is so kemen, dät wie in dät Jier boalde naan Heeuwer adenje kuden : die Folge war, dass wir in dem Jahr fast keinen Hafer ernten konnten. 1.7 wo kumst du deerbie? : wie kommst du dazu? 1.8 deer is niks fon kemen : daraus ist nichts geworden. 1.9 deer kumt boalde wäch?t : die betreffende Dame ist hoch schwanger. 1.10 hie koom deer nit mäd uut : er druckste herum. 1.11 iek kume deer nit ap : es fällt mir nicht ein. 1.12 kum an! (Ausdruck der Verwunderung): sieh mal einer an! 1.13 kume fon : gebürtig sein aus: uus Mäme kumt fon Ästerwegen : unsere Mutter ist gebürtig aus Esterwegen. 1.14 tou ieten kume : als Gast zum Essen kommen. 1.15 tou wäch?t kume : zu Wohlstand kommen: hie is bee/ litjen tou wäch?t kemen : er ist langsam zu Wohlstand gekommen. 1.16 wäch?t kumt deerfon? : was sind die Folgen? 1.17 wo kuust du deertou kume? : wie konntest du so etwas machen? 1.18 wanner kumst du bee/ uus? : wann besuchst du uns? 1.19 do Potte kume uut t Blaue, uut t Gräine : die Töpfe haben eine bläuliche, eine grünliche Farbe. 2. passieren: 2.1 so kume : sich zufällig ereignen. 2.2 dät moaste so kume : das war unvermeidlich. 3. erscheinen: hie kumt nit oafte bee/ uus : er erscheint nicht häufig bei uns. 4. kume + oun + Verb der Tätigkeit drückt die Gleichzeitigkeit von Ankommen, Erscheinen und einer bestimmten Handlung aus: hie koom deer ounlopen, ounbabbeljen, mäd ju Kiste ounsludjen : er kam da angelaufen, kam babbelnd an, kam mit der Kiste angeschleppt (= kam an und schleppte gleichzeitich die Kiste mit.) 5. berühren: hie koom mie an t Been : er berührte mein Bein.
munter
1. munter, aufgeweckt. 2. hellwach: wanner skäl iek die munter moakje? : wann soll ich dich wecken?
ouhondelje
1. abfeilschen, abhandeln: hie häd mie ju Ku ouhondeld : er hat mir die Kuh abgehandelt. 2. durch Verhandlung bestimmen, festsetzen: dät häbe wie mäd dä‘n Foar ouhondeld, wanner wie dä‘n Suun dä‘n Woain uurreke : wir haben mit dem Vater verhandelt und bestimmt, wann wir dem Sohn den Wagen übergeben.
outonkje
1. abdanken, abtreten: die düütske Poapst häd in Feber outonked : der deutsche Papst hat im Februar abgedankt. 2. zurücktreten; den Posten aufgeben (is): die Minister is outonked : der Minister ist zurückgetreten. entlassen: hie häd Jeeld stälen, un jo häbe him outonked : er hat Geld gestohlen, und sie haben ihn entlassen. 4. abschaffen: wie häbe dä‘n oolde Träkker outonked : wir haben den alten Traktor abgeschafft. 5. weggehen: du koast outonkje, wanner du wolt : du kannst weggehen, wann du willst.
Rom, -me, die
1. Schafbock, Ramm: (Rätsel) wanner drege do Skäipe ju maaste Wulle? Wan die Rom ze/him springt: wann tragen die Schafe die meiste Wolle? Wenn der Schafbock sie bespringt. 2. Bremsklotz am Ackerwagen.
springe iek springe, du springst, hie/ ju springt, wie springe; sproang, sproangen; is/häd sproangen; spring(e)! springet!
1. springen (is): 1.1 du doarst nit färe/wieder springe, as du die dä‘n Stok sät hääst : du darfst deine Kräfte nicht überschätzen. 1.2 hie springt fon een ap uur fon Drokte : er springt vom Hölzchen aufs Stöckchen; er kommt vom Hundertsten ins Tausendste vor lauter Geschäftigkeit, Hektik. 2. bespringen, begatten: 2.1 die Rom springt ju Oue : der Ramm begattet das Mutterschaf. 2.2 (Rätsel) wanner drege do Skäipe ju maaste Wulle? – Wan die Rom him/ze springt : wann tragen die Schafe die meiste Wolle? – Wenn der Bock sie bespringt. 3. rissig werden (is): dät Holt springt fon Druuchte : das Holz wird vor Trockenheit rissig. 4. zerspringen, zerschellen, sich spalten (is): 4.1 dät koolde Glääs springt fon ju Waamte : das kalte Glas zerspringt von der Wärme. 4.2 dät Woater in de Glusse fon dä‘n grote Steen is fäärzen, un die Steen is sproangen : das Wasser in der Hohlkehle des großen Steins ist gefroren, und der Stein ist zersprungen. 4.3 ju Teetasse is sproangen : die Teetasse ist gesprungen.
tichtmoakje
1. schließen, zumachen: wanner moakje do Winkele ticht? : wann schließen die Läden? 2. verkleistern; mit Kleister zukleben. sich verschließen: iek wiel/wüül mäd Hier deeruur bale, man ju moakede ticht : ich wollte mit ihr darüber reden, aber sie verschloss sich jedem Gespräch.
Wissigaid, ju
Gewissheit: iek kon mäd Wissigaid nit kwede, wanner iek Tied foar die häbe skäl: ich kann mit Gewissheit nicht sagen, wann ich Zeit für dich haben werde. [afrs. wissichêd ]