Hounde,, ju
1. Hand: 1.1 gau bee/ de Hounde: hilfsbereit. 1.2 Hound in Hound oarbaidje: Hand in Hand arbeiten; sich bei der Arbeit gegenseitig unterstützen (gron. mekoar in haand waarken. ) 1.3 hie kon ju Oarbaid mäkkelk fon Hound kriege : die Arbeit geht ihm leicht von der hand; er kommt mit der Arbeit gut voran. 1.4 Hounde anläze : flink anpacken, anfassen. 1.5 tou de Hound gunge : kleinere Arbeiten auf dem Bauernhof verrichten. 1.6 Hounde fóar de Fääste : wahllos; ohne auszusuchen, ohne auszuwählen: 1.6.1 hie häd dä‘n hele Boudel Hounde fóar de Fääste meenumen : er hat alles in Bausch und Bogen mitgenommen. 1.7 fon een/ene Hounde in de uur : bei der Arbeit die Hände wechseln; mit der anderen Hand anfassen. 1.8 Hounde fooldje : die Hände falten; beten. 1.9 hie boalt mäd Hounde un Fäite : er gestikuliert viel beim Reden. 1.10 Seite, Partei: du bääst ap mien Hounde : du bist auf meiner Seite, von meiner Partei. 1.11. ju is in betere Hounde : sie genest, erholt sich. 1.12 bee/ de Hounde : zur Hand. 1.13 ju platte/epene Hounde : die flache Hand; der Handteller. 1.14. uut fräie Hounde : mit Muskelkraft. 1.15 in de Hounde fale : besser gehen als erwartet. 1.16. uut de Hounde fale : schlechter gehen als erwartet. 1.17 ticht bee/ de Hounde : griffbereit, greifbar. 1.18 fon Hounde uut : mit der Hand. 1.19 ju flakke Hounde : die platte Hand. fóar de Hounde : vorrätich, greifbar, verfügbar. gau bee/ de Hound(e) : schnell bei der Hand; kurz entschlossen. 1.22 aan de Hounde ap wäch?t reke: jemandem per Handschlag etwas versprechen. 1.23 ap de Hounde reke: jemandem etwas in die Hände liefern, übergeben. 1.24 hie häd noch wäch?t bäte de Hounde: er hat etwas (Geld, Lebensmittel, Proviant) in Reserve. 1.25 dät häd hie uum do Hounde heeuwed: das hat er gut durchgeführt. 1.26 dät häd neen Hounde of Fäite: das hat weder Hand noch Fuß. 1.27 dät nimt mie nemens uut do Hounde: das nimmt mir niemand aus den Händen. 1.28 do Bäidene reke et mäd fulle Hounde uut: sparsame Eltern haben oft verschwenderische Kinder. 1.29 do Hounde umetouslo: widerrechtlich Besitz von etwas ergreifen. 1.30 du faalst mie heel uut de Hounde: du enttäuscht mich sehr. 1.31 een Hounde waasket ju uur: eine Hand wäch?scht die andere (= man muss sich gegenseitig helfen, um etwas zu erreichen). 1.32 uum de Hounde fon ‘n Wucht anhoolde: einem Mädchen einen Heiratsantrag machen. 1.33 fon de Hounde in de Mule lieuwje: von Hand zu Mund leben. 1.34 fon de twäide Hounde : zweitrangig. 1.35 hie boalde mäd Hounde un Mule : er redete mit Händen und Mund. 1.36 hie gungt mie tou Hounde : er hilft mir. 1.37 hie häd dät aal in de Hounde : er hat die Führung. 1 . 38 hie häd fuul uum do Hounde : er hat viel zu tun. 1.39 hie häd loze Hounde : er gibt gern Geld aus. 1.40 hie häd ‘‘n epene Hounde : er ist freigebig. 1.41 hie häd ‘‘n grote Hounde : er ist großzügich. 1.42 hie is in Dokters Hounde : er wird vom Arzt behandelt. 1.43 hie is Wier in goude Hounde : er erholt sich. 1.44 hie mout wäch?t uum do Hounde häbe : er muss beschäftigt sein. 1.45 wäch?t hääst du uum do Hounde? : womit bist du beschäftigt? 1.46 Bäidene mouten wäch?t uum do Hounde häbe : Kinder müssen nicht müßig, untätig sein. 1.47 hie noom him ju Halloozje unner de Hounde wäch?ch : er nahm ihm die Uhr im Stillen weg. 1.48 hie rakt Jeeld mäd fulle Hounde uut : er ist verschwenderisch. 1.49 ju Hounde epenhoolde : einen Geldbetrag, häufig Bestechungsgeld, erwarten. 1.50 ju Hounde fertrale : jemandem sehr schmerzhaft das Handgelenk verdrehen. in do Hounde kriege : in Empfang nehmen. in de/do Hounde klopje : durch Handschlag einen Vertrag abschließen, bestätigen. 1.53 hie häd fuul Jeeld in de Hounde: er ist wohlhabend. 1.54 jo kriege Hiere Oarbaid nit fon de Hounde : sie kommen mit ihrer Arbeit nicht voran. 1.55 reek mie de Hounde : gib mir die Hand. 1.56 uut de Hounde kume : verlegt werden; abhanden kommen. 1.57 wenn ein alleinstehendes Haus dem Wind schutzlos ausgesetzt ist, dann sagt man: wie kriege dä‘n Wiend uut eerste Hounde : wir bekommen den Wind aus erster Hand.
Honteful, ju
Handvoll; Hand voll von etwas: ‘n Honteful Soalt: eine Hand voll Salz. ( Honteful hat keine Mehrzahl; man sagt: two Hounde ful.)
Houksteen, -stene, die
Eckstein. Houkstounder, -e, die : Eckensteher. Hound → Hounde
reed
1. leicht; ohne Umstände: uurs hied ju dät nit so reed kriegen : sonst hätte sie das nicht so leicht bekommen. 2. schnell: dät konnen wie reed moakje : das können wir schnell machen. vorteilhaft, günstig: et is reed, dät die Noaber nit tou wied wäch?ch woont : es ist vorteilhaft, dass der Nachbar nicht zu weit entfernt wohnt. 4. bereit, verfügbar: reed bee/ de Hounde : 4.1 griffbereit. 4.2 schnell entschlossen. 5. (Essen) bequem; einfach zuzubereiten: dät is ‘‘n reed ieten : das ist ein einfaches, schnell fertiges Essen.
knokich
knochig: wäch?t häd ju knokige Hounde! : was sind ihre Hände knochig!
klopje
1. klopfen, schlagen: 1.1 in do Hounde klopje : klatschen. 1.2 hie kloppede fon Bliedskup in do Hounde : er klatschte vor Freude in die Hände. 1.3 dät Haat kloppede mie in dä‘n Hoals : das Herz klopfte mir im Hals. 2. quirlen: 2.1 do oolde Seelter häbe oafte älke Mäiden ‘‘n klopped Oai mäd Roodwien, Bjoor of Sluk droanken : die alten Saterfriesen haben häufig jeden Morgen ein gequirltes rohes Ei mit Rotwein, Bier oder Korn getrunken. 2.2 bee/ t Wustmoakjen wuud dät Swinnebloud klopped, dät et nit stulde : beim Wurstmachen wurde das Schweineblut gequirlt, damit es nicht gerann. 3. (+ sik) sich prügeln: do Wäänte klopje sik in de Spieltied : die Jungen prügeln sich wäch?hrend der großen Pause.
Koai, -e, die
1. Schlüssel: wie häbe dät Huus Koai in de Hounde uurnumen: wir haben das Haus schlüsselfertig übernommen. 2. Pflugschlüssel. 3. Gabelschlüssel des Schmiedes.
Kop, -pe, die
1. Kopf: 1.1 Kop of Íere: Kopf oder Adler. 1.2 hie woget (sik) Kop un Kroage: er riskiert Kopf und Kragen. 1.3 Kop un Stäit nai bee/ëenuur: (von kleinen Menschen oder Tieren) Kopf und Schwanz nahe beieinander. 1.4 hie drägt dä‘n Kop tou hooch : er ist hochnäsig. 1.5 uut dä‘n Kop : auswendig. 1.6 mäd dä‘n Kop oarbaidje : nachdenken, sich konzentrieren. fóar dä‘n Kop kält mie : die Stirn tut mir weh. hie häd sien hele Jeeld ap dä‘n Kop hauen : er hat sein ganzes Geld verschwendet. 1.9 hie is fon Släip uur dä‘n Kop falen: er ist vor Schläfrigkeit umgefallen. 1.10 ‘n Kop kuter moakje: enthaupten. 1.11 ju stoalde dät hele Huus ap dä‘n Kop, um dä‘n Bril tou säiken : sie stellte das ganze Haus auf den Kopf, um die Brille zu suchen. 1.12 hie is ‘‘n Kop gratter as iek : er ist einen Kopf größer als ich. 1.13 dät kumt ap dä‘n Kop ou : das stimmt genau. 1.14 dät moast du die uut dä‘n Kop slo : das musst du dir aus dem Kopf schlagen; das musst du vergessen. 1.15 dät stigt mie tou dä‘n Kop : ich werde böse. 1.16 die häd ‘‘n Kop! : der Mann ist äußerst hartnäckig! 1.17 die Wien stigt mie in dä‘n Kop : der Wein berauscht mich. 1.18 do Koppe touhopestete : die Köpfe zusammenstecken; insgeheim Pläne machen. 1.19 aan wäch?t fóar dä‘n Kop haue/kwede : einem etwas unverblümt und von Angesicht zu Angesicht sagen. 1.20 hie häd et in dä‘n Kop : er ist geistig etwas verwirrt. 1.21 hie hoaldt Hier ju Hounde buppe dä‘n Kop : er bewahrt sie vor allerlei Unannehmlichkeiten. 1.22 hie kwädt die sien Menenge liek fóar dä‘n Kop : er sagt einem seine Meinung rundheraus. 1.23 hie lät den Kop hongje : er ist niedergeschlagen. 1.24 hie ron mäd dä‘n Kop fóar do Fäite deerwai : er lief niedergeschlagen dahin. 1.25 iek läite mie nit ap dä‘n Kop skiete : ich lasse mich nicht auf den Kopf scheißen; ich lasse mich nicht fertigmachen. 1.26 toumoal skoot mie die Nome in dä‘n Kop : plötzlich fiel mir der Name ein. 1.27 jo häbe sik bee/ dä‘n Kop : sie haben Streit miteinander. 1.28 hie stuud deer mäd dä‘n Kop in de Näkke : er stand da mit weit zurückgelegtem Kopf. 1.29 uur dä‘n Kop gunge : Bankrott machen. 1.30 uur dä‘n Kop smiete : zu Boden werfen; umwerfen. 1.31 die Wiend waide dät Huus boalde uur dä‘n Kop : der Wind wehte das Haus beinahe um. 1.32 hie ron mie uur dä‘n Kop : er rannte mich über den Haufen. 1.33 hie moaste dät Riemsel uut dä‘n Kop aptälle : er musste das Gedicht auswendig aufsagen. 1.34 uut sin oaine Kop : aus eigenem Antrieb; eigenmächtig. 1.35 Kop un Íers nai bee/ëenuur : kurz gebaut; gedrungen, untersetzt. 1.36 hie siet Kop uur do Ore in dä‘n Sloot : er saß bis über die Ohren im Graben. 1.37 jo häbe mie boalde uur dä‘n Kop fierd : sie haben mich beinahe über den Haufen gefahren. 2. Kopf als Sitz des Willens: wäch?t du nit in dä‘n Kop hääst, moast du in do Fäite häbe : was du nicht im Kopf hast, musst du in den Füßen haben. 3. Kopf als Sitz des Gefühls: wie häbe him dä‘n Kop düchtich/düftich heet moaked: wir haben ihm den Kopf richtig heiß gemacht. 4. Kopf als Sitz des Verstandes: 4.1 hie häd ‘n klouken Kop: er ist intelligent 4.2 ju is noch goud in dä‘n Kop: sie ist geistig noch auf der Höhe. 5. (Hafer) Rispe. 6. das stumpfe Ende des Eis. 7. Knospe: ju Bloume häd ‘n Masse Koppe: die Blume hat viele Knospen. 8. Spitze des Torfhaufens. 9. Obertasse. 10. das erste Element einer Reihe. 11. Frisur: ju häd ‘n ‘näien Kop kriegen: sie hat eine neue Frisur bekommen. 12. Kopf eines Backsteins.
läze iek läze, du laist, hie/ju lait, wie läze; laide, laiden; laid; lai! läzet!
1. legen: 1.1 ju lait so jädden do Hounde in dä‘n Skoot : sie legt so gerne die Hände in den Schoß. 1.2 ju wiete Hanne is fon t Läzen ou; ju waas eer ‘‘n goud läzende Klukhanne : die weiße Henne legt keine Eier mehr; früher war sie eine gut legende Glucke. 2. (+ sik) 2.1 (Wind) abnehmen, abflauen: die Wiend häd sik laid : der Wind ist abgeflaut; es ist windstill geworden. 2.2 sik läze ap : sich auf etwas konzentrieren; als Erwerbszweig sich ausschließlich mit einem Erzeugnis oder einer Dienstleistung beschäftigen: jo laiden sik ap Bäistetucht : sie konzentrierten sich auf Rinderzucht. [afrs. ledza]
linker (m., n.), linke (f., Pl.)
link-: linker Fout, linke Hounde, linker Oor : linker Fuß, linke Hand, linkes Ohr: hie häd twäin linke Fäite : er hat zwei linke Füße (= er ist tollpatschig, ungeschickt). (linker ist bei älteren Sprechern unveränderlich, wird bei Jüngeren häufig wie ein normales Adjektiv flektiert.)
Mule (b) , -n, ju
1. Mund: 1.1 dät ieten woakst mie in de Mule : das Essen wäch?chst mir im Munde, ist ungenießbar. 1.2 hie häd fuul in de Mule : er redet viel. 1.3 (grob, aber lustich) Moake die ju Mule ticht; uurs wäch?dt die ju Skiete koold in dä‘n Íers : mache dir den Mund zu; sonst wird dir die Scheiße kalt im Arsch. 1.4 ätter ju Mule bale : nach dem Mund reden. 1.5 aan ju Mule ferbjode : jemandem den Mund verbieten. 1.6 fóar de Mule wäch?chnieme : Mundraub begehen. 1.7 fon de Mule ouspoarje : am Essen sparen. 1.8 hie boalde mäd Hounde un Mule : er redete mit Händen und Füßen. 1.9 hie boalt ju Mule fóarbie : er redet heuchlerisch, falsch. 1.10 hie häd mie dät Woud fóar de Mule wäch?chnumen : er hat das gesagt, was ich gerade sagen wollte. 1.11 hie is nit ap de Mule falen : er hat ein gutes Mundwerk. 1.12 hie kon ju Mule nit hoolde : er kann den Mund nicht halten. 1.13 hie kreech ju Mule nit ticht : er starrte etwas mit offenem Munde an. 1.14 hie kricht de Mule nit apeenuur/aneenuur : er redet zu viel. 1.15 die Käärdel kricht de Mule nit epen, un sien Wieuwmoanske kricht de Mule nit ticht : der Ehemann bekommt den Mund nicht auf, und seine Ehefrau bekommt den Mund nicht zu. 1.16 hie noom him dät ieten fóar de Mule wäch?ch : er nahm ihm das Essen vor dem Mund weg. 1.17 hie noom mie dät Woud fóar de Mule wäch?ch : 1.17.1 er fiel mir ins Wort. 1.17.2 er kam mir mit seiner Äußerung zuvor. 1.18 hie wol älk un aan/een ätter de Mule bale : er will jedem nach dem Mund reden. 1.19 ju boalt mäd two Mulen : sie ist doppelzüngig. 1 . 20 aan Hunich uum de Mule smere : jemandem Honig um den Mund schmieren (= jemandem schmeicheln.) 1.21 sik de Mule ferbaanje : das unpassende Wort zur falschen Zeit sagen. [afrs. mûla]
oungriepe
1. angreifen: uus Bääsje lät wäch?t oungriepen : unsere Oma sieht etwas angeschlagen aus. 2. hineingreifen: du skääst nit mäd de Hounde in dä‘n Pot oungriepe; die Bräi is noch heet : du sollst nicht mit der Hand in den Topf hineingreifen; der Brei ist noch heiß.
ouskille
1. abschälen: 1.1 ju Boarke fon dä‘n dode Boom ouskille : die Rinde von dem toten Baum abschälen. 1.2 Ap(p)ele ouskille : Äpfel (ab) schälen 2. (Haut) sich abschuppen; sich in kleinen Stücken ablösen: mien Hounde skille ou : meine Hände schuppen sich ab.
ouskubje
1. (Fisch) abschuppen; von Schuppen befreien. 2. (auch + sik) sich in Schuppen auflösen: ju Häid ap mien linke(r) Hounde skubbet (sik) ou : die Haut auf meiner linken Hand löst sich in Schuppen auf.
ouskuurje
abschürfen, aufschürfen, abschrammen: sien Hounde waas heel ouskuurd : seine Hand war ganz abgeschrammt.
kloor (kloorder, kloorste)
1. fertig, bereit: 1.1 die Koafje is kloor : der Kaffee ist fertig. 1.2 jo sunt kloor mädeenuur : sie sind verlobt. 1.3 mäd mien Oarbaid in dä‘n Tuun bä‘n iek noch nit kloor : mit meiner Arbeit im Garten bin ich noch nicht fertig. 1.4 kloor kume, kloor wäch?ide : erfolgreich abgeschlossen werden; in Ordnung gehen, kommen. 1.5 fóar kloor Wierk stale : vor vollendete Tatsachen stellen. 1.6 hie is deermäd kloor : er hat keinen Pfennig mehr in der Tasche. er ist erschöpft. 2. klug; aufgeweckt, intelligent: 2.1 hie is kloor in dä‘n Kop : er ist geistig rege. 2.2 dät is ‘‘n läip kloor Wucht : das ist ein sehr intelligentes Mädchen. 3. (Stimme) nicht heiser oder belegt; wohlklingend: ju häd ‘‘n klore stämme : sie hat eine wohlklingende Stimme. 4. hell, durchsichtig; leicht sichtbar: 4.1 kloor Woater : klares Wasser. 4.2 kloor Weder : klares Wetter. 4.3 dät lait kloor ap de Hounde : das ist selbstverständlich. 5. bebauungsfähig: dut Lound lait kloor : dieses Land kann bearbeitet werden. 6. im hohen Alter geistig noch auf der Höhe: hie is noch heel kloor; hie is kloor genouch : er ist gut bei Verstand, nicht dement. 7. deutlich; leicht verständlich: iek häbe klore Woude mäd Hier boald : ich habe deutliche Worte mit ihr gesprochen.
klieuwerch
1. klebrig, feucht: klieuwerge Hounde : klebrige Hände. 2. (Brot) nicht durchgebacken: ‘‘n klieuwergen Stute : ein nicht durchgebackenes Weißbrot.
Íelt, dät
Schwiele: 1.1 Íelt in do Hounde: Schwiele auf den Händen. 1.2 wie häbe so loange seten ap dät Wieuwmoanske tou teeuwen, dät wie Íelt fóar de Moarze häbe: wir haben so lange gesessen und auf die Frau gewartet, dass wir Schwiele am Hintern haben. 1.3 hie häd Íelt ap de Tunge: er hat einen trockenen Hals und muss einen Schnaps haben. 2. Schilfrohr, Teichrohr.
ientaastje
zugreifen: hie häd mäd bee Hounde ientaasted : er hat mit beiden Händen zugegriffen.
Jeeld, -ere , dät
1. Geld: 1.1 Jeeld moakje : Geld verdienen (engl. make money). 1.2 dät gungt in t Jeeld : das wird teuer. 1.3 hie is allerwegense tou fienden as dät läipe Jeeld : er ist überall zu finden wie das schlechte Geld. 1.3 skeen Jeeld : Reinverdienst. 1.4 Jeeld apnieme : ein Darlehen, einen Kredit aufnehmen. 1.5 dät Jeeld faalt mie ook nit tou : das Geld fällt mir auch nicht in die Hände. 1.6 Jeeld ap de Hounde : Bargeld. 2. Lohn, Gehalt: 2.1 hie kricht goud Jeeld : er bekommt ein gutes Gehalt. 2.2 Hier wäch?dt do Oarbaidere dät Jeeld fuuls tou leet uutbitoald : hier wird den Arbeitern der Lohn viel zu spät ausgezahlt. (Als erstes Glied einer Zusammensetzung erscheint Jeeldhäufig als Jäld-: Jäldbüdel, Jäldpüüt, Jäldskap, usw.) [engl. yield]
jichtich (b)
gichtig, gichtkrank: jichtige Hounde : von Gicht befallene Hände.
Keelde, ju
1. Kälte: 1.1 hie krimpt sik fon Keelde: er zieht sich vor Kälte zusammen. 1.2 deer sit Keelde in de Lucht; et wol riene: Kälte hängt in der Luft; es wird regnen. 2. Frostbeulen an den Händen oder Füßen: hie häd Keelde an do Hounde, do Fäite: er hat Frostbeulen an den Händen, den Füßen.
klatskje
1. klatschen: in do Hounde klatskje: in die Hände klatschen; Beifall klatschen. 2. schlagen: hie klatskede him aan in t Gezicht: er versetzte ihm einen Schlag ins Gesicht. 3. plaudern: wie klatskeden een Úre mädeenuur : wir plauderten eine Stunde miteinander. 4. trappeln, trampeln: do Toukiekere klatskeden un stompeden mäd do Fäite : die Zuschauer klatschten und trampelten mit den Füßen.
kleen (klanner, kleenste)
1. fein: kleen Roagemeel , Wetenmeel : feines Roggenmehl, Weizenmehl. 2. aufgeteilt; in Teile zerlegt: 2.1 Jeeld kleen moakje : Geld wechseln. 2.2 klanner moakje : zerkleinern. 3. begreiflich, verständlich: iek kuud sien Toanken nit kleen kriege : ich konnte seine Denkweise nicht begreifen. 4. zierlich: ju häd klene Hounde : sie hat zierliche Hände. 5. dünn, mager: ju Ku wäch?dt kleen : die Kuh wird mager. 6. einschüchtern: hie waas nit kleen tou kriegen : er ließ sich nicht einschüchtern.
ouwaaske
1. abwaschen, abspülen: dät is een Ouwaasken : es handelt sich um zwei oder mehrere Aufgaben, die gleichzeitich oder in einem Arbeitsgang erledigt werden können. 2. (+ sik) sich abwaschen: sik do Hounde ouwaaske : sich die Hände abwaschen.