Saterfriesisches Wörterbuch
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apnieme

1. vom Boden zu sich heraufnehmen: wie nomen do Gläässplittere gau ap : wir nahmen die Glassplitter schnell auf. 2. (Gardinen, Damenkleid) aufnehmen, kürzen. 3. (Nebenfluss) aufnehmen, Raum gewähren: ju Leda nimt ju Äi ap : die Leda nimmt die SaterEms auf. 4. (+ sik) zum Sprung ansetzen: hie noom sik fon dä‘n Boolke ap un sproang gjucht wied : er setzte vom Balken aus zum Sprung an und sprang recht weit. 5. empfangen: do froamde Bäidene wuden fjuntelk apnumen : die fremden Kinder wurden freundlich empfangen. 6. aufnehmen: ju loange Päie nimt ju Kete ap : der lange Damenunterrock nimmt den Schmutz auf. 7. aufwischen, scheuern: iek mout ju Köäkene noch apnieme : ich muss die Küche noch scheuern. 8. aufschreiben, schriftlich festhalten: dät Infäntoor apnieme : das Inventar aufschreiben. 9. annehmen, akzeptieren: dät Fernsehen is gau apnumen wuden : das Fernsehen ist schnell angenommen worden. 10. fotografieren: iek häbe do Bäidene boalde älke Wiek apnumen, as jo litjet wieren : ich habe die Kinder fast jede Woche fotografiert, als sie klein waren. 11. auf etwas, womit man konfrontiert ist, reagieren: hie häd et goud apnumen : er wurde deswegen nicht böse. 12. sich mit jemandem messen können: 12.1 iek nieme et mäd him ap : ich trete gegen ihn an. 12.2 iek nieme et mäd die ap : ich fordere dich heraus. 13. leihen, borgen: iek häbe dät Jeeld apnumen : ich habe mir das Geld geliehen. 14. gewinnen: Säid apnieme : Saat gewinnen. 15. sich ansehen: iek häbe alles goud apnumen : ich habe mir alles gut angesehen. 16. aufstellen, aufsetzen: dät Eed wäch?dt apnumen : der Torf wird vom Boden aufgenommen und in ringförmige Haufen gesetzt.

deerwai reke

sich dahin begeben: wäch?l skäl uus apnieme, wan wie uus deerwai reke? : wer wird uns aufnehmen, wenn wir uns dahin begeben?

Jeeld, -ere , dät

1. Geld: 1.1 Jeeld moakje : Geld verdienen (engl. make money). 1.2 dät gungt in t Jeeld : das wird teuer. 1.3 hie is allerwegense tou fienden as dät läipe Jeeld : er ist überall zu finden wie das schlechte Geld. 1.3 skeen Jeeld : Reinverdienst. 1.4 Jeeld apnieme : ein Darlehen, einen Kredit aufnehmen. 1.5 dät Jeeld faalt mie ook nit tou : das Geld fällt mir auch nicht in die Hände. 1.6 Jeeld ap de Hounde : Bargeld. 2. Lohn, Gehalt: 2.1 hie kricht goud Jeeld : er bekommt ein gutes Gehalt. 2.2 Hier wäch?dt do Oarbaidere dät Jeeld fuuls tou leet uutbitoald : hier wird den Arbeitern der Lohn viel zu spät ausgezahlt. (Als erstes Glied einer Zusammensetzung erscheint Jeeldhäufig als Jäld-: Jäldbüdel, Jäldpüüt, Jäldskap, usw.) [engl. yield]

Mäske, -n, ju

1. Masche beim Stricken: 1.1 do Mäsken ounieme : die Strickerei abschließen, wenn das Strickstück fertig ist. 1.2 ju bääste Säister lät wäch?il ‘‘n Mäske fale : die beste Näherin lässt gelegentlich eine Masche fallen. 1.3 ‘‘n Mäske apnieme : eine Masche aufnehmen. 2. Masche eines Netzes.

Säärke, -n, ju

1. Kirche: 1.1 ätter de Säärke: nach dem Gottesdienst, nach der Messe. 1.2 ju Säärke midden in t Täärp läite: die Kirche mitten im Dorf lassen; nicht übertreiben. 1.3 aan in de Säärke apnieme: jemanden in die Kirche aufnehmen.

Wier (b)

1. wieder: 1.1 nu häbe sik do Bäidene Wier ketich moaked : jetzt haben sich die Kinder wieder schmutzig gemacht. 1.2 fon Näien Wier : aufs Neue wieder. 1.3 hie kricht dätsälge Wier : ich werde mich an ihm rächen. 1.4 wie mouten dusse Apgoawe Wier apnieme : wir müssen diese Aufgabe wieder aufnehmen.

Apniemer, -e, die

Wischtuch, Scheuertuch.