Saterfriesisches Wörterbuch
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enigermäiten

einigermaßen.

enigje

1. einigen: 1.1 jo häbe sik eniged : sie haben sich geeinigt. 1.2 wäch?l un wäch?t kon do Foulkere in Afrikoa enigje? : wer und was kann die Völker in Afrika einigen?

enige

1. einige; mehr als zwei, aber nicht viele: 1.1 enige leeuw(e)den domoals noch an Spouk : einige glaubten damals noch an Spuk. 1.2 enige Bäidene wuden fon dä‘n Mezel kroank : einige Kinder erkrankten an Masern.

enigermoaten

→ enigermäiten

Enigaid, ju

1. Einheit, Verbundenheit; innere Zusammengehörigkeit: ju Enigaid unner do Fräizen in Seelterlound honget fon ju seelter Sproake ou : die Einheit unter den Friesen im Saterland hängt von der saterfriesischen Sprache ab. 2. Einigkeit, das Einigsein: do Sustere un Brure kanne neen Enigaid unnereenuur : die Geschwister kennen keine Einigkeit untereinander. 3. Einsamkeit, Alleinsein: 3.1 dät häbe iek ap mien Enigaid däin : das habe ich allein, aus eigenem Antrieb, in Einzelentscheidung getan. 3.2 iek toachte ap mien Enigaid, dät so wäch?t nit Mugelk waas : ich dachte bei mir selbst, dass so etwas nicht möglich wäch?re.

naibie

1. in der Nähe; nahebei: 1.1 mien Suster woont naibie : meine Schwester wohnt in der Nähe. 1.2 fon wieden lät dät Huus noch enigermäiten fluch , man fon naibie skääst du et nit bekiekje : von Weitem sieht das Haus einigermaßen gut aus, aber von nahebei sollst du es nicht ansehen.

flaagje

flaggen: ap dä‘n Dai fon ju düütske Enigaid flaagje wie : am Tage der deutschen Einheit flaggen wir.

goud (beter, bääste)

1. gut: 1.1 dät died him goud! : das geschah ihm gerade recht! 1.2 ju däd fuul Goudes : sie tut viel Gutes. 1.2 uus Bääsje is deer noch goud bee/ : unsere Oma ist noch gesund und rüstig. 1.3 goud toupaas : gesund, wohlauf. 1.4 goud wäch?t : viel. 1.4.1: hie häd goud wäch?t Jeeld bätelät : er hat viel Geld hinterlassen. 1.4.2 jie mouten deer goud wäch?t foar dwo : um das zu erreichen müsst ihr schwer arbeiten. 1.5 sik in t Goude enigje : sich im Guten einigen. 1.5.1 wan et nit in t Goude gungt, dan in t Läipe : wenn es nicht im Guten geht, dann im Bösen. 1.6 genug, hinreichend: dät Göitjen is goud druuch : die Wäsche ist trocken genug. 1.7 die Stried is toun Gouden uutgeen : der Streit ist friedlich ausgegangen. 1.8 leicht, ohne Hindernisse: 1.8.1 dä‘n Äkker uutmeten kon hie goud dwo : er hat Zeit und Gelegenheit den Acker auszumessen. 1.8.2 dä‘n Winkel koast du goud uurnieme : den Laden kannst du leicht übernehmen. 1.9 foar goud befiende : gutheißen. 1.10 foar goud hoolde : für angebracht halten. 1.11 gesund, nicht krank, gut erhalten: do Tuske sunt noch goud : die Zähne sind noch in Ordnung. 1.12 gut; mehr als: ‘‘n goude Ketiersure : mehr als eine Viertelstunde. 1.13 hie is deer goud foar : er kann es wohl bezahlen. (engl. he’s good for it.) 1.14 hie häd deer ‘‘n Gouden sitten : er ist betrunken. 1.15 hie is goar nit goud : er ist sehr krank. 1.16 hie stoant sik goud : er hat ein gutes Auskommen. 1.17 genau, klar: iek häbe dät Melöär goud kumen blouked : ich habe das Unglück klar kommen sehen. ‘nützlich sein: dät häd nit goud däin : das hat nicht sonderlichen geholfen, war nicht ‘nützlich. goude Noacht mädeenuur : gute Nacht miteinander. 1.20 gouden Dai: guten Tag. 1.21 gouden Mäiden mädeenuur: guten Morgen miteinander. 1.22 Goudes dwo : wohltätig sein. 1.23 goud gunge : ohne Unglück ablaufen. 1.23.1 dät is juust goud geen : die erwarteten unangenehmen Folgen traten nicht ein. 1.24 nach Gutdünken tun: wäch?t dwo, so as man dät foar goud hoaldt : etwas tun, wie man das für gut hält. 1.25 goud wäch?ide : glücken, gelingen.

beskienigje

bescheinigen, beglaubigen.

ferenigje

vereinigen.

skenigje

reinigen, sauber machen. [afrs. skênigia ]

pienigje

1. foltern, quälen, martern. 2. bestrafen. [afrs. pînigia]

stenigje

steinigen.

länsje (b)

ohne Segel oder mit wenig Segel vor dem Wind bei stürmischem Wetter fahren.

skietbietjen

sehr wenig: iek häbe deer bloot ‘‘n skietbietjen foar kriegen : ich habe nur sehr wenig dafür bekommen.

oart

1. ein wenig, etwas: iek häbe deer noch oart fon : ich habe noch etwas davon. 2. ein geringer Rest: do Suldoaten häbe noch oart tourääch?chlät : die Soldaten haben noch einen geringen Rest zurückgelassen. [nl. ort: Essensoder Futterreste] → ort

minste

1. wenigste: 1.1 do minste wollen dät : die wenigsten wollen das. 1.2 do minste wieten deer wäch?t fon : die wenigsten wissen etwas davon. kleinste: hie is dät minste fon do Bäidene : er ist das kleinste von den Kindern.

bitje

1. (in der Funktion eines Adj.) wenig: mäd dät bitje Jeeld koast du niks ounfange : mit dem wenig Geld kannst du nichts anfangen. 2. (in Verbindung mit ‘n in der Funktion eines Adv.) etwas, ein wenig: 2.1 iek wol ‘‘n bitje släipe : ich will ein wenig schlafen. 2.2 deer is naan Winkel, Wier ‘‘n bitje is : dort findet man keinen Laden, der etwas zu bieten hat. 2.3 ljauer ‘‘n bitje as goar niks : lieber ein wenig als gar nichts. 2.4 deer mout ‘‘n bitje fon wäch?ide : das muss gefeiert werden.

Mandeweden, do

Weiden im gemeinschaftlichen Besitz, die jedes Jahr von einem anderen Teilhaber abwechselnd benutzt werden, sodass jeder der Reihe nach von den fruchtbaren und weniger fruchtbaren Parzellen Heu erntet oder darauf Vieh weiden lässt.

igje

die schwachen Verben auf -igje haben die Konjugation -igde, -igden, -igd: wie häbe uus al enichd: wir haben uns schon geeinigt.

smoorje

1. schmoren, dämpfen; in einem geschlossenen Topf mit wenig Wasser kochen: Tuwwelke in ‘‘n Pot smoorje : Kartoffeln in einem Topf schmoren. 2. ersticken.

flaaskelk

1. fleischlich; mit viel Fleisch und wenig Speck und Fett. 1.1 (Schwein) mager: dät Swien is flaaskelk un häd boalde neen Fat : das Schwein ist mager und hat kaum Fett.

Smöker, -e, die

1. dickes, wenig anspruchsvolles Buch, das man zum Zeitvertreib liest. 2. billiges Taschenbuch. 3. kleine Pfeife.

Flittergoud, dät

1. dünner, wenig haltbarer Stoff. 2. leichte Kleidung.

ansoange

ansengen, ein wenig versengen: dät Hoamd is ansoangd : das Hemd ist angesengt.