Skiet!
Ruf des Maurers an den Handlanger, um anzudeuten, dät ihm Steine und/öder Mörtel fehlen.
Skiet, die
1. Schmutz, Dreck; Kot: 1.1 jo kume ume in Skiet un Kete: sie kommen um in Schmutz und Dreck. 1.2 hie häd Skiet in de Hounde: er lässt alles fallen. 2. Rummel, Kram: dät waas aal Skiet, wäch?t die Heden mie ferkoopje wüül: das war alles Ramsch, was der Sinto mir verkaufen wollte. Mörtel: die Skiet is aal, un Stene häbe wie ook nit moor : der Mörtel ist aufgebraucht, und Steine haben wir auch nicht mehr. 4. Blödsinn, Unsinn: du koast uurs aan so ‘‘n Skiet fertälle , man mie nit! : du kannst jemandem anders so einen Blödsinn erzählen, aber mir nicht! → Skiete
Häkke, -n, ju
1. Ferse: 1.1 hie häd aan in do Häkken: er ist völlich besoffen. 1.2 ju häd wäch?t bäte/ uum do Häkken: sie ist reich, stammt aus reichem Hause. 1.3 hie häd tou fuul Skiet uum do Häkken: er hat zu viele Eisen im Feuer. 1.4 hie wist die do Häkken: er läuft dir weg. 1.5 hie sit him ap do Häkken: er verfolgt ihn. 1.6 unner de Häkke skrieuwe: 1.6.1 auf etwas unfreiwillig verzichten müssen; etwas für umsonst oder verloren erklären. 1.6.2 mit etwas nicht rechnen können. 1.7 hie häd ‘n Litjen in de Häkke: er ist leicht betrunken. 1.8 hie häd tou fuul uum do Häkken: er ist zu sehr beschäftigt. 1.9 hie kon neen Wulle bäte do Häkken häbe: er hat immer Löcher in den Strümpfen. 1.10 hie kon sik ap de Häkke trale: er ist sehr wendig. 2. (Schuh) Absatz; (Strumpf) Ferse: ju Häkke sätte: die Strumpfferse erst stricken. 3. Gartengerät; Hacke, Spitzhacke. 4. der Haken oder krummer Zapfen am breiten Ende der Sense, der durch einen eisernen Ring am Sensenbaum befestigt wird. 5. Dachziegelknauf. 6. Sprunggelenk bei größeren Tieren.
Kete, ju
1. Dreck, Kot, Schmutz: 1.1 jo kume in Skiet un Kete ume: sie kommen in Kot und Dreck um. 1.2 ju Kete häd hie unner do Skoue meebroacht : den Dreck hat er unter den Schuhen mitgebracht. [frühnhd. Kat/Quat]
uutskiete
1. den Darm entleeren: 1.1 do Íemen skiete sik uut : nach der Winterruhe entleeren die Bienen den Darm von unverdauten Stoffen. 1.2 gunge wai un Skiet die uut! : schere dich zum Teufel! 1.3 hie sjucht uut as ‘n uutskietene Ate: er sieht aus wie eine ausgeschissene Erbse, sieht belämmert, betreten aus. 2. es mit jemandem verderben: hie häd bee/ uus uutskieten : er hat es mit uns verdorben, hat sich bei uns völlich unbeliebt gemacht.
skietbietjen
sehr wenig: iek häbe deer bloot ‘‘n skietbietjen foar kriegen : ich habe nur sehr wenig dafür bekommen.
skietewäit
völlich durchnässt: min Moantel waas skietewäit : mein Mantel war völlich durchnässt.
skietewies
altklug: ‘‘n skietewies Bäiden : ein altkluges Kind.
skietwies
eingebildet.
skietsk
1. spöttisch, höhnisch, hämisch, schadenfroh. 2. abfällig, gering schätzend, sarkastisch, herablassend: skietsk bale : lästern; abfällig, verächtlich reden, meistens über den jüngsten größeren Ankauf eines Nachbarn oder Bekannten: Baljan häd uur min ‘näie Woain skietsk boald : Baljan hat verächtlich über mein neues Auto geredet. 3. ironisch: wan dät Wieuwmoanske Ängelskunnergjucht reke kon, dan kon iek Unnergjucht in Chinesisch reke , kwaad Maräike skietsk : wenn die Frau Englischunterricht geben kann, dann kann ich Unterricht im Chinesischen geben, sagte Maräike ironisch.
Skiet-
als erstes Glied einer Zusammensetzung: schlecht, unangenehm, äußerst anstrengend: Skietoarbaid, Skietweder, Skiethallaam : äußerst anstrengende Arbeit, schlechtes Wetter, unangenehmer Lärm.
skiete (a) iek skiete, du skitst, hie/ju skit, wie skiete; skeet, sketen; skieten; skit/skiete! skietet!
den Darm entleeren; scheißen: 1.1 hie wol skiete un dä‘n Íers deer nit tou häärreke : er will scheißen und den Arsch nicht dazu hergeben (= er will alles haben, aber dafür kein Geld ausgeben). 1.2 in dä‘n Wiend skiete : spät abends noch unterwegs sein. 1.3 hie häd in de Boukete skieten : er hat in den Buchweizen geschissen (= er hat wegen einer vorehelichen Schwangerschaft heiraten müssen). 1.4 ‘‘n Wucht fóar de Kommoude skiete : ein Mädchen sitzen lassen. 1.5 sik nit ap dä‘n Kop skiete läite : sich nicht betrügen, irreführen lassen. 1.6 die häd moor Gluk as Ferstand; hie kon in t Släipen skiete : er hat mehr Glück als Verstand; er kann im Schlafen scheißen. 1.7 iek skiete ap so ‘‘n dummen Käärdel : ich pfeife auf solch einen dummen Kerl.
Skiet-in-de-Bukse, die
Windbeutel, Prahler.
Skiet-ap-Bääd, die
jemand, der sein Bett beschmutzt: do häbe Mieg-ap-Bääd wäch?chjoaged, un Skiet-ap-Bääd wierkriegen: sie haben einen Bettnässer fortgejagt und einen Bettscheißer wiederbekommen. (Sie sind vom Regen in die Traufe gekommen.)
Skiet-un-Strunt, dät
Abfall, wertloses Zeug.
Skietkäärdel, -e, die
1. Feigling, Schwächling. Versager, Nichtskönner. 3. kleiner, unansehnlicher Mensch.
Skietlapperäi, ju
1. brotlose Künste. 2. schlechte oder wertlose Arbeit. 3. schlechtes Essen.
Skietebäält, -e, die
Kuhfladen. → Kuskietebäält
Skietbäält, -e, die
Dreckhaufen.
Skietbäizem, -e, die
Mistbesen.
Skiethäkker, -e, die
jemand, der nicht vorankommt; Zauderer, Zögerer.
Skietskäät, -skäte, die
Kleinigkeit.
Skietskigaid, ju
Abfälligkeit, Verächtlichkeit, Sarkasmus.
Skietbüdel, -e, die
Kosename für ein kleines Kind.
Skietebukse, -n, die
eingebildete Person.