Spräie, -n, ju
1. Sperling, Spatz. 2. Star: do Spräien sunt deer wier: die Stare sind wieder da. [nl. spreeuw ]
ferfljoge
1. verdunsten (is): dät Woater is ferflain : das Wasser ist verdunstet. 2. (+ sik) (Vogel) sich verfliegen: ju Spräie häd sik ferflain un is uus in t Huus ounkemen : der Spatz hat sich verflogen und ist uns ins Haus hereingekommen. 3. plötzlich verschwinden (is): toumoal waas die Wäänt ferflain : plötzlich war der Junge verschwunden.
Spräiekaaste, -n, ju
1. Nistkasten für Stare; Starkasten.
ap
1. (räumlich – bezeichnet die Lage) auf: wie sieten alle bee ap dä‘n Boank : wir saßen alle beide auf der Bank. 2. (zur Angabe der Richtung) auf: 2.1 dät krichst du aaltied Wier ap t Brood laid : das wird dir immer wieder vorgeworfen. 2.2 die Pot kumt ap t Fjuur : der Topf kommt aufs Feuer. 3. in: do Bäidene ap Bääd brange/moakje : die Kinder ins Bett bringen. in Zeitangaben: 4.1 do Pakete sunt ap dä‘n eerste(‘n) Junie kemen : die Pakete sind am ersten Juni gekommen. 4.2 wie wollen ap Tied deer weze : wir wollen rechtzeitig da sein. 5. (bezeichnet den Abstand) auf: du koast him ap hundert Meter kanne : du kannst ihn auf hundert Meter erkennen. 6. (zur Angabe der Art und Weise) auf: ju boalde mäd uus ap Seeltersk : sie sprach mit uns auf Saterfriesisch. 7. (zur Angabe der Zeitspanne) auf: wie skällen ap langere Tied mäd dä‘n Huusbau tougoang weze : wir werden auf längere Zeit mit dem Hausbau beschäftigt sein. 8. (zur Angabe des Ziels, des Zwecks oder des Wunsches) auf: wie wollen ap dien Gesuundigaid drinke : wir wollen auf deine Gesundheit trinken. 9. (zur Angabe des Grundes) auf: ap ‘‘n häd Woud fon uus Babe häbe wie Wäänte apheelden mäd ‘‘n Slingerlappe ap do Spräien tou skjoten : auf ein hartes Wort von unserem Vater haben wir Jungs aufgehört, mit einer Schleuder auf die Sperlinge zu schießen. 10. nach: jo kregen dät ene Bäiden ap t uur : sie bekamen ein Kind nach dem anderen. 11. (für Kleinstädte, Dörfer, Siedlungen und unkultivierte Landstriche am Rande oder außerhalb des Saterlandes) in: hie woont ap Feen (Rhauderfehn) , ap Klaaster (Bokelesch), ap Hollenerfoan (Hollenermoor), aber in de/inne Bround (Hollenbrand), in Baaljene (Bollingen), in Skäddel (Scharrel) ; in Romelse (Ramsloh) , in/ap Sedelsbierich (Sedelsberg), ap Aasterfeen (Ostrhauderfehn) , ap Wästerfeen (Westrhauderfehn); ap dä‘n hoge Foan (auf dem Hochmoor), ap Näiwaal (Neuwall), ap Färmesound (Fermesand). 12. um zeitliche Nähe auszudrücken: hie lait ap t Stierwen : er liegt im Sterben. 13. in idiomatisch-phraseologischer Abhängigkeit von anderen Wörtern: 13.1 teeuwe ap : warten auf. 13.2 fertrjouje ap : vertrauen auf. 13.3 hoopje ap : hoffen auf. 13.4 stolt ap : stolz auf. 14. zur Bildung des Superlativs: 14.1 wie häbe dä‘n Komer ap t ruuchste ap Stede moaked : wir haben das Zimmer aufs gröbste in Ordnung gebracht. 14.2 do Suldoaten wuden ap t uterste kwäld : die Soldaten wurden aufs äußerste gefoltert. 15. per: do Tuwwelke sunt tjoon Cent jurrer ap t Puund : die Kartoffeln sind zehn Cent teurer per Pfund. 16. in Richtung: ap... an: hie is ap Ooldenburich an: er fährt in Richtung Oldenburg. 17. auf... zu: ap... deel: 17.1 do Huunde kemen ap mie deel: die Hunde kamen auf mich zu. 18. in Richtung: ap... ou: 18.1 wie ronnen ap dä‘n Busk ou: wir liefen in Richtung des Waldes. 19. auf... zu: ap... tou: 19.1 jo furen ap de Määlne tou: sie fuhren auf die Mühle zu. 20. nach: ap... tou : 20.1 iek mout ap Romelse tou : ich muss nach Ramsloh. (Hier geht es meist um ein wichtiges Geschäft, das nur am Zielort erledigt werden kann.) 21. in Richtung auf, nach: ap... wai : 21.1 ap Bremen wai : nach Bremen, auf Bremen hin. 22. an: ap ‘‘n Sundai : an einem Sonntag. 23. bei einer Tätigkeit: ap Boskup : beim Einkaufen. 24. gegen: ap... juun : deer häbe iek niks ap juun : dagegen habe ich nichts.
iennäästelje
1. sich einnisten: unner dät Täk häbe sik do Spräien iennäästeld : unter dem Dach haben sich die Stare eingenistet. 2. (scherzhaft) in eine reiche Famiie einheiraten: hie häd sik deer goud iennäästeld : er hat dort vorteilhaft eingeheiratet.
näästelje
(Vogel) nisten; ein Nest bauen: do Spräien fange oun tou ‘näästeljen : die Stare fangen an zu nisten.
pikje
1. färben: Jäiden pikje : Garn färben. 2. festkleben (is): mien Fäite pikkeden ap ju Gruunde : meine Füße klebten auf der Erde fest. 3. (Vogel) mit dem Schnabel Nahrung aufnehmen: 3.1 do Hannen pikje do Koardele : die Hühner nehmen mit dem Schnabel die Körner auf. 3.2 do Spräien pikje an do Säärsen : die Stare picken an den Kirschen. 4. mit Pech beschmieren, überziehen: ‘‘n Träid pikje : einen Draht mit Pech beschmieren. 5. kleben; klebrig sein: die Foutbeen is noch nit druuch; hie pikket noch : der Fußboden ist noch nicht trocken; er ist noch klebrig. 6. fortlaufen; Reißaus nehmen; entfliehen (is): wie hieden neen Tied, uum tou pikjen : wir hatten keine Zeit, um fortzulaufen.