dusse (Akk. dussen) (m.), dusse (f.), dut (n.); dusse (Pl.)
dieser, diese, dieses; diese: dusse Disk, dusse Laampe, dut Bäiden; dusse Diske, Laampen, Bäidene : dieser Tisch, diese Lampe, dieses Kind; diese Tische, Lampen, Kinder.
wreke iek wreke, du wräkst, hie/ju wräkt, wie wreke; wriek, wrieken; wreken; wräk/wreke! wreket!
rächen 1. hie häd swädden, dusse Misdäid tou wreken : er hat geschworen, diese Missetat zu rächen. 2. (+ sik) wie häbe do Ienbrekere griepen un uus an him wreken : wir haben die Einbrecher ergriffen und uns an ihnen gerächt. [afrs. wreka]
jeelde iek jeelde, du jäldst, hie/ju jäldt, wie jeelde; goolt, goolten; guulden/jeelden; Imp. fehlt
1. gelten: 1.1 nu jäldt et : jetzt ist es rechtskräftig. dät jäldt nit : das ist ungültig. 1.3 jäilde läite: gelten lassen. 1.4 ju Wädde jäldt!: die Wette gilt! kosten: wo fuul jäldt dusse Ring? : wie viel kostet dieser Ring? [afrs. jelda]
oustriepelje
1. (vorsichtig) abstreifen: ‘‘n Ploaster oustriepelje : ein Pflaster abstreifen. fon dusse spoanske Wust moast du ju Häid oustriepelje : von dieser spanischen Wurst musst du die Haut abstreifen. 2. (Bohnen) abfädeln, abziehen.
truchdrieuwe
1. hindurchdurchtreiben: do Skäipe truch ju Poute truchdrieuwe : die Schafe durch das Tor hindurchtreiben. 2. in Gang setzen, bringen: dusse Oarbaid mout truchdrieuwen wäch?ide . diese Arbeit muss in Gang gesetzt werden.
läze iek läze, du laist, hie/ju lait, wie läze ; liech, liegen; lain; blieuw läzen! blieuwet läzen!
1. liegen: 1.1 dood ap Bääd läze : im Schlaf verstorben, entschlafen sein. 1.2 (Getreide) am Boden liegen: die Roage lait : der Roggen liegt am Boden. dusse Oarbaid lait mie goud : diese Arbeit ist mein Fall, passt mir in den Kram. 1.4 an mie skäl et nit läze: an mir soll es nicht liegen; ich will kein Hindernis sein. 1.5 deer lait mie niks an: ich bin nicht daran interessiert. 1.6 läze gunge: sich hinlegen: die Heeuwer is läze geen: der Hafer liegt am Boden. 1.7 tou läzen kume: zu Fall kommen, stürzen. 1.8 läzen blieuwe: ungepflügt bleiben: die hele Äkker is läzen blieuwen: der ganze Acker ist ungepflügt geblieben. 1.9 läze läite: ruhen lassen: ju Oarbaid läze läite: die Arbeit ruhen lassen. 1.10 bee/ t Tuwwelkeroodjen alles skeen apsäike un neen Tuwwelke läze läite : beim Kartoffelroden alles sauber aufsuchen und keine Kartoffel liegen lassen. 2. gelegen sein: 2.1 dut Stuk Lound lait goud : dieses Stück Land hat eine gute, eine günstige Lage. 2.2 hie lait an uus : sein Land grenzt an unseres. 3. (Zimmer, Fenster) geben auf: die Komer lait an ju Sträite : das Zimmer gibt auf die Straße. [afrs. lidza]
skjou
1. scheu, schüchtern, furchtsam. 2. demütig. 3. (Pferd) scheu, kopfscheu: dusse Houngst is skjou : dieses Pferd ist scheu. 4. schuldbewusst und deswegen ängstlich, anderen Menschen unter die Augen zu kommen. [engl. shy]
Släiper, -e, die
1. Schläfer. 2. Pensionsgast (Lehrer, Handwerker, Handelsreisender): dusse Weertsmon häd aaltied Släipere heeuwed: dieser Wirt hat immer Pensionsgäste gehabt. 3. Faulpelz.
smoakelk
1. schmackhaft, wohlschmeckend; lecker, appetitlich. 2. entzückend. 3. lustich, drollich, unterhaltsam: 3.1 uus Bääsje kon so smoakelk fertälle : unsere Großmutter kann so lustich erzählen. 3.2 dusse Koaster kon smoakelk bale : dieser Lehrer kann gewandt reden. 3.3 aan smoakelk ju Weerhaid fertälle : jemandem mit Geschick die Wahrheit sagen; jemanden geschickt tadeln. 4. bequem, entspannt, gemütlich: Hier in dä‘n Tuun koast du smoakelk sitte : hier im Garten kannst du entspannt sitzen.
slachtboar
1. reif für das Schlachten: 1.1 dusse Ku is slachtboar : diese Kuh ist reif für das Schlachten. 1.2 du bääst ‘‘n sloachtboar Bäist : du bist wohlgenährt, rund.
sogekweden
1. sozusagen: ju is sogekweden tou dusse Apjääfte bädden : sie ist sozsagen zu dieser Aufgabe geboren.
spitsje
1. schärfen, spitzen: ‘‘n Soaks spitsje : ein Messer schärfen. 2. (+ sik) mit starkem Verlangen auf etwas rechnen; sich auf etwas freuen: 2.1 wie häbe uus ap ju Raize spitsed : wir haben uns auf die Reise gefreut. 2.2 hie häd sik deerap spitsed : er hat seine Hoffnung darauf gerichtet, hat sich das in Aussicht gestellt. 3. (+ sik) sich vorbereiten: iek häbe mie ap dusse Apjääfte spitsed : ich habe mich auf diese Aufgabe vorbereitet.
sküülje
1. Schutz suchen: die Rien koom, un hie sküülde unner ‘‘n Boom : der Regen kam, und er suchte Schutz unter einem Baum. 2. Schutz vor Wind und Wetter bieten: do Bome un Struke an dusse Stede sküülje goud : die Bäume und Sträucher an dieser Stelle bieten guten Schutz vor Wind und Wetter. 3. heimlich, leise hingehen (is): hie sküülde ätter de Iemetäine wäch?i : er ging leise zum Bienenkorb hin. 4. sich verbergen; sich verstecken: 4.1 hie sküülde bäte ju Häge : er versteckte sich hinter der Hecke. 4.2 deer sküülde wäch?t bäte sien Woude : seine Worte hatten einen geheimnisvollen Sinn; es versteckte sich etwas dahinter. 5. windfrei sein: Hier sküült et wäch?t : hier ist es ziemlich windstill.
spuurje
1. die Spur halten: dusse Woain spuurt nit goud; do Bäterjole lope nit in de Spuur fon do Faanderjole: dieser Wagen hält die Spur nicht gut; die Hinterräder laufen nicht in der Spur der Vorderräder. 2. gehorchen: ‘n Foar is neen Uundiert, wan hie ferwachtjend is, dät sien junge Bäidene spuurje: ein Vater ist kein Ungeheuer, wenn er erwartet, dass seine jungen Kinder (ihm) gehorchen.
Tied, -en, ju (in stehenden Ausdrücken ist Tied noch männlich: bute dän Tied; tou uungjuchten Tied )
1. Zeit: 1.1 Tied ferklaie: Zeit verschwenden. 1.2 wie mouten him wäch?t moor Tied läite: wir müssen ihm etwas mehr Zeit lassen. 1.3 fon, uut oolde(‘n) Tieden: von alters her. 1.4 iek häbe him ‘n loange Tied nit moor blouked: ich habe ihn eine lange Zeit nicht mehr gesehen. 1.5 hie kumt tou sien Tied bee/ uus: er besucht uns regelmäßig. 1.6 dät Ferspreken is uur ju Tied : die Vereinbarung ist verjährt. 1.7 dät häd noch Tied : das hat noch Zeit. 1.8 ju Tied outeeuwe : zögern, zaudern, abwarten. 1.9 in oolden Tieden : in alten Zeiten. 1.10 dät bruukt sien Tied : das braucht seine Zeit; das dauert lange. 1.11 ap de Tied : rechtzeitig, pünktlich. 1.12 bee/ sien Tied : seinerzeit. 1.13 ju kumende Tied : die Zukunft. 1.14 in dusse Tied : heutzutage. 1.15 fon Tied tou Tied : von Zeit zu Zeit; gelegentlich. 1.16 du ljowe Tied! : du liebe Zeit! 1.17 tou ju Tied : 1.17.1 zur Zeit. 1.17.2 auf der Stelle; jetzt sofort. 1.18 aan Tied läite : jemandem Bedenkzeit einräumen. 1.19 ätter kute Tied : nach einiger Zeit. 1.20 bee/ sien Tieden : zu seiner Zeit; zum richtigen Zeitpunkt. 1.21 Bute Tied : zu unpassender Zeit; außerhalb der Mahlzeiten. 1.22 et häd ‘‘n hele Tied nit rienen : es hat eine ganze Zeit nicht geregnet. 1.23 deer mout Tied tou weze : dafür muss man Zeit haben. 1.24 et is uur de Tied : die vereinbarte Zeit ist überschritten. 1.25 fon Tied tou Tied is so ‘‘n Melöär geböärd : von Zeit zu Zeit ist ein solches Unglück passiert. 1.26 hie häd de bääste Tied ape : er ist über die besten Jahre hinaus. 1.27 hie kon sien Bäidene nit truch ju Tied kriege : er kann seine Kinder nicht ernähren. 1.28 hie kumt mäd ju Tied tou kuut : die Zeit läuft ihm davon. 1.29 ju hoolwe Tied is ju nit in Huus : die Hälfte der Zeit ist sie nicht zu Hause. 1.30 iek häbe him in loange Tied/Tieden nit moor blouked : ich habe ihn seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen. 1.31 in ju Tied genen wie ‘‘n Bjoor drinke : in der Zwischenzeit gingen wir ein Bier trinken. 1.32 ju hele Tied uur : die ganze Zeit über. 1.33 juun de Tied bä‘n iek al Wier deer : zur vereinbarten Zeit bin schon ich wieder da. 1.34 juust tou gjuchten Tied : im letzten Moment. 1.35 dät Spil duurde Tied uum Tied : das Spiel dauerte ewig. 1.36 hie mout sik mäd sture Oarbaid truch ju Tied slo : er muss sich mit schwerer Arbeit den Kopf über Wasser halten. 1.37 tou gjuchter Tied : rechtzeitig. 1.38 hie kon sien Femielje nit truch ju Tied brange : er kann seine Familie nicht ernähren. 1.39 twiske do Tieden : von Zeit zu Zeit. 1.40 uus Ku gungt uur de Tied : unsere Kuh ist länger trächtig als üblich. 1.41 ju Stroafe is uur de Tied : die Strafe ist verjährt. 1.42 uur de Tied gunge : den richtigen oder gewohnten Zeitpunkt überschreiten. 1.43 tou glieker Tied, as hie tou ju Dore ienkoom, lätten do Klokken : zur gleichen Zeit, als er zur Tür hereinkam, läuteten die Glocken. 1.44 tou ju Tied uutrieten wäch?ide : sterben. Frist: 2.1 hie lätte/liet him fjautien Dege Tied : er gewährte ihm eine Frist von 14 Tagen. binne ju Tied : innerhalb der festgesetzten Frist. 2.3 ju Tied is ume; dät Kolich mout kume: die Frist ist abgelaufen; das Kalb muss kommen. 2.4 tou de Tied : fristgemäß. 3. Termin: wie mouten ju Tied ienhoolde : wir müssen den Termin einhalten. 4. Generation: in de Tied fon uus Bääsje : in der Generation unserer Großmutter. 5. Gefängnisstrafe: hie mout sien Tied ousitte : er muss seine Gefängnisstrafe absitzen.
taie
1. drücken, pressen: sik do Hounde taie : sich die Hande drücken. 2. umarmen, liebkosen. 3. (+ sik) sich scheuen, sich drücken: hie tait sik fóar dusse Oarbaid : er drückt sich vor dieser Arbeit.
swoulhaftich
feuchtwarm: iek kon dusse swoulhaftige Dege in August nit ou : ich kann diese feuchtwarmen Tage im August nicht ertragen.
Swäk, -ke, die
Zweck: et häd naan Swäk, an dusse Stede ‘n Staal tou bauen: es hat keinen Zweck, an dieser Stelle einen Stall zu bauen. → Doul
stuwe iek stuwe, du stufst, hie/ju stuft, wie stuwe; stoof, stowen; is stäuwen; stuf/stuwe! stuwet
stieben, stäuben; in Teilchen auseinander wirbeln, aufwirbeln, trudeln: 1.1 in dusse Määlne stuft et mie tou fuul : in dieser Mühle stiebt es mir zu heftig (= der Müller gibt nicht das volle Gewicht). 1.2 et rient, dät et stuft : es regnet sehr stark. 1.3 dät Koardel stuft : der Pollen fliegt über die Äcker. 1.4 die Snee stuft : der Schnee wirbelt auf. 1.5 do Sneeflokken stuwe truch ju Lucht : die Schneeflocken wirbeln durch die Luft. 2. auseinander laufen; panikartig davonlaufen; sich mit großer Schnelligkeit bewegen: 2.1 do Wuchtere stowen wäch?ch : die Mädchen liefen schnell davon. 2.2 iek wiste nit, wierwai du stäuwen of flain wierst! : ich wusste nicht, wohin du geflogen oder gestoben wäch?rest! 3. wehen: dät Sound stuft juun do Ruten : der Sand weht gegen die Fensterscheiben.
Stip, -pe, die / dät
1. Pustel, Geschwür am Augenlid: ‘n Stip ap t Ooch: ein Gerstenkorn am Augenlid. 2. Spritzer: deer is ‘n Stip Fawe an de Mure/ Woge: ein Farbspritzer befindet sich an der Wand. 3. Klecks, Kleinigkeit. 4. Bratensoße, Tunke: 4.1 Tuwwelke mäd Stip: Kartoffeln mit Soße. 4.2 suur Stip : saure Soße. 5. Fleck: 5.1 ‘‘n Stip ap de Bukse : ein Fleck auf der Hose . 5.2 dusse Tieken häbe sogen Stippe ap dä‘n Rääch : diese Zecken haben sieben Flecke auf dem Rücken.
stieuw
1. steif: 1.1 oolde Bukke häbe Stieuwe Houdene : alte Menschen sind eigensinnig. hie is so stieuw as ‘‘n Peel : er ist so steif wie ein Pfahl. 1.3 stieuw stounden blieuwe: nicht zurückweichen; standhalten. 2. (Speise) fest, sämig; geronnen, nicht wäch?sserig: 2.1 stieuw Íeten: Eintopf, Gemüse; feste Kost. 2.2 dusse Ouelje is stieuw un wol nit lope: dieses Öl ist geronnen und will nicht fließen. 3. genau, direkt: hie keek mie stieuw in do Ogene: er sah mir direkt in die Augen. 4. erstarrt: 4.1 ju Tunge stoant mie stieuw fon Toarst : meine Zunge erstarrt vor Durst. 4.2 mien Liede sunt stieuw fon Keelde : meine Glieder sind vor Kälte erstarrt. 5. fest, unbeweglich: 5.1 hie siet stieuw deer un kwaad niks : er saß unbeweglich da und sagte nichts. 5.2 iek mout deer stieuw bee/ dä‘n Kroanke sitte : ich darf mich keinen Augenblick von dem Kranken entfernen. 6. (Ackerboden) schlecht durchgepflügt; hart. 7. gleich, unmittelbar: hie siet stieuw an mie : er saß gleich neben mir. 8. wortlos, ohne zu grüßen: hie ron stieuw an mie fóarbie : er lief an mir vorbei, ohne zu grüßen. 9. plump, schwerfällig: hie häd ‘‘n stieuwen Goang : er hat einen schwerfälligen Gang. 10. starr, unverwandt: ju kiekede mie stieuw oun : sie sah mich unverwandt an. 11. still: du blifst stieuw Hier sitten! : du bleibst still hier sitzen!
stete iek stete, du statst, hie/ju stat, wie stete; stiet/statte, stieten/statten; steten/stat; stete! stetet!
1. stoßen: 1.1 (+ sik) sik fóar de Tonen stete : unsicher gehen. 1.2 (Pferd) sich aufbäumen: die Houngst stat : das Pferd bäumt sich auf. 1.3 an de Wäze stete : an die Wiege stoßen; anfangen zu wiegen. 2. stecken: 2.1 hie statte dä‘n Bräif in de Taaske : er steckte den Brief in die Tasche. 2.2 hie statte dät Bouk unner dät Diskleken : er steckte das Buch unter das Tischtuch. 3. stoßen: do konnen die neen Luus fon ju Trappe stete : die können dir nicht das Geringste anhaben. 4. (Wind) stoßweise wehen: 4.1 die Wiend statte/stiet uur dä‘n Diek : der Wind wehte stoßweise über den Deich. 4.2 die Wiend stat in dä‘n Skossteen oun : ein plötzlicher Windstoß dringt in den Schornstein ein. 5. auf etwas ankommen: 5.1 et stat nit uum een Úre : es kommt auf eine Stunde nicht an. 5.2 et stat uum dä‘n Besluut fon do uur Buren : es kommt auf den Beschluss der anderen Bauern an. 6. stechen; einen stechenden Schmerz verursachen: 6.1 et stat mie in dä‘n Rääch : der Schmerz sticht mir/mich in den Rücken. 6.2 die Buuk stat mie : der Bauch schmerzt mir. 6.3 in See stete : in See stechen. 6.4 ju Ieme häd mie stat : die Biene had mich gestochen. 6.5 iek häbe stetende Piene in do Bene : ich habe einen stechenden Schmerz in den Beinen. 7. (+ sik) sich ärgern: deer häbe iek mie läip an stat : ich habe mich sehr darüber geärgert. 8. seelisch verletzen, weh tun: et häd him stat, as ju dät kwaad : es hat ihm wehgetan, als sie das sagte. 9. zufällig auf etwas kommen: toumoal bä‘n iek ap din Nome stat: plötzlich bin ich auf deinen Namen gekommen. 10. (Tier) stößig sein; dazu neigend, mit den Hörnern anzugreifen: dusse Skeepbuk stat: dieser Schafbock ist stößig. 11. stochern: wieruum moast du aaltied in dien Íeten stete?: warum musst du immer in deinem Essen stochern?
stauje
stauen: dät Woater staut sik an dusse Stede : das Wasser staut sich an dieser Stelle.
stämme (c), -n, ju
1. Stimme: 1.1 iek heerde et an sien stämme, dät hie kwood waas : ich hörte es an seiner Stimme, dass er böse war. 1.2 mäd luter stämme : mit lauter Stimme (Rest älterer Deklination). 2. Entscheidung für oder gegen jemanden, etwa bei einer Wahl; Wählerstimme: 2.1 dusse stämme tält nit : diese Stimme gilt nicht. 2.2 hie häd sien stämme al ouroat : er hat seine Stimme schon abgegeben. 2.3 släipende Stämmen : Stimmen von Menschen, die sich aus irgendwelchen Gründen nicht an einer Wahl beteiligen.
skier (skíerder, skíerste)
1. rein, klar: 1.1 ju waas ounkloded in skiere Siede : sie war in reiner Seide gekleidet. 1.2 dusse wiete Wien is aiske skier : dieser Weißwein ist sehr klar. 2. pur, unvermischt: 2.1 skier Lound : Land ohne Unkraut. 2.2 dä‘n Tuun skier moakje: den Garten von Unkraut und Ungeziefer befreien. 2.3 skier Flaask : Fleisch ohne Haut und Knochen. 3. glatt, eben: 3.1 skiere Häid : glatte Haut. 3.2 ‘‘n skieren Boom : ein glatter Baum; ein Baum ohne Rinde. 4. fertig: 4.1 iek bä‘n mäd dät Moaljen skier : ich bin mit dem Anstreichen fertig. 4.2 hie is deermäd skier : er ist durchgekommen; er hat sich von einer Krankheit oder einer Finanzkrise erholt. 5. bankrott: hie is deermäd skier : er ist bankrott. 6. müde und schlapp: as iek fon ju Oarbaid koom, waas iek heel skier : als ich von der Arbeit kam, war ich ganz müde und schlapp. 7. (Haus) schuldenfrei, ohne Hypothek. 8. sauber und ordentlich in der Kleidung: wäch?t lätst du fluch un skier in dien ‘näie Habbiet! : was siehst du schö‘n und sauber aus in deinem neuen Kostüm! 9. sauber gefegt, geschrubbt: ju Köäkene is Wier skier : die Küche ist wieder geschrubbt. 10. frei vom Ausschlag: iek häbe Soolwe fon dä‘n Dokter kriegen, un nu is mien Häid Wier skier : ich habe Salbe vom Arzt bekommen, und jetzt ist meine Haut wieder ohne Ausschlag. 11. auseinander: wie sunt skier mädeenuur : wir sind auseinander; wir wollen nichts mehr voneinander wissen. 12. verlobt: jo sunt skier mädeenuur : sie sind miteinander verlobt. 13. fett, dick: iek iete nit fuul, man iek bä‘n daach fuuls tou skier : ich esse nicht viel, aber ich bin doch viel zu fett. 14. gänzlich, vollständig: hie häd alles skier apieten : er hat alles vollständig aufgegessen. todkrank: ju is mäd dät Lieuwend skier : sie ist todkrank und hat nicht mehr lange zu leben. unbebrütet: skiere Oaiere : unbebrütete Eier. leid, überdrüssig: iek bä‘n mäd dät Hallaamjen ap de Sträite skier : ich bin des Lärmens auf der Straße überdrüssig.