sjo iek sjo, du sjuchst, hie/ju sjucht, wie sjo; iek saach, du seegst, hie/ju saach, wie segen; blouked/ -säin (die Form -säin : -gesehen kommt nur in Zusammensetzungen vor: fersäin : versehen, ousäin : abgesehen, uutsäin : ausgesehen)
1. sehen, beobachten: 1.1 iek häbe goud blouked, wier hie dät Sound ouleden häd: ich habe gut gesehen, wo er den Sand abgeladen hat. 1.2 dät Wucht duurt sik sjo läite: das Mädchen darf sich sehen lassen, ist hübsch. 1.3 sien Disleroarbaiden konnen sik sjo läite: seine Tischlerarbeiten sind beachtlich, machen viel her. 1.4 dät weet iek fon Heren un Sjoon: das weiß ich vom Hörensagen. 1.5 dät Skip is noch nit tou sjoon: das Schiff ist noch nicht sichtbar. 1.6 tou sjoon kriege: erblicken. 2. ausstehen: iek kon him nit sjo: ich kann ihn nicht ausstehen. begrüßen, gern haben: dät saach iek jädden, wan ju dät so wol : das würde ich begrüßen, wenn sie das so will. 4. (+ sik) sich sehen: 4.1 iek mai mie deer nit sjo : es gefällt mir dort nicht. 4.2 hie liet sik nit Wier sjo : er erschien nie wieder. 4.3 iek sjo mie deer noch stounden : ich kann mich genau an die Umstände, die Ereignisse erinnern. 5. (+ sik) durch Sehen in einen bestimmten Zustand kommen: iek saach mie deer ‘‘n Gat mäd in dä‘n Kop : ich wusste keinen Rat damit; ich fand keinen Anfang mit der Sache.
juunan sjo
1. einem bevorstehenden Ereignis voll von Misstrauen und/oder Angst entgegensehen: 1.1 deer sjo iek juunan : ich sehe der Angelegenheit mit Angst entgegen; ich sehe die schlechten Folgen im Voraus. 2. sich scheuen: iek saach deer juunan, mäd min Bruur deeruur tou balen : ich scheute mich, mit meinem Bruder darüber zu reden.
sitte iek sitte, du sitst, hie/ju sit, wie sitte; siet, sieten; seten; blieuw sitten! blieuwet sitten!
1. sitzen: 1.1 sitte gunge : sich hinsetzen. 1.2 dä‘n Ferwiet läite iek nit ap mie sitte : den Vorwurf weise ich zurück. 1.3 dät sit deer bee/ mie nit oane : das kann ich mir nicht leisten. 1.4 deer sit goud wäch?t an : der Gewinn, die Erbschaft ist groß. 1.5 deer sit wäch?t oane in dä‘n Wäänt : der Junge ist klug. 1.6 et sit mie Hier, et sit mie kreer : ich habe überall Schmerzen. 1.7 hie lät alles ap sik sitte : er lässt alles auf sich beruhen. 1.8 (sitte + Inf. mit tou drückt Gleichzeitigkeit aus) jo sieten tou balen mädeenuur : sie saßen und redeten miteinander. 1.9 hie sit uur mie häär : er plagt mich, er quält mich. 1.10 iek kon him nit sitten sjo : ich mag ihn nicht leiden. 1.11 ju häd naan sittenden Íers : sie kann nicht lange an einer Stelle sitzen bleiben. 1.12 iek sitte mäd dät oolde Skäin : ich habe die alte Scheune am Halse. 1.13 iek weet, Wier dät Jeeld sit : ich weiß, wo das Geld versteckt ist. 1.14 die oolde Kroakstoul sit nit moor goud : der alte Lehnstuhl ist nicht mehr bequem. 1.15 dät sit mie dä‘n hele Dai in dä‘n Kop : das beschäftigt mich den ganzen Tag. 1.16 hie häd seten : er ist im Gefängnis gewesen. 1.17 sin Suun is deer goud sitte geen : sein Sohn hat da gut eingeheiratet. 1.18 die Wäänt häd Hier sitte lät : der Kerl hat sie verlassen. 1.19 du koast mie mäd dusse hele Oarbaid nit sitte läite : du kannst mich mit dieser ganzen Arbeit nicht im Stich lassen. 1.20 die Skooier liet uus mäd de Rekenge/Rekenje sitte : der Betrüger hat die Rechnung nicht bezahlt. 1.21 in oolden Tieden in Aastfräislound häbe do Tjoonste unner do Buren seten : in alten Zeiten in Ostfriesland waren die Dienstboten den Bauern ausgeliefert. 1.22 hie häd aan/‘n Litjen/‘n Gouden sitten : er ist betrunken. 1.23 hie sit deer goud : er wohnt da sehr gut. 1.24 hie sit deer mee unner : er ist ein heimlicher Teilnehmer an etwas Zwielichtigem; er ist ein Mitwisser, hat die Hand mit im bösen Spiel. 1.25 die Moantel sit him goud : der Mantel passt ihm gut. 1.26 die Sleek häd seten : der Schlag hat das Ziel mit Wucht getroffen. 1.27 sitten blieuwe : in der Schule wegen mangelnder Leistungen nicht in die ‘nächste höhere Klasse aufsteigen. 1.28 die Wiend blift in t Noudwääste sitten : der Wind weht fortdauernd aus dem Nordwesten. 1.29 ju is mäd ‘‘n Bäiden sitten blieuwen : sie ist mit einem unehelichen Kind allein gelassen worden. 1.30 sittende Oarbaid : Arbeit, die man im Sitzen verrichtet.
rustje
1. Anstalten machen; Vorbereitungen treffen; sich fertigmachen: 1.1 jo sunt an t Rustjen, uum outouraizjen : sie bereiten sich auf die Abreise vor. 1.2 (sik) rustje ap Bääd : sich auf das Zubettgehen vorbereiten. 1.3 hie is rusted foar ju Foart : er ist fahrbereit. 2. (Geburt) die ersten Anzeichen der einsetzenden Geburtswehen zeigen: iek kuud sjo, dät mien Moanske tou rustjen ounfäng : ich konnte sehen, dass meine Frau in den Wehen lag. 3. (Kuh) zu kalben beginnen. 4. (Schwein) ein Nest für die Ferkel bauen.
rundumetou
1. an allen Seiten, rund herum: rundumetou kon man niks as Bierige sjo : rund herum kann man nichts als Berge sehen. 2. in einem Umkreis von ca. 10 Kilometern: rundeumetou rakt et neen Buräi moor : in einem Umkreis von ca. 10 Kilometern gibt es keinen Bauernhof mehr.
Rodigaid, ju
1. Röte: du kuust de Rodigaid in sien Gezicht apstiegen sjo: du konntest die Röte in seinem Gesicht aufsteigen sehen. 2. etwas Rotes; ein roter Fleck oder Schimmer: deer sit Rodigaid fon do Sintjansbäien ap din Jikkel: auf deiner Jacke ist ein roter Fleck von den roten Johannisbeeren.
oubuddelje
1. sterben: iek wol Paris noch insen sjo, eer iek oubuddelje : ich will Paris noch einmal sehen, bevor ich sterbe. 2. ertrinken: hie häd ‘‘n Haatsleek bee/ t Swimmen kriegen un is oubuddeld : er hat einen Herzanfall beim Schwimmen erlitten und ist ertrunken.
Näid, -e, ju
1. Naht: dubbelde Näide: überwendliche Naht. 2. Narbe: 2.1 deer is ‘n Näid fon ju Wuunde bäteblieuwen: von der Wunde ist eine Narbe zurückgeblieben. 2.2 du koast ju Näid ap sin Íerm noch sjo: du kannst die Narbe auf seinem Arm noch sehen. 3. Haarscheitel. 4. Niete.
moor (b)
1. in höherem Maße, stärker: wan et noch moor rient, konnen wie Hier nit wäch?ch : wenn es noch stärker regnet, können wir hier nicht weg. 2. angemessener, besser: du moast moor appaasje : du musst besser aufpassen. 3. Negation + moor drückt aus, dass ein Geschehen oder Zustand nicht fortgesetzt wird: deer waas nemens moor deer : es war niemand mehr da. 4. häufiger, öfters: dusse Woude häd man moor heerd : diese Worte hat man öfters gehört. 5. länger: dät wol iek nit moor sjo : das will ich nicht länger sehen.
Monmoanske, -n(e), die
nicht ‘näher identifizierte Person männlichen Geschlechts; (salopp) Mannsperson: wie kuden bloot sjo, dät et ‘n Monmoankse waas: wir konnten nur sehen, dass es ein Mann war.
Moite, ju
1. Mühe: 1.1 et is de Moite nit wäch?id: es ist der Mühe nicht wert. 1.2 foar de Gouldene Wärskup mouten wie ‘n Masse Moite apbrange: für die Goldene Hochzeit müssen wir uns viel Mühe geben. 1.3 sunder Moite naan Fertjoonst : ohne Fleiß kein Preis. 1.4 iek reke mie Moite . ich gebe mir Mühe. 1.5 uunnutse Moite : vergebliche Mühe. 1.5 iek sjo juun de Moite an : ich scheue die Mühe. 2. Umstände; überflüssiger, zeitraubender Aufwand: 2.1 iek wol jou neen Moite moakje : ich will euch keine Umstände machen. 2.2 uzentwain hougje jie jou neen Moite tou moakjen : unseretwegen braucht ihr euch keinen großen Aufwand zu machen. 2.3 aan sunder Moite luke läite : jemanden frei, ungestört ziehen lassen.
lope iek lope, du lapst/lopst, hie/ ju lapt/lopt, wie lope; liep/ron, liepen/ronnen; is lepen/ronnen; loop! lopet!
1. laufen, rennen: 1.1 hie ron/liep uur de Sträite, uum dät Bouk tou hoaljen : er lief über die Straße, um das Buch zu holen. 1.2 ju häd Hiere Ferkier lope lät : sie hat sich von ihrem Bekannten getrennt. 1.3 ap ‘‘n Sluk lope : jemanden besuchen mit dem Hintergedanken, dass man einen Schnaps bekommt. 1.4 dä‘n Käärdel kon iek nit lopen sjo : ich kann den Mann nicht laufen sehen, kann ihn nicht ausstehen. 1.5 dät aal lapt fon säärm : alles geht wie geschmíert. 1.6 dät lapt in t Jeeld : das läuft ins Geld, wird ein teures Vergnügen. 1.7 dät Määrked is ronnen : der Markt ist zu Ende. dät wol nit lope : das geht nicht zügich voran. deer lapt et Wier : dort ist unaufhörlich Besuch. 1.10 hie lopt fon een ätter uur un frät niks uut: er läuft hin und her und erreicht nichts. 1.11 hie lät alles lope, as et lapt : er passt auf seine Angelegenheiten nicht auf. 1.12 hie lopt deer al loange mäd : er läuft schon lange mit dem Gedanken umher. 1.13 dät is slumpelkerwieze so ronnen, dät wie Besäik uut Bayern kregen : es hat sich zufällig ereignet, dass wir Besuch aus Bayern bekamen. 1.14 wie mouten ju Seke so lope läite : wir können an dieser Angelegenheit nichts ändern. 1.15 jo häbe twintich Mon bee/ t Eedgreeuwen lope lät : sie haben zwanzig Torfarbeiter entlassen. 2. verkehren mit; Kontakt pflegen mit: hie lopt mäd ‘‘n Wucht : er hat eine Freundin. jo lope mädeenuur : sie sind ein Liebespaar. 3. (Flüssigkeit) fließen: 3.1 et waas so wäch?it in Huus, dät dät Woater bee/ de Wogen andeelron : es war dort so nass im Hause, dass das Wasser die Wände hinunterlief. 3.2 lopend Woater : fließendes Wasser. 4. keimen: dät Säid lopt/lapt : die Saat keimt. 5. für etwas allgemein gehalten werden: 5.1 iek weet nit, of hie ‘‘n Suupswien is; man hie lopt/lapt deerfoar : ich weiß nicht, ob er ein Säufer ist; aber er wird allgemein dafür gehalten. 5.2 hie lapt foar ‘‘n Steler : er wird für einen Dieb gehalten. 6. (Artikel) gefragt sein: dut Deel lapt goud : dieser Artikel findet guten Absatz. 7. (Geschäft) erfolgreich, umsatzstark sein: mäd sin Winkel lapt dät goud : sein Geschäft hat einen guten Umsatz. 8. münden auf/in: 8.1 ju Sträite lopt ätter dät Määrked wai : die Straße mündet auf den Marktplatz. 8.2 ju Äi lopt in de Leda oun : die Sater-Ems mündet in die Leda.
läiweloa
(vor allem in der Verbindung mäd läiweloa) 1. allmählich, langsamerhand: wie mouten sjo, dät wie mäd läiweloa in Goang kume : wir müssen zusehen, dass wir allmählich in Gang kommen. 2. endlich, zuletzt: mäd goud Balen fäng hie läiweloa oun tou oarbaidjen : nach einigem Zureden fing er endlich an zu arbeiten.
wolle iek wol, du wolt, hie/ju wol, wie wollen, jie wollen, jo wollen; iek wiel/wüül, du wielt/ wüült, hie wiel/wüül, wie wielen/wülen; wäild / wöild
1. wollen: 1.1 iek wiel dät nit kwede : ich wollte/würde das nicht sagen. 1.2 dät is so mäd do Supere – eerste wollen jo, un dan mouten jo : das ist so mit den Säufern – erst wollen sie, und dann müssen sie. 1.3 die nit wol, die houget nit; die nit uurs wol, die skäl nit uurs : wer nicht will, der braucht nicht; wer nicht anders will, der soll nicht anders. 1.4 wo wol hie noch ätterkume, wan hie kroank is? : wie will er noch nachkommen, wenn er krank ist? 1.5 et wol nit riene : es regnet nicht, obwohl es seit längerer Zeit danach aussieht. 1.6 dät hied iek jädden sjo wäch?ild : das hätte ich gerne sehen wollen. 1.7 hie weet , wäch?t hie wol : er weiß, was er will. 1.8 hie hied et wäch?il dwo wäch?ild : er hätte es wohl tun wollen. 1.9 hie wol aal wäch?t brange un kumt daach nit tou Sköät : er will immer etwas leisten und kommt doch nicht zum Zuge/zum Schuss. 2. ändern: deer konnen wie niks an wolle : wir können nichts daran ändern. vorankommen: dusse Oarbaid wol nit : diese Arbeit kommt nicht voran.
werich
1. hektisch, aufgeregt: 1.1 wie häbe ‘‘n werigen Dai belieuwed : wir haben einen hektischen Tag erlebt. 1.2 unner ju Adentied is et läip werich ap de Toal : wäch?hrend der Erntezeit ist es furchtbar hektisch auf der Dreschdiele. 2. eifrig, geschäftig, fleißig: dät Moanske is mie oafte tou werich : die Frau ist mir oft zu eifrig. 3. schwierig, unbändig, wild: ‘‘n werigen Wäänt : ein wilder Junge. 4. (Feier, Versammlung) von vielen Menschen aufgesucht, überlaufen: ju Fergoaderenge waas aiske werich : die Versammlung war sehr überlaufen. 5. in großen Portionen ungenießbar: Hunich is werich : Honig ist in großen Portionen ungenießbar. 6. ungeduldig, unruhig, unzufrieden: 6.1 Häärm wäch?dt swiede werich, wan hie weet, dät sien Swegermuur kumt : Häärm wird sehr unruhig, wenn er weiß, dass seine Schwiegermutter kommt. 6.2 heel wisse bä‘n iek werich, dät iek in Aastenriek nit beter fertjoond häbe : ganz gewiss bin ich unzufrieden, dass ich in Österreich nicht besser verdient habe. 7. viel Arbeit erfordernd, arbeitsintensiv: in oolden Tieden waas dät Eedgreeuwen besunders werich : in alten Zeiten erforderte die Torfgewinnung sehr viel Arbeit, war sehr arbeitsintensiv. 8. sichtlich erfreut: wie kuden sjo, dät do oolde Ljudene werich wieren, dät wie him/ze besoacht hieden : wir konnten sehen, dass die alten Leute sichtlich erfreut waren, dass wir sie besucht hatten. 9. ungesellig, ungemütlich.
ute
1. aus, zu Ende, vorbei, erledigt: nu is dät Spil ute : jetzt ist das Spiel zu Ende. 2. (Holz) dürr, vertrocknet. 3. (Sport) außerhalb der Spielfeldgrenze: iek kuud sjo, dät die Baal ute waas : ich konnte sehen, dass der Ball aus war. 4. (Kinderspiel) ausgeschieden: wie häbe die fuunden, un nu bääst du ute : wir haben dich gefunden, und jetzt bist du ausgeschieden, hast deine Spielberechtigung verloren.
toustjuurje
1. beitragen, beisteuern: wie mouten sjo, dät wie deer wäch?t toustjuurje : wir müssen sehen, dass wir da etwas beitragen. 2. zuschicken, zusenden.
tousjo
1. zusehen; dafür sorgen, achtgeben: 1.1 iek saach tou, dät iek deer wäch?chkoom : ich sah zu, dass ich da verschwand. 1.2 iek sjo tou, dät Hinnerk dät Eedstuukjen bestat : ich gebe darauf acht, dass Hinnerk das Torfstapeln erledigt. 1.3 Abschiedsgruß: sjuch tou!/sjooët tou! : sieh zu!/ seht zu!
toumäitesjo
entgegensehen: wie sjo do Dege in Dänemark mäd Bliedskup toumäite : wir sehen den Tagen in Dänemark mit Freude entgegen.
tonemäälnje
(Mensch, Tier) die Füße beim Gehen nach innen setzen; über den großen Onkel laufen: wan do Wäänte lope, dan koast du oafte sjo, wäch?l do bääste Sprintere sunt; dan jo tonemäälnje aal so ‘n bitje: wenn die Jungen laufen, dann kannst du häufig sehen, welche die besten Sprinter sind; denn sie laufen alle mit den Zehen ein bisschen nach innen.
swinge iek swinge, du swingst, hie/ ju swingt, wie swinge; swoang, swoangen; is/häd swoangen; swinge! swinget!
1. sich mit einer gewissen Regelmäßigkeit hin und her bewegen: die Slingel/Slinger fon ju Klokke swingt wai un Wier : das Pendel der Uhr schwingt hin und her. 2. sich schwingend irgendwohin bewegen (is): die swere Homer swoang truch ju Lucht : der schwere Hammer schwang durch die Luft. 3. einen Gegenstand mit ausgestrecktem Arm über dem Kopf hin und her bewegen: ju swoang ju Seelter Fone, dät alle Hier sjo kuden : sie schwang die saterfriesische Fahne, damit alle sie (die Fahne) sehen konnten. 4. (+ sik) sich schwingen: Finja swoang sik ap Hiere Märe Lady un trottede truch ju Poute : Finja schwang sich auf ihre Stute Lady und trottete durch das Tor.
Striemel, -e, die
1. Striemen: du koast do Striemele noch sjo, wier hie Haue kriegen häd: man kann die Striemen noch sehen, wo er Prügel bekommen hat. 2. Peitschenstrang.
Skossteen, -stene, die
1. Schornstein: 1.1 hie kon Mämes Skossteen nit moor rookjen sjo: er kann den Schornstein seiner Mutter nicht mehr rauchen sehen (= er hat Heimweh). 1.2 ‘n Skossteen uutfeegje: einen Schornstein ausfegen. 1.3 wie besäike jou, wan jou oaine Skossteen roket: wir besuchen euch, wenn ihr ein eigenes Haus habt. deer kon die Skossteen nit fon rookje : das bringt nichts; die Mühe lohnt sich nicht.
skädje
1. schütteln. 2. (+ sik) vor Abscheu zittern, schaudern: iek skädje mie, wan iek do Rotten an ju Ouger fon de Grote Äi sjo : ich zittere vor Abscheu, wenn ich die Ratten am Ufer der Ems sehe. 3. schütten: ju skäddede do druge wiete Bonen ap dä‘n Disk : sie schüttete die trockenen weißen Bohnen auf den Tisch. 4. rütteln: iek heerde Hier an ju Dore skädjen : ich hörte sie an der Tür rütteln.
Knak, -ke, die
1. Knack, Knacken (Schallwort): wie heerden dä‘n Knak fon do Takken: wir hörten das Knacken der Äste. 2. Bruch, Bruchstelle: die Dokter kuud sjo, dät sien Been ‘n Knak hiede: der Arzt konnte sehen, dass sein Bein eine Bruchstelle hatte.