Säärse, -n, ju
Kirsche.
Säärsensteen, -stene, die
Kirschstein, Kirschkern. sääuwen → säärm, sälwen
Säärseboom, -bome, die
Kirschbaum.
Steen, do Stene, die
1. Stein: 1.1 die rode Steen: Mauerstein. 1.2 iek häbe him naan Steen in dä‘n Wai laid: ich habe ihm keinen Stein in den Weg gelegt, habe ihn nicht behindert. 1.3 ‘n Steen uur t Woater stoitje läite: einen (meist flachen) Stein über die Wasseroberfläche werfen, sodass er mehrmals aufspringt. 1.4 Stene klopje: den Kalk von alten Steinen mit einem Hammer entfernen. 1.5 Määlnstene klopje: Mühlensteine mit einem Hammer schärfen. 2. hartschaliger Kern der Steinfrucht: Säärsen un Plumen häbe Stene; Ap(p)ele un Peren häbe Käddene/ Kiddene: Kirschen und Pflaumen haben Steine; Äpfel und Birnen haben Kerne. 3. Tierhoden, vor allem von Schweinen und Schafen: dät Farich häd man aan Steen: das Ferkel hat nur einen Hoden. 4. Spielstein: hie häd ‘‘n Steen in t Brääd bee/ Hier : er genießt ihre besondere Gunst.
Wiend, -e, die
1. Wind: 1.1 unner dä‘n Wiend: in windgeschützter Lage. 1.2 ‘n dwerelgen Wiend: ein Wirbelwind. 1.3 fon dä‘n Wiend ou: mit Rückenwind. 1.4 juun dä‘n Wiend an: mit Gegenwind. 1.4 jo sunt mädeenuur as Wiend un Woater: sie sind miteinander wie Wind und Wasser (nach außen hin gehen sie freundlich miteinander um, obwohl sie einander nicht ausstehen können). 1.5 dät is Wiend ap Hiere Määlne : das ist Wind auf ihre Mühle, gereicht ihr zum Vorteil. 1.6 die Wiend brangt Rien : der Wind bringt Regen. 1.7 die Wiend häd sik laid : der Wind ist abgeflaut. 1.8 die Wiend troalt sik : der Wind dreht sich. 1.9 him duurt naan skeeuwen Wiend anwaie : ihn darf kein schiefer Wind anwehen (= er ist äußerst empfindlich). 1.10 in dä‘n Wiend skiete : abends noch unterwegs sein. 1.11 ju Klokke gungt ätter dä‘n Wiend : die Uhr geht völlich falsch. 1.12 ‘‘n hollen Wiend : ein starker, kalter Wind, der aber nicht unangenehm ist, wenn man dagegen anlaufen muss. 1.13 tou dä‘n Wiend ien/juun dä‘n Wiend an : mit dem Wind von vorne. 1.14 die Säärseboom lidt unner dä‘n Wiend : der Kirschbaum leidet unter dem Wind, ist dem Wind zu sehr ausgesetzt. 2. Blähung, Furz: 2.1 hie häd ‘‘n Wiend gunge lät : er hat einen Bauchwind entweichen lassen. 2.2 fon do Bonen kricht man oafte wiende : von den Bohnen bekommt man häufig Blähungen. 2.3 do wiende sätte sik : die Blähungen verursachen Bauchgrimmen. 2.4 Wiend ouläite : furzen. 3. Aufsehen: hie häd fuul Wiend moaked : er hat Aufsehen erregt. 4. Aufheben(s): hie moaket fuul Wiend uum niks : er macht viel Aufhebens wegen nichts. 5. komprimierte Luft: deer is nit genouch Wiend in dät Jool oane : es ist nicht genug Luft in dem Reifen.
uutsteenje
entsteinen, entkernen: Säärsen uutsteenje : Kirschen entsteinen.
tjuk
1. dick, korpulent: 1.1 die Kouke is swäit, man hie moaket tjuk : der Kuchen ist lecker, aber er macht dick. 1.2 tjukke Säärsen : dicke, volle Kirschen. 2. angeschwollen: mien Bene un Hounde sunt tjuk : meine Beine und Hände sind angeschwollen. 3. zähflüssig: tjukke Ouelje : zähflüssiges Öl. 4. schwanger: hie häd sien Spil tjuk moaked : er hat seine Freundin geschwängert. stark, nicht dünn: 5.1 ju häd deer tjukke Butere apsmeerd : sie hat die Butter dick aufgetragen. 5.2 hie häd ‘‘n tjuk Fäl : er ist ein eigensinniger, stumpfsinniger Mensch. 5.3 tjuk bäte do Ore : raffiniert, gerissen. 5.4 tjukke Druppen : große Regentropfen bei warmem, fruchtbarem Wetter. sehr groß: ‘‘n tjukken Appel, ‘‘n tjukken Buuskool : ein dicker Apfel, ein dicker Weißkohlkopf. 7. eng befreundet: jo häbe et tjuk mädeenuur : sie sind sehr gute Freunde. 8. mehr als: dät häd hie tjuk fertjoond : das hat er mehr als verdient. 9. geronnen: tjukke Moalk : saure Milch. 10. viel: do Oarbaidere in dä‘n Bedrieuw fertjoonje tjuk Jeeld : die Arbeiter in dem Betrieb verdienen viel Geld. 11. wichtig: du hougest nit so tjuk tou dwoon : du brauchst nicht so wichtig zu tun.
pikje
1. färben: Jäiden pikje : Garn färben. 2. festkleben (is): mien Fäite pikkeden ap ju Gruunde : meine Füße klebten auf der Erde fest. 3. (Vogel) mit dem Schnabel Nahrung aufnehmen: 3.1 do Hannen pikje do Koardele : die Hühner nehmen mit dem Schnabel die Körner auf. 3.2 do Spräien pikje an do Säärsen : die Stare picken an den Kirschen. 4. mit Pech beschmieren, überziehen: ‘‘n Träid pikje : einen Draht mit Pech beschmieren. 5. kleben; klebrig sein: die Foutbeen is noch nit druuch; hie pikket noch : der Fußboden ist noch nicht trocken; er ist noch klebrig. 6. fortlaufen; Reißaus nehmen; entfliehen (is): wie hieden neen Tied, uum tou pikjen : wir hatten keine Zeit, um fortzulaufen.
Kädden, -e, dät
1. Kern: do Käddene rappelje in dä‘n A(p)pel: die Kerne klappern in dem Apfel. 2. Obstoder Getreidekern: Ap(p)ele un Peren häbe Käddene, man Säärsen un Plumen häbe Stene : Äpfel und Birnen haben Kerne, aber Kirschen und Pflaumen haben Steine. 3. Samenkorn.
aalmantou
1. ständig, ununterbrochen, unaufhörlich: Janhinnerk bölkede aalmantou, bit wie him tou dä‘n Käller uutläiten/uutlät häbe : Janhinnerk schrie unaufhörlich, bis wir ihn aus dem Keller herausgelassen haben. 2. aalmantou... bit : solange... bis: du koast aalmantou Säärsen plukje, bit du genouch hääst : du kannst solang/solange Kirschen pflücken, bis du genug hast.