Bedüüd , dät
(allein in den Wendungen) in Bedüüd kriege, in Bedüüd brange : 1. klar machen; begreiflich machen: iek kuud dä‘n Froamde nit in Bedüüd kriege, wäch?t ‘‘n Sljouf waas : ich konnte dem Fremden nicht klar machen, was ein Sljouf (hölzerne Schöpfkelle; Kochlöffel) sei. 2. zur Sprache bringen: hie häd dä‘n Ferkoop in Bedüüd broacht : er hat den Verkauf zur Sprache gebracht.
Wikkel, -e, die
1. Wickel, Hülle. 2. breites Band (10 cm) aus Flanell, in das der Säugling eingewickelt wird. 3. (veraltet) Band um den Männerzopf: 3.1 bee/ dä‘n Wikkel kriege: 3.1.1 packen, ergreifen. 3.1.2 zur Rechenschaft ziehen.
Oarbaid, ju
1. Arbeit: 1.1 du moast him an de Oarbaid kriege: du musst ihn an die Arbeit machen. sture Oarbaid : schwere körperliche Arbeit. hie is in Oarbaid un Brood : er kann sich von seiner Arbeit ernähren. 2. Prüfung, Klausur: ‘n Oarbaid skrieuwe: eine Klausur schreiben.
kriege iek kriege, du krichst, hie/ju kricht, wie kriege; kreech, kregen; kriegen; krich! krieget!
1. bekommen, erhalten. 2. fassen, packen: ju kreech him bee/ do Hiere : sie fasste ihn an den Haaren. 3. nehmen: krich die noch ‘‘n Stuk Kouke! : nimm dir noch ein Stück Kuchen! 4. zustande bringen, schaffen: dät wollen wie wäch?il kriege , kwaad die Affekoat; do meende hie dät Jeeld : das werden wir wohl kriegen, sagte der Rechtsanwalt; da meinte er das Geld. 5. bringen: wie wollen do Houngste in dä‘n Staal kriege : wir wollen die Pferde in den Stall bringen. 6. holen: koast du do Oaiere uut t Nääst kriege? : kannst du die Eier aus dem Nest holen? 7. einfangen: uus Houngst wol sik nit kriege läite : unser Pferd lässt sich nicht einfangen. 8. einstellen: foar dusse Oarbaid mout iek noch twäin Mon kriege : für diese Arbeit muss ich noch zwei Mann einstellen. 9. gebären: ju häd wäch?t Litjes kriegen : sie hat ein Kind geboren. 10. tun: deer häbe iek niks mäd tou kriegen : damit habe ich nichts zu tun. 11. sich leisten: hie kon dät je so kriege : er kann sich das ja leisten.
ferdrege
1. leiden, vertragen: iek kon dät fatte ieten nit ferdrege : ich kann das fette Essen nicht vertragen. 1.2 Fisk is licht tou ferdregen: Fisch ist leicht zu vertragen. 2. ertragen, erdulden, aushalten: wäch?l kon dät stoadige Hallaamjen ferdrege?: wer kann das ständige Lärmen ertragen? 3. (+ sik ): sich versöhnen; sich vertragen; einen Streit beilegen: jo kriege sik in de Wulle, man do ferdrege sik aaltied wier: sie kriegen sich in die Haare, aber sie vertragen sich immer wieder.
Mantje (c), -ne, die/dät
Männchen (vor allem als Drohung gegenüber Kindern und Jugendlichen verwendet wie das hd.„Freundchen“): wan iek die tou pakjen kriege, Mantje, dan koast du wäch?t belieuwje!: wenn ich dich zu fassen kriege, Freundchen, dann kannst du etwas erleben!
Hounde,, ju
1. Hand: 1.1 gau bee/ de Hounde: hilfsbereit. 1.2 Hound in Hound oarbaidje: Hand in Hand arbeiten; sich bei der Arbeit gegenseitig unterstützen (gron. mekoar in haand waarken. ) 1.3 hie kon ju Oarbaid mäkkelk fon Hound kriege : die Arbeit geht ihm leicht von der hand; er kommt mit der Arbeit gut voran. 1.4 Hounde anläze : flink anpacken, anfassen. 1.5 tou de Hound gunge : kleinere Arbeiten auf dem Bauernhof verrichten. 1.6 Hounde fóar de Fääste : wahllos; ohne auszusuchen, ohne auszuwählen: 1.6.1 hie häd dä‘n hele Boudel Hounde fóar de Fääste meenumen : er hat alles in Bausch und Bogen mitgenommen. 1.7 fon een/ene Hounde in de uur : bei der Arbeit die Hände wechseln; mit der anderen Hand anfassen. 1.8 Hounde fooldje : die Hände falten; beten. 1.9 hie boalt mäd Hounde un Fäite : er gestikuliert viel beim Reden. 1.10 Seite, Partei: du bääst ap mien Hounde : du bist auf meiner Seite, von meiner Partei. 1.11. ju is in betere Hounde : sie genest, erholt sich. 1.12 bee/ de Hounde : zur Hand. 1.13 ju platte/epene Hounde : die flache Hand; der Handteller. 1.14. uut fräie Hounde : mit Muskelkraft. 1.15 in de Hounde fale : besser gehen als erwartet. 1.16. uut de Hounde fale : schlechter gehen als erwartet. 1.17 ticht bee/ de Hounde : griffbereit, greifbar. 1.18 fon Hounde uut : mit der Hand. 1.19 ju flakke Hounde : die platte Hand. fóar de Hounde : vorrätich, greifbar, verfügbar. gau bee/ de Hound(e) : schnell bei der Hand; kurz entschlossen. 1.22 aan de Hounde ap wäch?t reke: jemandem per Handschlag etwas versprechen. 1.23 ap de Hounde reke: jemandem etwas in die Hände liefern, übergeben. 1.24 hie häd noch wäch?t bäte de Hounde: er hat etwas (Geld, Lebensmittel, Proviant) in Reserve. 1.25 dät häd hie uum do Hounde heeuwed: das hat er gut durchgeführt. 1.26 dät häd neen Hounde of Fäite: das hat weder Hand noch Fuß. 1.27 dät nimt mie nemens uut do Hounde: das nimmt mir niemand aus den Händen. 1.28 do Bäidene reke et mäd fulle Hounde uut: sparsame Eltern haben oft verschwenderische Kinder. 1.29 do Hounde umetouslo: widerrechtlich Besitz von etwas ergreifen. 1.30 du faalst mie heel uut de Hounde: du enttäuscht mich sehr. 1.31 een Hounde waasket ju uur: eine Hand wäch?scht die andere (= man muss sich gegenseitig helfen, um etwas zu erreichen). 1.32 uum de Hounde fon ‘n Wucht anhoolde: einem Mädchen einen Heiratsantrag machen. 1.33 fon de Hounde in de Mule lieuwje: von Hand zu Mund leben. 1.34 fon de twäide Hounde : zweitrangig. 1.35 hie boalde mäd Hounde un Mule : er redete mit Händen und Mund. 1.36 hie gungt mie tou Hounde : er hilft mir. 1.37 hie häd dät aal in de Hounde : er hat die Führung. 1 . 38 hie häd fuul uum do Hounde : er hat viel zu tun. 1.39 hie häd loze Hounde : er gibt gern Geld aus. 1.40 hie häd ‘‘n epene Hounde : er ist freigebig. 1.41 hie häd ‘‘n grote Hounde : er ist großzügich. 1.42 hie is in Dokters Hounde : er wird vom Arzt behandelt. 1.43 hie is Wier in goude Hounde : er erholt sich. 1.44 hie mout wäch?t uum do Hounde häbe : er muss beschäftigt sein. 1.45 wäch?t hääst du uum do Hounde? : womit bist du beschäftigt? 1.46 Bäidene mouten wäch?t uum do Hounde häbe : Kinder müssen nicht müßig, untätig sein. 1.47 hie noom him ju Halloozje unner de Hounde wäch?ch : er nahm ihm die Uhr im Stillen weg. 1.48 hie rakt Jeeld mäd fulle Hounde uut : er ist verschwenderisch. 1.49 ju Hounde epenhoolde : einen Geldbetrag, häufig Bestechungsgeld, erwarten. 1.50 ju Hounde fertrale : jemandem sehr schmerzhaft das Handgelenk verdrehen. in do Hounde kriege : in Empfang nehmen. in de/do Hounde klopje : durch Handschlag einen Vertrag abschließen, bestätigen. 1.53 hie häd fuul Jeeld in de Hounde: er ist wohlhabend. 1.54 jo kriege Hiere Oarbaid nit fon de Hounde : sie kommen mit ihrer Arbeit nicht voran. 1.55 reek mie de Hounde : gib mir die Hand. 1.56 uut de Hounde kume : verlegt werden; abhanden kommen. 1.57 wenn ein alleinstehendes Haus dem Wind schutzlos ausgesetzt ist, dann sagt man: wie kriege dä‘n Wiend uut eerste Hounde : wir bekommen den Wind aus erster Hand.
Plunnen, do
1. Habseligkeiten: do Plunnen touhopesmiete: eine Ehe schließen. 2. Lumpen, Lappen: pak him bee/ do Plunnen!: kriege ihn beim Schlafittchen!
Fikke, -n, ju
Tasche, Hosentasche: wan iek dä‘n in de Fikke kriege, dan belieuwet hie wäch?t: wenn ich den beim Schlafittchen kriege, dann erlebt er Böses.
pakje
1. greifen, packen: 1.1 die häd et goud pakked! : die Erkältung, die Grippe hat dich erwischt! 1.2 aan tou pakjen kriege : jemanden erreichen; jemanden ergreifen. 1.3 dä‘n oolde Skooijer häbe do Dregunere pakked : den alten Strolch haben die Polizisten ergriffen. 1.4 (Befehl an den Hund) pakke! : wiederholen! 2. (+ sik) sich fortmachen: pakke die! : hau ab! 3. (Heu, Roggen, Getreide) aufstapeln. 4. in einen Koffer oder Tasche legen: hie pakkede ‘‘n poor Bouke in ju Taaske : er packte ein paar Bücher in die Tasche. 5. fesseln: dät Fertälster häd uus aal pakked : die Erzählung hat uns alle gefesselt.
ouwere
1. abwehren, fernhalten: wie mouten ju Gefoar ouwere : wir müssen die Gefahr abwehren. 2. abweisen, zurückweisen: 2.1 wan ju Märe fóar dä‘n Plouch wezen is, is ju Moalk foar dät Fole tou woorm; un et mout ouweerd wäch?ide, bit ju Moalk Wier ouköild is; uurs kricht dät Fole Kolik : wenn die Stute vor dem Pflug gewesen ist, ist die Milch für das Fohlen zu warm; und es muss abgewiesen werden, bis die Milch wieder abgekühlt ist; sonst bekommt das Fohlen Kolik. 2.2 ju Märe weert dä‘n Hingst ou : die Stute verweigert sich dem Hengst; wehrt den Hengst ab. 3. (+ sik) Widerstand leisten; sich wehren: wie mouten uus ouwere; uurs kriege jo dät hele Pound Lound : wir müssen Widerstand leisten; sonst bekommen sie das ganze Grundstück.
Rägel, -e, ju
1. Ordnung: 1.1 ap Rägel: in Ordnung. ap Rägel brange, kriege : in Ordnung bringen. deer rakt et neen Rägel of Koos/Toom/Gjucht : dort gibt es nur Unordnung. 2. Gewohnheit, Brauch: dät is aaltied so Rägel wezen: das ist immer Brauch gewesen.
Räip, die
Magen: du moast wäch?t in dä‘n Räip kriege: du musst etwas in den Magen bekommen. [nl. rob : Magen großer Fische]
Rappel, die
1. geistiger Defekt, Verhaltensstörung: du koast deer ‘n Rappel bee/ kriege, wan do Bäidene späktoakelje: du kannst verrückt werden, wenn die Kinder lärmen.
Ribbe, -n, ju
1. Rippe: 1.1 hie kricht aan ap/uum do Ribben: er bekommt eine Tracht Prügel. hie is ook niks twiske do Ribben : er ist sehr mager. 1.3 kute Ribben: die kurzen Rippen eines Schlachtrindes oder eines Schweines. 1.4 (von einem mageren Menschen) du moast goud wäch?t twiske do Ribben kriege: du musst gutes, nahrhaftes Essen zwischen die Rippen bekommen, damit du etwas Fett ansetzst. 1.5 hie kon fon do Ribben tere: er kann von den Rippen zehren, weil er so korpulent ist.
Riege, -n, die/ju
1. Reihe: 1.1 dä‘n/ju Riege ätter: der Reihe nach; ohne Ausnahme aufeinander folgend. 1.2 in dä‘n/de Riege brange : in Ordnung bringen: 1.3 ap dä‘n/de Riege : hintereinander; der Reihe nach. 1.4 in aan/een Riege : in einer Reihe. 1.5 du hääst do nit aal ap de Riege : du bist nicht ganz bei Trost. 1.6 (von Treibern bei der Jacht) in de Riege blieuwe : in einer Reihe nebeneinanderher laufen. 1.7 do Bonen in Riege sätte : die Bohnen in Reihen säen. 1.8 uut dä‘n Riege do(a)nsje/ fale : aus der Reihe tanzen/fallen; sich querstellen. 1.9 uut de Riege kume : die Fassung verlieren. 2. eine Zeile Schrift oder Druck: 2.1 iek häbe him ‘‘n poor Riegen skrieuwen , eer iek wäch?chfierd bä‘n : ich habe ihm ein paar Zeilen geschrieben, bevor ich weggefahren bin. 2.2 koast du dä‘n Riege nit hoolde? : kannst du eine Zeile nicht ordentlich schreiben? 3. Menge, größere Anzahl: ‘‘n hele/helen Riege Bäidene : eine ganze Menge Kinder. 4. Vogelschar: ‘‘n Riege wielde/wüülde Gäize : eine Schar Wildgänse. 5. zeitlich geregeltes Nacheinander eines bestimmten Vorgangs oder Ablaufs: 5.1 iek bä‘n in ‘‘n hoolge/hoolwe Úre eerst an de Riege : ich bin erst in einer halben Stunde an der Reihe. 5.2 do Bäidene mouten teeuwe, bit jo an de/dä‘n Riege kume : die Kinder müssen warten, bis sie an die Reihe kommen/bis die Reihe an ihnen ist. 6. Ordnung: 6.1 Riege hoolde : Ordnung halten. 6.2 in de Riege kume : in Ordnung kommen. 6.3 in de Riege moakje / kriege : ordnen. 7. Spalte: ap Siede fjauer in dä‘n twäide Riege : auf Seite vier in der zweiten Spalte. 8. Kolonne: ‘‘n Riege Eedgreeuwere : eine Kolonne Torfarbeiter. 9. Häuserzeile: ‘‘n Riege Huze .
Rout, dät
1. Ruß: 1.1 dät Rout lapt/lopt/faalt; nu kriege wie Rien: der Ruß läuft/fällt; jetzt bekommen wir Regen. 1.2 hie is him dät Rout in dä‘n Skossteen nit gonnen: er gönnt ihm nicht einmal den Ruß im Schornstein. 1.3 wan dät Rout tou dä‘n Skossteen uutfaalt, dan rakt et Rien: wenn der Ruß aus dem Schornstein herausfällt, dann gibt es Regen.
Routwoater, dät
mit Ruß vermischtes Regenwasser: wan dät Routwoater uut dä‘n Skossteen faalt, kriege wie wook Weder: wenn das mit Ruß vermischte Regenwasser aus dem Schornstein fällt, bekommen wir Tauwetter.
sääd
1. satt, gesättigt: 1.1 iek hied nit fuul Smoacht un waas gau sääd : ich hatte nicht viel Hunger und war schnell satt. 1.2 die sik nit sääd iete kon, die kon sik ook nit sääd likje : wer sich nicht satt essen kann, kann sich auch nicht satt lecken (= wer mit viel unzufrieden ist, ist mit weniger auch nicht zufrieden). 1.3 hie is nit sääd tou kriegen : er ist unersättlich. 1.4 iek eet mie deer sääd in Bonen : ich sättigte mich dort mit Bohnen. 1.5 as Bäiden häd hie nooit sääd tou ieten kriegen : als Kind hat er nie satt zu essen bekommen. 1.5 it die sääd, hoold die glääd un raache nit bee/ do Huze! : iss dich satt, halte dich glatt und lästere nicht auf der Nachbarschaft herum! 1.6 sääd moakje / kriege : wo moaket/kricht ju aal Hiere Bäidene sääd? : wie kriegt/macht sie all ihre Kinder satt? 1.7 sääd wäch?ide : satt werden. reichlich; im Überfluss: 2.1 hie häd Jeeld sääd : er hat Geld im Überfluss. 2.2 deer roate et ieten un Drinken sääd : dort gab es reichlich zu essen und zu trinken. 2.3 iek häbe Tied sääd/iek häbe sääd Tied : ich habe Zeit satt. 3. müde, leid, überdrüssig: 3.1 iek bä‘n dä‘n Wäänt sääd : ich bin des Burschen überdrüssig. 3.2 iek bä‘n et sääd, aaltied mäd do Bäidene tou skeelden : ich bin es leid, immer mit den Kindern zu schimpfen. 4. bis zur Erschöpfung: ju häd sik sääd huuld : sie hat geweint, bis sie nicht mehr weinen konnte. 5. zufrieden: ju kon Hiere Oarbaid sääd bekiekje : sie kann ihre Arbeit zufrieden betrachten.
ouriete
1. abreißen: 1.1 hie reet dät Ploaster tou ädder fon ju Wuunde ou : er riss das Pflaster zu früh von der Wunde ab. 1.2 aan ougerieten kriege : einen Rüffel erteilt bekommen. 2. (+ sik) sich abarbeiten. 3. (Gebäude) abbrechen, niederreißen: 3.1 ju oolde Säärke wäch?dt dusse Wiek ourieten : die alte Kirche wird diese Woche abgerissen. 3.2 et is häd foar mie, dät mien Oldenhuus so ourieten lät : es ist schwer erträglich für mich, dass mein Elternhaus so zerfallen aussieht. 4. herunterreißen: hie häd him fon dä‘n Woainboank ourieten : er hat ihn von der Wagenbank heruntergerissen. 5. (Streichholz) anzünden.
Ounsäid, dät
Einsaat: wie kriege dät Ounsäid goar nit Wier uut : die Einsaat hat sich kaum gelohnt.
Loatsje, -ne, ju
1. Pause nach anstrengender Arbeit; Arbeitsunterbrechung. 2. Linderung: Loatsje fon ju Buukpiene kriege: Linderung der Bauchschmerzen erleben. 3. Fortschritt bei der Arbeit; ein erfolgreicher Neubeginn: nu rakt et Loatsje: jetzt schaffen wir etwas, jetzt machen wir Fortschritte.
Loum, -ere, dät
Lamm: do Skäipe kriege Loumere in de Foarjierstied: die Schafe werfen Lämmer im Frühling.
Luft, ju
1. Atemluft: 1.1 hie jappede ätter Luft: er schnappte nach Luft. 1.2 iek kon neen Luft kriege: ich kann nicht frei atmen. 2. Raumluft: 2.1 deer moast du ju Luft uutläite!: da musst du Luft auslassen (= schenk mir das Glas voll!) ! 2.2 deer waas tjukke Luft, as iek ounkoom: es herrschte Spannung, als ich ankam. 2.2 nu rakt et Luft, kwaad uus Mäme, as ‘n poor fon do Ljudene in dä‘n äänge Ruum ätter Huus wai genen: jetzt gibt es Luft, sagte unsere Mutter, als ein paar von den Leuten in dem engen Raum nach Hause gingen.
Luus, do Luze, ju
1. Laus: 1.1 sukke dumme Wieuwljude konnen die neen Luus fon de Trappe stete: solche dummen Frauen können dir keine Laus von der Treppe treten (= können dir nichts anhaben, können sich mit dir nicht messen). 1.2 du koast deer Luze bee/ kriege : du kannst dich dabei schwarz ärgern. 1.3 hie hied neen Luus in de Wästentaaske , as hie ienhilked häd : er hatte kein Vermögen mitgebracht, als er eingeheiratet hat. 1.4 hie kon neen Luus fon de Trappe stete : er ist ganz verarmt. (gron. loes, lóezen – umgekehrt, Einzahl kurz und geschlossen, Mehrzahl lang und geschlossen.)