Saterfriesisches Wörterbuch
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Haildeel, -dele, die / dät

1. Hälfte. 1.1 die Haildeel fon dät Lound mout foar de Hiere wäch?ch: das Land wird für die Hälfte des Ertrages verpachtet. tou dä‘n/uum dä‘n Haildeel : zur Hälfte/um die Hälfte. 1.3 wie betoalje älk dä‘n Haildeel. wir bezahlen je die Hälfte. [afrs. halfdêl ]

wäch

1. weg, fort: 1.1 die Buur is mie tou gulzich, tou sluuksk; iek wol bee/ him wäch?ch : der Bauer ist zu gierig, zu geizig; ich will ihn verlassen. 1.2 iek kon deer nit uur wäch?ch : 1.2.1 ich kann nicht genug davon sagen. 1.2.2 ich kann meine Enttäuschung/meinen Schmerz nicht verwinden. 2. in vielen Redewendungen bezeichnet wäch?ch eine unmittelbare Abfolge: 2.1 aal man wäch?ch : ununterbrochen; in einem fort. 2.2 fóarnunner/fóareenuur wäch?ch : gleich hinteroder aneinander. 2.3 in een Tuur wäch?ch : ununterbrochen, pausenlos. 3. als trennbarer Verbzusatz: wäch?chlope : weglaufen; wäch?chkiekje : wegsehen; wäch?chblieuwe : fortbleiben. 3. entfernt: hie woont wied wäch?ch : er wohnt weit entfernt. 4. her: Wier kumst du wäch?ch? : wo kommst du her?

wägeblieuwe

1. in Verzückung geraten; aufgelöst sein: hie is fon Bliedskup wäch?geblieuwen : er ist vor Freude in Verzückung geraten. 2. bewusstlos werden; in Ohnmacht fallen. 3. ins Koma fallen und nicht wieder aufwachen.

wäge

1. fort, verschwunden: ju Piene is glääd wäch?ge : der Schmerz ist glatt weg. 2. begeistert, angetan: hie is heel wäch?ge fon dät Wucht : er ist von dem Mädchen sehr angetan. 3. gestohlen: iek troalde mie ume un saach, dät mien Rääd wäch?ge waas : ich drehte mich um und sah, dass mein Rad gestohlen worden war.

Bakwoain, -e, die

Wagen mit einem großen geschlossenen Kasten auf dem Wagengestell zur Beförderung von Getreide.

Swinnewoain, -e, die

Wagen zur Beförderung von lebendigen Schweinen.

Pottewain, -e, die

Wagen eines Hausierers mit Töpfen und Pfannen.

Jool, do Jole, dät

1. Wagenrad oder anderes großes Rad: 1.1 dät fiefte Jool fon dä‘n Wain: das fünfte Rad am Wagen; jemand, der überflüssig ist. 1.2 Jole biende: Eisenbänder auf die Wagenräder aufziehen.

Soundwoain, -e, die

Wagen zur Beförderung von Sand.

Fiskwoain, -e, die

Wagen des Fischhändlers.

Knäppelbisleek, -sleke, die

Wagenschwengelbeschlag.

Woagehoalzigaid, ju

Waghalsigkeit.

Wainsmeer, dät

Wagenschmiere; minderwertiges Fett zum Schmieren des Bauernwagens.

Wainsküül, -skule, dät

Wagenschuppen, Wagenremise.

Wainfinster, -e, dät

Wagenfenster.

Maalbläd, -blede, die

waghalsiger, dreister junger Mann: hie is ‘n Maalbläd: er ist ein Draufgänger. [engl. blade : zackiger, schneidiger Bursche]

Wainbusse, -n, ju

Wagenbuchse, die in der Radnabe untergebracht ist.

Fouger, -e, dät

Wagenladung, Fuhre, Fuder: ‘n Fouger Ho, Eed, Mjuks: eine Wagenladung Heu, Torf, Mist.

Woainladere, -n, ju

Wagenleiter; Seitenplanke eines Kastenwagens.

Wainlichter, -e, die

Wagenheber.

Wainskot, -te, dät

Wagenbrett, vorne und hinten.

Wogestuk, -ke, dät

1. Wagstück, Wagnis; riskantes Unternehmen. 2. Husarenstück.

Woainpaad, -poade, dät

Wagenpfad.

Wogenge, -n, ju

Wagstück, Wagnis.

Woainspuur, -spure, ju

Wagenspur.