Stiekel, -e, die
1. Stachel, Dorn, Distel: Stiekele mjo: Disteln mit der Sichel abschlagen. 2. mürrisches, widerspenstiges Kind. 3. Fischgräte. 4. Griesgram.
stiekelhierich
mit aufrecht stehenden Haaren.
stiekelhaftich
anzüglich, bissig: wie wollen sien stiekelhaftige Woude nit moor here : wir wollen seine anzüglichen Sprüche nicht mehr hören.
stiekelich
stachelig: stiekelige Hiere : aufrecht stehende Haare ohne Krause.
stiekelch
1. lästich: iek kon sien stiekelge Baleräi nit moor here : ich kann sein lästiges Gerede nicht mehr hören. 2. stachelig, mürrisch, übel gelaunt: smäidens ädder is uus Babe aaltied stiekelch : morgens früh ist unser Vater immer mürrisch.
stiekelje
1. stacheln, prickeln, sticheln: do Tiesele stiekelje : die Disteln kratzen. 2. kitzeln.
Stiekelsteter, -e, die
Distelstecher; Spaten, mit dem man Disteln sticht; breiter Meißel mit langem Stiel.
Stiekelträid, die
Stacheldraht.
Stiekelspoade, -n, die
Spaten, mit dem man Disteln sticht; breiter Meißel mit langem Stiel.
Stiekelsteten, dät
das Ausstechen von Disteln.
Stiekelhäge, -n, ju
Dornenhecke, vor allem eine Weißdornhecke.
Stiekelkoamp, die
eingehegtes Feld voller Disteln.
Stiekellound, dät
Land voller Disteln.
Stiekelswien, -e, dät
Stachelschwein.
Stiekelbeend, -e, dät
Stachelband; Halsband eines Hundes mit scharfen Spitzen.
Stiekelhiere, do
aufrecht stehende, gerade stehende Haare.
Stiekelwier, dät
Stacheldraht.
Stiekelboas, -e, die
1. Stichling, Gründling. 2. lästige, unwirsche Frau: dät Wieuwmoanske is ‘n oolden Stiekelboas: die Frau ist eine alte Hexe.
apriete
1. (Straße) aufbrechen, aufreißen: ju Sträite apriete : die Straße aufreißen, aufbrechen. 2. (Textilien) aufreißen, aufschlitzen: iek reet mien Bukse an dät Stiekelwier ap : ich schlitzte meine Hose an dem Stacheldraht auf. 3. rissig werden (is): ju Gruunde rit fon Druuchte ap : der Boden wird vor Trockenheit rissig.
Sljuchtwier, dät
Draht ohne Stacheln für eine Einfriedigung im Gegensatz zu Stiekelwier: Stacheldraht.