wiete, die
die größte Nagelsorte.
Wietkleeuwer, die
Weißklee. → Wiete Kleeuwer
wiete Sundai, die
Weißer Sonntag; der Sonntag nach Ostern. [engl. Whitsunday ]
wiete Kleeuwer, die
Weißklee.
wiete (a) iek weet, duwaast, hie/ju weet, wie wieten; wiste, wisten; wist; wiet! wietet!
1. wissen: 1.1 hie wiste min Nome nit : er wusste meinen Namen nicht. 1.2 deer wüül/wiel hie nargends wäch?t fon wiete : er wollte nichts davon wissen; er lehnte das ab. 1.3 iek weet deer niks ap : ich weiß nichts darüber. 1.4 hie weet deer niks fon : 1.4.1 er hat keine Kenntnis davon; er kennt sich damit nicht aus. 1.4.2 er sieht das Unpassende an seiner Handlung nicht. 1.5 jie wieten deer niks fon : ihr könnt euch keinen Begriff davon machen; denn es ist etwas Außergewöhnliches. 1.6 sunder mien wieten : ohne mein Wissen. 2. benachrichtigen, wissen lassen: wiete läite : iek skäl die wiete läite, wan sin Besäik mie gelain kumt : ich werde dich benachrichtigen, wenn sein Besuch mir gelegen kommt. 3. sich erinnern: iek weet noch, dät jo twäin Wäänte un ‘‘n Wucht hieden : ich erinnere mich daran, dass sie zwei Söhne und eine Tochter hatten. 4. wissen, wo etwas ist: iek weet ‘‘n Fugelnääst : ich weiß, wo ein Vogelnest ist. 5. sich für eine bestimmte Handlung entscheiden: du moast sälwen/säärm wiete, wo du dät moakest : du musst selbst entscheiden, wie du das machst. für etwas die Verantwortung übernehmen: wäch?l et däd, mout et wiete : wer es tut, muss es wissen, muss die Verantwortung für die Folgen seiner Tat übernehmen. 6. dulden, zulassen: hie wiel/wüül deer niks fon wiete : er wollte es nicht dulden. leugnen: hie wiel/wüül nit wiete, dät hie lain hiede : er leugnete, dass er gelogen hatte.
wäl
1. wer: 1.1. wäch?l, wäch?ls, wäch?l, wäch?l : wer, wessen, wem, wen: wäch?l bääst du? : wer bist du? (Frage an ein Kind nach seiner Herkunft.) 1.2 wäch?ls Ku/wäch?l sien Ku is dät? : wessen Ku ist das? 1.3 wäch?l dät weet, die mout et kwede : wer das weiß, der muss es sagen. 1.4 ju häd wäch?l weet wo fuul äärwed : sie hat wer weiß wie viel geerbt. wäch?l weet, wo fuul Tied wie noch häbe : wer weiß, wie viel Zeit wir noch haben. 1.6 wäch?l ook so wäch?t kwädt, dät leeuwe iek nit: wer auch immer so etwas sagt, das glaube ich nicht. 1.7 wäch?l fon do bee Wuchtere wol dät Kralebeend häbe?: wer von den beiden Mädchen will die Perlenschnur haben? 1.8 iek moate jädden wiete, wäch?l dät Rääd stälen häd: ich möchte gerne wissen, wer das Rad gestohlen hat.
umetoupooije
1. umschmeicheln; durch Schmeichelei und Anbiederung etwas zu erreichen versuchen: hie pooit mäd dät Wucht umetou, man ju/et wol niks fon him wiete : er umschmeichelt das Mädchen und biedert sich bei ihr an, aber sie will nichts von ihm wissen. 2. verhätscheln, verzärteln: do Oolden pooije tou fuul mäd dä‘n Litje umetou : die Eltern verhätscheln das Kind zu sehr. 3. jemanden beschwichtigen, trösten.
umekriege
1. umgraben, umpflügen: 1.1 dät Spaal kriege iek dälich ume : das Ackerstück pflüge ich heute um. 1.2 dä‘n Tuun umekriege : den Garten umgraben. 2. umstimmen: bee/ dä‘n Begin wüül ju deer niks fon wiete, man iek häbe Hier äntelk umekriegen : am Anfang wollte sie nichts davon wissen, aber ich habe sie endlich umgestimmt. 3. verführen; zu sexuellen Handlungen überreden.
Tuwwelkemäiltied, ju
Essen nach dem Kartoffelroden: Riesbräi, Tuwwelke mäd wiete Soße un Appelmuus: Reisbrei, Kartoffeln mit weißer Soße und Apfelmus.
Tungenbreker, -e, die
Zungenbrecher: Wilke Wäis Wuchtere wollen wiete Wäske waaske; wiete Wäske wollen Wilke Wäis Wuchtere waaske. Wilke Wäis Wuchtere wielen wiete Wulle waaske. Wan Wilke Wäis Wuchtere wisten, wier woorm Woater waas: Wilke Wäis Töchter wollen weiße Wäsche waschen; weiße Wäsche wollen Wilke Wäis Töchter waschen. Wilke Wäis Töchter wollten weiße Wolle waschen. Wenn Wilke Wäis Töchter wüssten, wo warmes Wasser war.
toumaast
zumeist: dät sunt toumaast Uutloundere, do fuul uur uus Seeltersk wiete wollen : es sind zumeist Ausländer, die viel über unser Saterfriesisch wissen wollen.
uut/ute
1. hinaus, heraus, besonders als trennbarer Verbzusatz: 1.1 do Bäidene lope uut un ien: die Kinder laufen hinaus und herein. 1.2 ju gooide dä‘n Baal tou t Finster uut : sie warf den Ball zum Fenster hinaus. 1.3 uut un ien gunge : regelmäßig im Hause verkehren: hie gungt bee/ uus uut un ien : er ist regelmäßig bei uns zu Gast. nach Verben deutet uut eine Intensivierung an: 2.1 hie gierde (et/dät) uut fon Piene : er schrie vor Schmerz laut auf. 2.2 hie puustede (et/dät) uut : er keuchte laut. 3. bezeichnet den Stoff, aus dem etwas besteht oder hergestellt worden ist: ju Halloozje is uut Gould : die Uhr ist aus Gold. dät Soakslämt is uut Stäil : die Messerklinge ist aus Stahl. 4. vorbei, Schluss, zu Ende: 4.1 in dä‘n Sumer is ju Skoule uut: im Sommer ist die Schule vorbei. 4.2 do koom die Kat mäd de wiete Snute, un dan waas dät Fertälster ute: dann kam die Katze mit der weißen Schnauze, und dann war die Erzählung zu Ende. 4.3 nu mout ju Kibbeläi uut weze: jetzt muss das Gezänk zu Ende sein. 5. erloschen, nicht mehr brennend, ausgeschaltet: dät Skienfät is uut : die Laterne ist erloschen.
waiskrieuwe
hinschreiben: wan du dät wiete wolt, dan moast du waiskrieuwe : wenn du das wissen willst, dann musst du hinschreiben.
Weerhaid, ju
1. Wahrheit: 1.1 aan ju Weerhaid kwede/fertälle: jemanden schroff zurechtweisen; jemanden heftig rügen. 1.2 hie kumt mäd ju Weerhaid tou kuut: er nimmt es mit der Wahrheit nicht sehr genau. 1.3 hie häd genouch tou dwoon, uum bee/ de Weerhaid tou blieuwen: er muss sich anstrengen, um bei der Wahrheit zu bleiben. 1.4 ju Weerhaid kriege : einen gehörigen Rüffel erteilt bekommen. 1.5 wan iek ju Weerhaid kwede skäl, dan wol iek fon dä‘n Käärdel niks wiete : wenn ich die Wahrheit sagen soll, dann will ich von dem Kerl nichts wissen.
Wier (a)
1. da, weil: Wier du äuwelch neen Tied hääst, kume wie mäiden : da du heute Abend keine Zeit hast, kommen wir morgen. 2. obwohl: du diest dät daach al, Wier iek die et/et die ferbeden hiede : du tatest das doch schon, obwohl ich es dir verboten hatte. 3. wo: 3.1 iek moate jädden wiete, wier du dien ‘näie Habiet koped hääst: ich möchte gerne wissen, wo du dein neues Kostüm gekauft hast. 3.2 wieten jie, wier hie woont?: wisst ihr, wo er wohnt?
Faal, do Fale, die
1. Fall, Sturz: ju häd ‘n läipen Faal had: sie ist schwer gestürzt. 2. etwas, womit man rechnen muss: foar dä‘n Faal, dät wie naan Stöä‘n kriege, mouten wie ju Bjorenge uut oaine Taaske betoalje: für den Fall, dass wir keine Unterstützung bekommen, müssen wir die Feier aus eigener Tasche bezahlen. 3. Gegenstand einer Untersuchung; Verhandlung: uus Affekoat wüül fon dä‘n Faal niks wiete: unser Rechtsanwalt wollte von der Verhandlung nicht wissen.
touhopebale
1. ein (meist junges) Paar durch Zureden zusammenführen: bee/ dä‘n Anfang wielen/wülen do bee niks foneenuur wiete, man do Früünde häbe do touhopeboald : am Anfang wollten die beiden nichts voneinander wissen, aber die Verwandten haben sie durch eifriges Zureden zusammengebracht. do bee sunt touhopeboald wuden : die beiden haben wegen des Zuspruchs der Eltern/der Verwandtschaft, aber ohne große gegenseitige Zuneigung geheiratet.
swooije
1. schwingen: 1.1 ju swooide dä‘n wiete Douk as Teken, dät do Oarbaidere fon t Fäild kume skulen : sie schwang das weiße Tuch als ein Zeichen, dass die Arbeiter vom Feld kommen sollten. 2. taumeln (is): hie swooide juun de Tuunpoute : er taumelte gegen die Gartenpforte. [engl. sway]
Stippe, -n, ju
1. Fleckchen auf der Haut. 2. Pocke, Pockennarbe: Rode Stippen: Windpocken. 3. Pickel; Narbe im Gesicht. 4. Punkt: ‘n gräin Klood mäd wiete Stippen: ein grünes, weiß gepunktetes Kleid. 5. Gerstenkorn, Geschwür.
Goud, dät
1. Nutzen, Gut: 1.1 iek mout eerdelk kwede, dät iek fon sien Hälpe neen Goud heeuwed häbe: ich muss sagen, dass ich von seiner Hilfe keinen Nutzen gehabt habe. 1.2 jie sunt oold genouch, uum dä‘n Unnerskeed twiske Goud un Sljucht tou wieten: ihr seid alt genug, um den Unterschied zwischen gut und schlecht zu wissen. 2. Einkünfte. 3. Stoff, Kleiderstoff: waasken Goud : Wäsche (engl. dry goods). 4. Medikament(e), Arzneimittel, Heilmittel: 4.1 hie skäl dät Goud iennieme : er soll die Medizin einnehmen. 4.2 dät Goud fon dä‘n Dokter smoaket öäzich : die Medizin vom Arzt schmeckt ekelhaft. 4.3 die Dokter roate mie dät Goud, un boalde geen et mie beter : der Arzt gab mir das Heilmittel, und bald ging es mir besser. 5. Ware: jo ferkoopje bloot dät bääste Goud : sie verkaufen nur die beste Ware. 6. (in abwertendem Sinne) die Familie von, die Verwandtschaft von, die Kinder von: iek wol fon dät Goud fon Schmidts niks wiete : ich will von Schmidts und ihrem Anhang nichts wissen.
Gebod , -bode, dät
1. Gebot: 1.1 hie wol fon God un sien Gebod niks wiete : er ist gottlos, atheistisch. 1.2 do Tien Gebode : 1.2.1 die Zehn Gebote. 1.2.2 die zehn Finger: nim dien Tjoon Gebode fon dä‘n Kouke! : nim deine Finger von dem Kuchen! 2. Angebot: hie häd ‘‘n hager Gebod moaked : er hat ein höheres Angebot gemacht. 3. Bekanntmachung: ‘‘n Gebod apsätte : eine Bekanntmachung aufsetzen.
fersuddelje
1. dreckig machen: du hääst dien ‘näie wiete Hoamd heel fersuddeld : du hast dein neues weißes Hemd ganz dreckig gemacht. 2. dreckig werden (is): ju Wäske fersuddelt bee/ dut Weder : die Wäsche wird dreckig bei diesem Wetter.
ferbiesterje
1. verwirren: dät häd mie ferbiesterd, dät so fuul Ljudene toumoal wäch?t fon mie wiete wielen/wülen : es hat mich verwirrt, dass so viele Menschen plötzlich etwas von mir wissen wollten. 2. (Mensch) verwildern, ausarten (is): die junge Wäänt koant naan Toom moor; hie is heel un aal ferbiesterd : der junge Bursche kennt keine Grenzen mehr; er ist ganz und gar verwildert.
Drummel, -e, die
1. verhüllend für Teufel: 1.1 dät mai die Drummel wiete: das mag der Teufel wissen. 1.2 dät lät, as wan die Drummel hier ounhauen hiede: das sieht aus, als ob der Teufel hier eingeschlagen hätte. 2. Gruppe, Haufen; Menschentraube, Ansammlung von Menschen. 3. Baumgruppe: ‘‘n Drummel ekene Bome : eine aus Eichen bestehende Baumgruppe.
deeran, deer... an
1. daran: 1.1 iek häbe deer niks an heeuwed : das hat mir nicht geholfen, hat mir nichts gebracht. 1.2 deer mäd an mouten : etwas in Angriff nehmen (müssen); mit etwas beginnen. 1.3 so deeran, so deerfon : wie gewonnen, so zerronnen. 1.4 iek wol wiete, wo iek deeran bä‘n : ich will wissen, was Sache ist.