släipe iek släipe, du släpst, hie/ju släpt, wie släipe; sliep, sliepen; sliepen/släipen; släip! släipet!
schlafen: 1.1 deer wol iek noch ‘‘n Noacht uur släipe : ich will mir noch Zeit zum Überdenken lassen. 1.2 die Düwel/Djuwel släpt silläärge nit/ nooit : der Teufel schläft nie. 1.3 hie släpt as ‘‘n Rotte : er schläft wie eine Ratte (sehr tief). 2. koitieren; Geschlechtsverkehr ausüben: du koast mäd so ‘‘n uunskeeldich jung Wucht släipe, man ätters nit mäd dien Gewieten : du kannst mit so einem unschuldigen jungen Mädchen schlafen, aber nachher nicht mit deinem Gewissen.
allerbupperste
alleroberste: do Knäächte moasten ap dä‘n allerbupperste(‘n) Been släipe : die Knechte mussten auf dem allerobersten Boden schlafen.
baller(i)ch
1. lebhaft, tatkräftig: hie waas loange kroank, man nu is hie so ballerch as in oolden Tieden : er war lange krank, aber jetzt ist er so tatkräftig wie in alten Zeiten. 2. polterig, polternd: juust wan iek släipe wol, lapt hie so ballerch truch t Huus : gerade wenn ich schlafen will, läuft er so polternd durchs Haus. 3. jähzornig. 4. arbeitswütig. 5. temperamentvoll.
bitje
1. (in der Funktion eines Adj.) wenig: mäd dät bitje Jeeld koast du niks ounfange : mit dem wenig Geld kannst du nichts anfangen. 2. (in Verbindung mit ‘n in der Funktion eines Adv.) etwas, ein wenig: 2.1 iek wol ‘‘n bitje släipe : ich will ein wenig schlafen. 2.2 deer is naan Winkel, Wier ‘‘n bitje is : dort findet man keinen Laden, der etwas zu bieten hat. 2.3 ljauer ‘‘n bitje as goar niks : lieber ein wenig als gar nichts. 2.4 deer mout ‘‘n bitje fon wäch?ide : das muss gefeiert werden.
dramhaftich
(Aussprache) eintönig: iek släipe ien, wan die Pastoor so dramhaftich boalt : ich schlafe ein, wenn der Pastor so eintönig spricht.
Noacht, ju
1. Nacht: 1.1 uur Noacht: 1.1.1 über Nacht. 1.1.2 urplötzlich; auf einmal. 1.1.3 in der Nacht. 1.2 dusse Noacht, touken Noacht: die kommende Nacht. 1.3 lääste Noacht: die vergangene Nacht. 1.4 midde in de Noacht: mitten in der Nacht. 1.4 deer ‘n Noacht uur släipe: sich eine Nacht zur Entscheidung erst verstreichen lassen. 1.5 unner de Noacht : wäch?hrend/in der Nacht.
släiperch
schläfrig. släiphaftig → släiperch släipig → släiperch
Släipenstied, ju
Nachtzeit; nachtschlafende Zeit.
Släiperäi , ju
alles, was zur Schlafgelegenheit gehört: Bett, Decken, Laken, Kopfkissen.
Släiper, -e, die
1. Schläfer. 2. Pensionsgast (Lehrer, Handwerker, Handelsreisender): dusse Weertsmon häd aaltied Släipere heeuwed: dieser Wirt hat immer Pensionsgäste gehabt. 3. Faulpelz.
brede iek brede, du bradst, hie/ju bradt, wie brede; bratte, bratten; brat; brede! bredet!
breiten: ju bratte ju Däke uur do släipende Bäidene : sie breitete die Decke über die schlafenden Kinder.
uursprede
überdecken: ju Muur uurspratte do släipende Bäidene mäd ‘‘n groten wullenen Moantel : die Mutter überdeckte die schlafenden Kinder mit einem großen Wollmantel.
stämme (c), -n, ju
1. Stimme: 1.1 iek heerde et an sien stämme, dät hie kwood waas : ich hörte es an seiner Stimme, dass er böse war. 1.2 mäd luter stämme : mit lauter Stimme (Rest älterer Deklination). 2. Entscheidung für oder gegen jemanden, etwa bei einer Wahl; Wählerstimme: 2.1 dusse stämme tält nit : diese Stimme gilt nicht. 2.2 hie häd sien stämme al ouroat : er hat seine Stimme schon abgegeben. 2.3 släipende Stämmen : Stimmen von Menschen, die sich aus irgendwelchen Gründen nicht an einer Wahl beteiligen.
uurdäkke
überdecken; eine Decke oder Tuch über etwas legen: ‘‘n släipend Bäiden uurdäkke : ein schlafendes Kind überdecken.
fiensläiperch/fiensläipich
beim geringsten Geräusch aufwachend.
uurdelsläiperch
(Bett) knapp groß genug für zwei Personen oder für eine(‘n) Erwachsene(‘n) und ein Kind.
noachtsläipend
‘nächtlich; zur Schlafenszeit: bee/ / tou noachtsläipende Tied : tief in der Nacht.
eensläiperch
einschläferig; nur für eine Person zum Schlafen gedacht: dät Bääd ap Been is bloot eensläiperch : das Bett auf dem Dachboden ist nur für eine Person gedacht.
twosläiperch
(Bett) zweischläferig, zweischläfig; für zwei Personen geeignet; Doppelbett.
wächsläipe
in den Tod hinüberschlummern: et is ‘‘n fluch Eende, wan man so wäch?chsläpt : es ist ein schönes Ende, wenn man so in den Tod hinüberschlummert.
bätesläipe
hinten (an, neben der Wand) schlafen; ein Pantoffelheld sein; sich von der Ehegattin unterdrücken lassen; nichts zu sagen haben: hie häd niks tou tällen; hie släpt bäte : er hat nichts zu sagen; er schläft hinten.
truchsläipe
durchschlafen: iek häbe ju hele Noacht truchsliepen / truchsläipen : ich habe die ganze Nacht durchgeschlafen.
iensläipe
1. einschlafen. 2. sterben: ju is rauelk iensliepen/iensläipen : sie starb einen sanften Tod.
fersläipe
1. verschlafen: iek fersliep dä‘n Begin fon ju Bjorenge : ich verschlief den Anfang der Feier. 2. (+ sik) zu lange schlafen; zu spät aufstehen: iek häbe mie fersläipen/fersliepen : ich habe zu lange geschlafen.
uutsläipe
sich ausschlafen: hie mout sien Besepenigaid uutsläipe : er muss seinen Rausch ausschlafen.