unner
1. unter: unner dä‘n Stoul liech die oolde Huund : unter dem Stuhl lag der alte Hund. 2. zwischen, inmitten: 2.1 hie kumt oafte unner do Ljudene : er kommt häufig zwischen die Menschen. 2.2 hie sit deer mee unner : er hat die Hand mit im Spiel. 2.3 unner uus : 2.3.1 im kleinen Kreise. 2.3.2 in geschlossener Gesellschaft. 3. unter der Oberfläche verborgen: ju Kroankhaid häd hie al loange unner do Liede: die Krankheit hat er schon lange im Körper. 4. wäch?hrend: 4.1 unner ju hoolwe Misse: wenn die Messe halb zu Ende ist. 4.2 unner dä‘n Aden: wäch?hrend der Erntezeit. 4.3 unner ju Wärskup is ju Bräid flau wuden : wäch?hrend der Hochzeit ist die Braut ohnmächtig geworden. 5. für weniger als: unner trietich Euro koast du dät nit koopje : für weniger als dreißig Euro kannst du das nicht kaufen. 6. unterhalb: wie liegen fjauerhundert Meter unner dä‘n Top : wir lagen vierhundert Meter unterhalb des Gipfels.
unner
1. unten: 1.1 ätter unnern : nach unten. 1.2 hie woakst as ‘‘n Kustäit – ätter unnern : er wäch?chst wie ein Kuhschwanz – nach unten. 1.3 hie sit unner : er sitzt unten. 1.4 fon unnern bit buppen : von unten bis oben. 2. in der Nähe des Dorfes: unner in dä‘n Foan : im Moor, aber in der Nähe des Dorfes.
Häkke, -n, ju
1. Ferse: 1.1 hie häd aan in do Häkken: er ist völlich besoffen. 1.2 ju häd wäch?t bäte/ uum do Häkken: sie ist reich, stammt aus reichem Hause. 1.3 hie häd tou fuul Skiet uum do Häkken: er hat zu viele Eisen im Feuer. 1.4 hie wist die do Häkken: er läuft dir weg. 1.5 hie sit him ap do Häkken: er verfolgt ihn. 1.6 unner de Häkke skrieuwe: 1.6.1 auf etwas unfreiwillig verzichten müssen; etwas für umsonst oder verloren erklären. 1.6.2 mit etwas nicht rechnen können. 1.7 hie häd ‘n Litjen in de Häkke: er ist leicht betrunken. 1.8 hie häd tou fuul uum do Häkken: er ist zu sehr beschäftigt. 1.9 hie kon neen Wulle bäte do Häkken häbe: er hat immer Löcher in den Strümpfen. 1.10 hie kon sik ap de Häkke trale: er ist sehr wendig. 2. (Schuh) Absatz; (Strumpf) Ferse: ju Häkke sätte: die Strumpfferse erst stricken. 3. Gartengerät; Hacke, Spitzhacke. 4. der Haken oder krummer Zapfen am breiten Ende der Sense, der durch einen eisernen Ring am Sensenbaum befestigt wird. 5. Dachziegelknauf. 6. Sprunggelenk bei größeren Tieren.
Foutfoulk, dät
1. Fußvolk, Infanterie: 1.1 (scherzhaft) hie koom unner t Foutfoulk: 1.1.1 im Gedränge stürzte er hin. 1.1.2 er kam vom Wege ab.
Tucht (b) , ju
1. Zucht, Disziplin, Erziehung: do Bäidene in Tucht hoolde : die Kinder in Zucht halten. 1.2 do Rekruten stounde unner hädde Tucht : die Rekruten stehen unter harter Disziplin.
truchgunge
1. (Pferd) durchgehen (fläsk lope). 2. (Geschwür) sich öffnen; aufgehen. 3. unparteiisch, objektiv, gerecht handeln: hie gungt aaltied liek truch : er handelt immer unparteiisch. 4. gelten als: hie kon so goud moalje, hie gungt as ‘‘n Kunstmoaler truch : er kann so gut malen, er gilt als ein Kunstmaler. 5. dauern: een Úre kon deer wäch?il unner truchgunge : das kann eine Stunde dauern, kann eine Stunde in Anspruch nehmen. 6. nicht beanstanden; gelten lassen: wie häbe dä‘n lääste Fersäik as glukked truchgunge lät/läiten : wir haben den letzten Versuch als gelungen gelten lassen.
trilje
1. beben, zittern: 1.1 ju trilt fon Keelde : sie zittert vor Kälte. 1.2 do Bene trilje mie unner dä‘n Buuk : die Beine zittern mir unter dem Bauch. 1.3 iek kuud deer nit juun trilje, so koold waas et: ich zitterte unaufhörlich, so kalt war es. 1.4 do Bäidene trilden fon Nood: die Kinder zitterten vor Angst. 1.5 iek liech ap Bääd tou triljen, wiel iek so dieger Fäiwer hiede: ich lag im Bett und zitterte, weil ich so heftiges Fieber hatte. 1.6 ju trilt as ‘‘n Rääsk in ‘‘n Poul Woater : sie zittert wie eine Binse in einem Teich. 2. schlottern: mien Kniebele trilden, as iek dät Ruur saach : meine Knie schlotterten, als ich das Gewehr sah. 3. vor Kälte oder Schmerz prickeln: (unpersönlich) et trilde mie ap de Häid : es prickelte mir auf der Haut. [engl. thrill]
Touden (b), -e, die
1. Turm: 1.1 die Touden kikt uur alles wied un sied wäch?ch . der Turm überragt alles weit und breit. 1.2 hie woont unner dä‘n Touden : er wohnt in der Nähe der Kirche. 2. Gefängnis.
Toal (a), -e, ju
1. Lehmdiele, Tenne, Dreschdiele: buppe ap de Toal : dem Wohnraum des saterfriesischen Bauernhauses am ‘nächsten. 1.2 unner ap de Toal: in der Nähe des großen Einfahrtstors der Scheune ( Grootdore ). 1.3 litje Toal: die Diele hinter den Kuhställen im Gegensatz zur Dreschdiele ( grote Toal ).
Täk, -ke, dät
1. Dach. 1.1 hie häd neen Täk buppe dä‘n Kop: er ist unbehaust, obdachlos. 1.2 rood Täk: Rotfuchs; jemand mit roten Haaren. 1.3 hie is unner Täk: er ist gerettet. 1.4 dät Koardel is unner Täk: das Korn ist in der Scheune auf dem Kornboden.
twinge iek twinge, du twingst, hie/ju twingt, wie twinge; twoang, twoangen; twoangen; twing(e)! twinget!
1. zwingen. [afrs. thwinga]. zwingen: die Koaster twoang uus, ‘‘n hoolwe Úre Bute tou stounden, un dät bee/ tjoon Groad Froast : der Lehrer zwang uns, eine halbe Stunde draußen zu stehen, und zwar bei minus zehn Grad. 2. bezwingen, unterjochen: do Loorpere wieren tou kwästich; wie kuden ze/him nit twinge : die Loruper waren zu wehrhaft; wir konnten sie nicht bezwingen. 3. drängen, quengeln: ju Litje twoang so loange, bit ju Hiere Wille kreech : die Kleine quengelte so lange, bis sie ihren Willen bekam. 4. erpressen: mien Gewieten tälde mie, dät iek mie nit twinge läite skuul : mein Gewissen sagte mir, dass ich mich nicht erpressen lassen sollte. 5. erzwingen: wie konnen ‘‘n Ontwoud fon him nit twinge : wir können eine Antwort von ihm nicht erzwingen. 6. zwängen: hie is so tjuk wuden, hie mout sik in sien ‘näie Bukse twinge : er ist so dick geworden, er muss sich in seine neue Hose zwängen. 7. mit viel Mühe schaffen, erreichen: ätter so fuul Tied häbe iek dät äntelk twoangen : nach so viel Zeit habe ich das endlich mit Mühe und Not geschafft. 8. (+ sik) eindringen: ju häd sik unner do Liede twoangen : sie ist in den Kreis der Mitglieder eingedrungen. 9. verpflichten: bä‘n iek twoangen, so ‘‘n loaien Wäänt tou hälpen? : bin ich verpflichtet, so einem faulen Burschen zu helfen? Twinger, -e, die : Zwingherr, Wüterich: aan Twinger is beter as sogen Biddere : ein Zwingherr ist besser als sieben Bittsteller.
Twoang, die
1. Druck, Drang; Zwang: 1.1 wie sunt mäd dusse Oarbaid unner Twoang roaked: wir sind mit dieser Arbeit unter Druck geraten. 1.2 man mout ap him Twoang uutäiwje; uurs is hie nit tou trjoujen : man muss auf ihn Zwang ausüben; sonst ist ihm nicht zu trauen. 1.3 in Twoang hoolde : im Zaume halten. 1.4 unner Twoang sätte : unter Druck setzen. 2. Gewalt: in ju Tied hieden do Russen uus in Twoang : in der Zeit hatten die Russen uns in ihre Gewalt gebracht. 3. Zucht, Disziplin: do Bäidene mouten Twoang häbe : die Kinder müssen diszipliniert werden.
swubbelje
1. (Morast, Sumpfland) aufund abgehen, beben: dät Lound swubbelde uus unner do Fäite : das Land bebte uns unter den Füßen. 2. wabbeln: dät Fat swubbelde ap sin Buuk : das Fett wabbelte auf seinem Bauch.
swotsk
1. schwärzlich; leicht schwarz getönt. 2. mürrisch, übel gelaunt: hie keek deer so swotsk unner t Skuur wäch?ch : er sah so übel gelaunt unter der Stirn hervor.
slabberich
glitschig: do rotterge Ap(p)ele wieren slabberich unner do Fäite : die verfaulten Äpfel waren glitschig unter den Füßen.
Skuur (a), do Skure, dät
1. Scheune, Schuppen. 2. Dachüberhang. 3. die vor Gram oder Missbilligung gerunzelte Stirn: unner t Skuur wäch?ch kiekje : böse, finster blicken; unter den überhängenden Augenbrauen misstrauisch oder feindselig hervorschauen.
sküülje
1. Schutz suchen: die Rien koom, un hie sküülde unner ‘‘n Boom : der Regen kam, und er suchte Schutz unter einem Baum. 2. Schutz vor Wind und Wetter bieten: do Bome un Struke an dusse Stede sküülje goud : die Bäume und Sträucher an dieser Stelle bieten guten Schutz vor Wind und Wetter. 3. heimlich, leise hingehen (is): hie sküülde ätter de Iemetäine wäch?i : er ging leise zum Bienenkorb hin. 4. sich verbergen; sich verstecken: 4.1 hie sküülde bäte ju Häge : er versteckte sich hinter der Hecke. 4.2 deer sküülde wäch?t bäte sien Woude : seine Worte hatten einen geheimnisvollen Sinn; es versteckte sich etwas dahinter. 5. windfrei sein: Hier sküült et wäch?t : hier ist es ziemlich windstill.
skülich
1. schattig: et is so fain skülich unner do Bome : es ist so schö‘n schattig unter den Bäumen. 2. windgeschützt: 2.1 ‘‘n sküligen Tuun : ein Garten in windgeschützter und sonnenarmer Lage. 2.2 Hier is et skülich, kwaad die Foaks, un kroop bäte ‘‘n Bjuntspier : hier ist es windgeschützt, sagte der Fuchs, und kroch hinter einen Pfeifengrashalm. 2.3 skülige Stede : windfreier Ort; Stelle, die im Windschatten steht.
Skok (b) , die
1. Schock: hie stuud heel unner Skok : er stand ganz unter Schock. 2. Schlag, Erschütterung: ätter dä‘n eersten Skok fäng dät Huus oun tou wiggeljen : nach der ersten Erschütterung fing das Haus an zu wackeln.
Skierigaid, ju
1. Reinlichkeit, Sauberkeit. 2. Ordnung, Aufgeräumtheit: 2.1 Skierigaid moakje: 2.1.1 reinen Tisch machen; ausstehende Schulden abtragen: 2.1.2 Ordnung schaffen, aufräumen. 2.2 jo häbe unner sik Skierigaid moaked : sie haben sich versöhnt.
Skienfät, -fete, dät
1. tragbare Laterne für die Arbeit der Bauern und Handwerker. 2. Ausfluss von Nasenschleim: du hääst ‘n Skienfät unner de Noze: deine Nase läuft.
skeende (b) iek skeende, du skoandst, hie/ ju skoandt, wie skeende; skoandde, skoandden; skoand; skeende! skeendet!
1. entweihen, schänden: mäd so ‘‘n Hallaam unner dä‘n Goddestjoonst skoandst du ju Säärke! : mit so einem Lärm wäch?hrend des Gottesdienstes entweihst du die Kirche! 2. entstellen, verunstalten: hie häd sik falen un häd sik dät Gezicht skoand : er ist gestürzt und hat sich das Gesicht entstellt. [mnd. schenden]
sitte iek sitte, du sitst, hie/ju sit, wie sitte; siet, sieten; seten; blieuw sitten! blieuwet sitten!
1. sitzen: 1.1 sitte gunge : sich hinsetzen. 1.2 dä‘n Ferwiet läite iek nit ap mie sitte : den Vorwurf weise ich zurück. 1.3 dät sit deer bee/ mie nit oane : das kann ich mir nicht leisten. 1.4 deer sit goud wäch?t an : der Gewinn, die Erbschaft ist groß. 1.5 deer sit wäch?t oane in dä‘n Wäänt : der Junge ist klug. 1.6 et sit mie Hier, et sit mie kreer : ich habe überall Schmerzen. 1.7 hie lät alles ap sik sitte : er lässt alles auf sich beruhen. 1.8 (sitte + Inf. mit tou drückt Gleichzeitigkeit aus) jo sieten tou balen mädeenuur : sie saßen und redeten miteinander. 1.9 hie sit uur mie häär : er plagt mich, er quält mich. 1.10 iek kon him nit sitten sjo : ich mag ihn nicht leiden. 1.11 ju häd naan sittenden Íers : sie kann nicht lange an einer Stelle sitzen bleiben. 1.12 iek sitte mäd dät oolde Skäin : ich habe die alte Scheune am Halse. 1.13 iek weet, Wier dät Jeeld sit : ich weiß, wo das Geld versteckt ist. 1.14 die oolde Kroakstoul sit nit moor goud : der alte Lehnstuhl ist nicht mehr bequem. 1.15 dät sit mie dä‘n hele Dai in dä‘n Kop : das beschäftigt mich den ganzen Tag. 1.16 hie häd seten : er ist im Gefängnis gewesen. 1.17 sin Suun is deer goud sitte geen : sein Sohn hat da gut eingeheiratet. 1.18 die Wäänt häd Hier sitte lät : der Kerl hat sie verlassen. 1.19 du koast mie mäd dusse hele Oarbaid nit sitte läite : du kannst mich mit dieser ganzen Arbeit nicht im Stich lassen. 1.20 die Skooier liet uus mäd de Rekenge/Rekenje sitte : der Betrüger hat die Rechnung nicht bezahlt. 1.21 in oolden Tieden in Aastfräislound häbe do Tjoonste unner do Buren seten : in alten Zeiten in Ostfriesland waren die Dienstboten den Bauern ausgeliefert. 1.22 hie häd aan/‘n Litjen/‘n Gouden sitten : er ist betrunken. 1.23 hie sit deer goud : er wohnt da sehr gut. 1.24 hie sit deer mee unner : er ist ein heimlicher Teilnehmer an etwas Zwielichtigem; er ist ein Mitwisser, hat die Hand mit im bösen Spiel. 1.25 die Moantel sit him goud : der Mantel passt ihm gut. 1.26 die Sleek häd seten : der Schlag hat das Ziel mit Wucht getroffen. 1.27 sitten blieuwe : in der Schule wegen mangelnder Leistungen nicht in die ‘nächste höhere Klasse aufsteigen. 1.28 die Wiend blift in t Noudwääste sitten : der Wind weht fortdauernd aus dem Nordwesten. 1.29 ju is mäd ‘‘n Bäiden sitten blieuwen : sie ist mit einem unehelichen Kind allein gelassen worden. 1.30 sittende Oarbaid : Arbeit, die man im Sitzen verrichtet.
Sleek, do Sleke, die
1. Schlag: 1.1 Sleek ap Sleek: Schlag auf Schlag; immer wieder. 1.2 fout ap Sleek: sofort. 1.3 fon dä‘n Sleek ou: (Uhr) aus dem Takt; nicht richtiggehend. 1.4 die koolde Sleek: der Blitz. 1.5 mäd aan Sleek: plötzlich. 1.6 ‘‘n fälen Sleek : ein gewaltiger Schlag, Klaps, Stoß. 1.7 Sleek unner Woater : Seitenhieb. 2. Rasse: hie häd ‘‘n goud(en) Sleek Bäiste : er hat eine gute Rinderrasse. 3. Charakter, Art: 3.1 hie is ‘‘n heel uur Sleek as sin Babe : er ist charakterlich ganz anders als sein Vater. 3.2 jo sunt fon aan Sleek : sie sind von gleicher Art, haben den gleichen Charakter. 4. Schlaganfall: ju häd sik fon dä‘n Sleek noch nit ferhoald : sie hat sich von dem Schlaganfall noch nicht erholt. 5. Gewohnheit: uus Babe hied aaltied so ‘‘n Sleek, dät hie sik do Hounde wuusk, eer hie bedede : unser Papa hatte die Gewohnheit, dass er sich immer die Hände wusch, bevor er betete. 6. Takt beim Dreschen, Mähen oder Musizieren: 6.1 bee/ t Mjoon of bee/ t Täärsken kon hie dä‘n Sleek nit hoolde : beim Mähen oder beim Dreschen kann er den Takt nicht halten. 6.2 hie häd mie fon dä‘n Sleek broacht : er hat mich aus dem Takt gebracht. 7. Gewitterschlag, Donnerschlag: 7.1 iek kuud dä‘n Sleek in t Skäin noch fäile : ich konnte den Donnerschlag in der Scheune noch spüren. 7.2 ‘‘n ferheeldenen Sleek : ein Blitzschlag aus heiterem Himmel. 8. Schimmer, Hauch, Spur: 8.1 hie häd ‘‘n Sleek fon sin Foar oukriegen : er artet seinem Vater nach. 8.2 hie is nit so fertroald as sin Babe, man hie häd deer ‘‘n Sleek fon ou : er ist nicht so spleenig wie sein Vater, aber er hat doch etwas von dem Alten geerbt. 9. Schicksalsschlag, Missgeschick, Pech: et waas ‘‘n Sleek foar sien Fammielje, dät hie so ädder stuurwen is : es war ein Schicksalsschlag für seine Familie, dass er so früh verstorben ist. 10. Schlinge: ‘‘n Sleek in t Tau moakje : eine Schlinge ins Tau machen. 11. Portion Brei, Grütze oder Reis: dou mie deer noch ‘‘n Sleek ap! : tue mir noch eine Portion auf den Teller! 12. Missbildung: die Houngst häd ‘‘n Sleek in dä‘n Rääch : das Pferd hat einen Holhrücken. 13. Schlagloch: deer sunt ‘‘n Masse Sleke in dä‘n Dom : der Weg hat eine Menge Schlaglöcher. 14. dumpfer Schlag; Prall: hie fäl mäd aan Sleek deel : er fiel mit einem dumpfen Schlag hin. 15. Formschönheit: deer is naan Sleek of Fonsuun an dät Klood : das Kleid hat keine schöne Form. 16. Anstand, Schliff: deer is naan Sleek of Fonsuun an dä‘n Käärdel : er ist grob. 17. Erfahrung, Gewandtheit: hie häd Sleek fon Eedgreeuwen : er ist ein erfahrener Torfgräber. 18. Glockenschlag: ju Klokke is fon dä‘n Sleek ou : die Uhr schlägt die falsche Stunde, schlägt zu oft oder zu wenig. 19. Stapel Torfsoden oder Ziegelsteine: do Eedsoden stounde in Sleek : die Torfsoden sind ordentlich aufgestapelt. 20. Schlag beim Kartenspiel: iek bä‘n an Sleek : ich muss auskommen. 21. unbestimmtes Maß, unbestimmte Größe, unbestimmter Preis; Tick, Nuance: dät kuud ook ‘‘n Sleek gratter, jurrer, moor weze : das könnte einen Tick größer, teurer, mehr sein. 22. Windung: du moast fjauer Sleke uum dä‘n Peel dwo : du sollst vier Windungen um den Pfahl tun.
sopje
patschen, schwappen: dät Sträi, dät Gäärs soppet mie unner do Fäite : das Stroh, das Gras patscht mir unter den Füßen.