Heden, -e, die
1. Sinto, Rom (die Bezeichnung Zigeuner gilt als diskriminierend). 2. Heide, Nichtchrist.
Rom, -me, die
1. Schafbock, Ramm: (Rätsel) wanner drege do Skäipe ju maaste Wulle? Wan die Rom ze/him springt: wann tragen die Schafe die meiste Wolle? Wenn der Schafbock sie bespringt. 2. Bremsklotz am Ackerwagen.
ruumsk
römisch; sich auf das alte Rom und die Römer beziehend. → roomsk
Rumer, -e, die
Römer. [afrs. Rûm : Rom]. → Romer
Rome, dät
1. die italienische Hauptstadt Rom: 1.1 dät oolde Rome kon man sik boalde nit fóarstale : das alte Rom kann man sich kaum vorstellen. 1.2 jee tichter bee/ Rome, jee sljuchter do Christene : je ‘näher Rom, je böser Christ. 1.3 Rome is ook nit in aan Dai baud wuden : Rom ist auch nicht in einem Tag erbaut worden.
Wareld, ju
1. Welt; die Erde als Planet und Lebensraum des Menschen: 1.1 ap de Wareld kume: geboren werden. 1.2 wier bääst du ap de Wareld kemen?: wo bist du geboren? 1.3 ju Wareld is nit roazjend moaked: Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden. (hier Bildung des Passivs wie im Niederländischen.) 1.4 do Wikinger, do ätter Amerika wai sailden, wieren nit boang, ook wan jo nit wisse wisten, dät ju Wareld rund/ruund waas: die Wikinger, die nach Amerika segelten, hatten keine Angst, obwohl sie nicht sicher wussten, dass die Erde rund war. 1.5 uus Muur is tou de Wareld uut: unsere Mutter ist verstorben. hie häd dä‘n Hemel ap de Wareld : er führt ein angenehmes Leben, hat den Himmel auf Erden. hie häd ju Baleräi säärm in de Wareld sät : das Gerücht hat er selbst verbreitet. 1.8 hie is aan fon de oolde Wareld: er ist ein Mann der alten Schule. 1.9 hie is nit moor loange ap de Wareld : er liegt im Sterben. 1.10 in ju hele Wareld wieten jo dät : das ist allgemein bekannt. 1.11 hie mout in de wiede Wareld : er muss in die weite Welt hinaus. 1.12 uut de Wareld kriege : erledigen. 1.13 ju Wareld stoant ap Stälten : das Leben in dieser Welt ist prekär, gefährlich, unvorhersehbar. 2. sehr viel Arbeit: iek häbe ju Wareld noch tou dwoon : ich habe noch sehr viel Arbeit zu erledigen. 3. das ganze Dorf: alle Wareld waas bee/ de Bjorenge : das ganze Dorf war bei der Feier. 4. Schöpfung: wie mouten de Wareld bewoarje : wir müssen die Schöpfung bewahren. 5. Menschheit: ju hele Wareld lidt deerunner, dät et allerwegense wamer wäch?dt : die ganze Welt leidet darunter, dass es überall wäch?rmer wird.
Poapst, -e, die
hie is in Rome wezen un häd dä‘n Poapst nit blouked: er ist in Rom gewesen und hat den Papst nicht gesehen (= er hat eine gute Gelegenheit verpasst). → Paus
mie
mir, mich: 1.1 moast mie nit kroank wäch?ide! : du darfst mir nicht krank werden! 1.2 die oolde Rom statte/stiet mie in dä‘n Sloot oun : der alte Schafbock stieß mich in den Graben hinein. 1.3 iek wunderde mie, dät hie noch nit wäch?t deerfon heerd hiede : ich wunderte mich, dass er noch nicht etwas davon gehört hatte.
him (b) Dativ- und Akkusativform (neben ze) von jo
1. sie, die vor allem nach Präpositionen verwendet wird: 2.1 iek häbe do Bäidene blouked, un iek häbe him wäch?t Bumse/Bumze skoankt : ich habe die Kinder gesehen, und ich habe ihnen einige Bonbons geschenkt. 2.2 wie hieden neen Tied, mäd him tou balen : wir hatten keine Zeit, mit ihnen zu reden. 2.3 wanner drege do Skäipe de maaste Wulle? – Wan die Rom him/ze springt : wann tragen die Schafe die meiste Wolle? – Wenn der Schafbock sie bespringt.
springe iek springe, du springst, hie/ ju springt, wie springe; sproang, sproangen; is/häd sproangen; spring(e)! springet!
1. springen (is): 1.1 du doarst nit färe/wieder springe, as du die dä‘n Stok sät hääst : du darfst deine Kräfte nicht überschätzen. 1.2 hie springt fon een ap uur fon Drokte : er springt vom Hölzchen aufs Stöckchen; er kommt vom Hundertsten ins Tausendste vor lauter Geschäftigkeit, Hektik. 2. bespringen, begatten: 2.1 die Rom springt ju Oue : der Ramm begattet das Mutterschaf. 2.2 (Rätsel) wanner drege do Skäipe ju maaste Wulle? – Wan die Rom him/ze springt : wann tragen die Schafe die meiste Wolle? – Wenn der Bock sie bespringt. 3. rissig werden (is): dät Holt springt fon Druuchte : das Holz wird vor Trockenheit rissig. 4. zerspringen, zerschellen, sich spalten (is): 4.1 dät koolde Glääs springt fon ju Waamte : das kalte Glas zerspringt von der Wärme. 4.2 dät Woater in de Glusse fon dä‘n grote Steen is fäärzen, un die Steen is sproangen : das Wasser in der Hohlkehle des großen Steins ist gefroren, und der Stein ist zersprungen. 4.3 ju Teetasse is sproangen : die Teetasse ist gesprungen.
bespringe
bespringen, beschälen: wanner drege do Skäipe ju maaste Wulle? – Wan die Rom ze/him bespringt: wann tragen die Schafe die meiste Wolle? – Wenn der Schafbock sie bespringt.
römsk
strenggläubig katholisch; äußerst fromm im Sinne der römisch-katholischen Kirche: uus Bääsje is aiske römsk : unsere Großmutter ist strenggläubig katholisch. → roomsk
Poater, -e, die
1. römisch-katholischer Ordenspriester. 2. Mönch.
kattoolsk
römisch-katholisch.
Romer, -e, die
Römer. → Rumer
roomsk
1. römisch. 2. strenggläubig römisch-katholisch. → römsk
Romoanbouk, -e, dät
Roman.
Misse, -n, ju
1. Messe; romisch-katholischer Gottesdienst: 1.1 Stille Misse: Messe ohne Gesang und/oder Predigt, jetzt veraltet. 1.2 Missegungen sumet nit: der Gang zur Messe ist keine Zeitverschwendung. 1.3 ‘n Wieuwmoanske duurt neen Misse hoolde: eine Frau darf keine Messe halten.
Romelse, dät
Ramsloh, Ramsloh im Saterland.
räime
rühmen. [wlfrs. romme, romje]
Rome, -n, die
1. Bilderrahmen. 2. Aufsatz auf einem Ackerwagen, einer Karre oder einem Kippwagen: wie mouten ‘n Rome ap dä‘n Woain apläze, dät wie moor Jierwen appakje konnen: wir müssen einen Aufsatz auf den Wagen auflegen, damit wir mehr Garben darauf packen können. 3. ein runder oder viereckiger Holzrahmen, der auf die Leitern des Bauernwagens gelegt wird, um die Ladefläche zu verbreitern.
ruumhoundich
mildtätig, großzügich. [wlfrs. romhannich]
Wikkerswieuw, -e, dät
Wahrsagerin, meistens eine Angehörige der Sinti und Roma.
drepe iek drepe, du dräpst, hie/ju dräpt, wie drepe; driep, driepen; drepen; dräp/drepe! drepet!
treffen: iek häbe him drepen, as hie sien Faargere ap dät Romelster Määrked ferkopede : ich habe ihn getroffen, als er seine Ferkel auf dem Ramsloher Markt verkaufte. [ae. drepan]
Sieroad , die
1. Zierrat, Ornament: die Sieroad fon dät Klood sunt do Kralen : der Zierrat des Kleides sind die Perlen. 2. etwas, was die Schönheit eines Menschen oder eines Gegenstandes steigert: deer sit nit fuul Sieroat an dät Skap : der Schrank ist ganz gewöhnlich, reizlos. 3. Sehenswürdigkeit: ju Romelster Säärke is die Sieroad fon uus Täärp : die Ramsloher Kirche ist die große Sehenswürdigkeit unseres Dorfes. 4. kokettes Ding; Zierpuppe.