Gröte, ju
Größe: hie is fon mien Gröte: er ist von meiner Größe. → Gratte
Grote, do
Erwachsene.
Spriet (b) , -e, die
die Balken vor und hinter der Mühlenkappe, auch die grote un die litje Spriet genannt. [engl. bowsprit]
Woater, dät
1. Wasser: 1.1 unner Woater lope: überschwemmt werden. 1.2 trucht t Woater luke: verprügeln. 1.3 aplopend Woater: Flut. 1.4 dät Grote Woater: das Meer. 1.5 dät waas Woater ap sien Määlne: das war Wasser auf seine Mühle. dät Woater lapt/lopt mie in de Mule touhope : das Wasser läuft mir im Munde zusammen. oulopend Woater : Ebbe. 1.8 unner Woater stounde: überschwemmt sein. 1.9 uur dät Grote Woater gunge: nach Amerika auswandern. Urin: hie kon neen Woater läite : er kann nicht urinieren. 3. Wassersucht: ju häd Woater : sie ist wassersüchtig. 4. Gewässer: ‘‘n groot, stoundend Woater : ein großes, stehendes Gewässer. 5. Strömung: du moast nit juun t Woater swimme : du musst nicht gegen die Strömung schwimmen.
Oamse, ju
Ems. → ju grote Äi oandlik → oantlik
Omme, ju
1. Atem, Atemluft: 1.1 hie häd ‘n grote Omme: 1.1.1 er hat viel Einfluss. 1.1.2 er ist gleichgültig. 1.1.3 er ist gierig. 1.2 iek bä‘n heel bäte (de) Omme: 1.2.1 ich bin ganz außer Atem. 1.2.2 ich bin sehr in Eile. 1.3 ju Omme is deer ute : er/sie ist tot. 1.4 iek kriege neen Omme moor : ich bekomme keine Atemluft mehr. 1.5 hie häd ‘‘n loange Omme : er ist hartnäckig, besonders im Verhandeln. 1.6 Bute Omme : außer Atem. 1.7 Omme hoalje : Atem holen. 1.8 ju Omme anhoolde : die Luft anhalten. 2. Atemzug: 2.1 hie roate eenmoal ‘‘n Omme fon sik, un dan waas hie dood : er gab noch einen Atemzug von sich, und dann war er tot. 2.2 ju lääste Omme hoolde : den letzten Atemzug aushauchen.
Grote Knäppel, -e, die
der Schwengel oder das Ortscheit mit ungleicharmigen Hebelarmen, an dem ein Pferdegespann zieht.
Grote God!
Ausruf des Erstaunens.
Grote Äi, ju
Ems.
Groot, do Grote, die
alte Währung. [engl. groat ]
Köäkene, -n, ju
Küche: ju grote Köäkene : Wohnraum im Bauernhaus. (Im Winter saß man in der grote Köäkene beim offenen Feuer. Im Sommer saß man in der Bäterköäkene, die an den Stall grenzte.)
Mäme, -n, ju
die eigene Mutter: 1.1 ju litje Mäme: die junge Frau, die Frau des Bauern. 1.2 ju grote Mäme: die Mutter des Bauern. 1.3 fon Mämes Siede: mütterlicherseits.
Toal (a), -e, ju
1. Lehmdiele, Tenne, Dreschdiele: buppe ap de Toal : dem Wohnraum des saterfriesischen Bauernhauses am ‘nächsten. 1.2 unner ap de Toal: in der Nähe des großen Einfahrtstors der Scheune ( Grootdore ). 1.3 litje Toal: die Diele hinter den Kuhställen im Gegensatz zur Dreschdiele ( grote Toal ).
sköäre (a)
1. reißen; einen Riss bekommen (is): 1.1 die Roop is sköärd : das Seil ist gerissen. 1.2 ju Säärkenklokke is sköärd : die Kirchenglocke ist gerissen. 2. auseinander trennen; in einzelne Teile zerreißen: ju häd dät Goud/ Göitjen ounpakked un sköärd : sie hat den Stoff angefasst und auseinander getrennt. 3. spalten: die Loai häd dä‘n Boom sköärd : der Blitz hat den Baum gespalten. 4. bersten (is): dät ene Fät is sköärd : das eine Fass ist geborsten. 5. eilen, hasten; schnell laufen, jagen (is): die grote Woain sköärde truch do Sträiten : der große Wagen jagte durch die Straßen. 6. dröhnen, rauschen, brausen: iek heerde do Buulgen sköären : ich hörte die Wellen rauschen. 7. schwer und mit Ausdauer arbeiten: ju sköärt älke Mäiden morere Úren in Hiere Tuun : sie arbeitet jeden Morgen mehrere Stunden in ihrem Garten. 8. das große Reinemachen durchführen; den großen Hausputz unternehmen. 9. einen Stuhl oder einen Tisch über den Fußboden schleppen.
Skoule, -n, ju
1. Schule: 1.1 ätter de Skoule wai: in die Schule. 1.2 ju litje Skoule: die Schulklassen von eins bis vier. 1.3 ju grote Skoule: die Schulklassen von fünf bis acht. 1.4 ju hoge Skoule: Gymnasium. 1.5 ju Skoule fersumerje: die Schule schwänzen.
Superäi , -en, ju
1. Trinkgelage: grote Superäien roate et in oolden Tieden bee/ Wärskuppe : es gab große Trinkgelage in alten Zeiten bei Hochzeiten. 2. alkoholische Getränke, Spirituosen. 3. Trinkwasser für die Schweine und Kälber.
Määd, do Mede, dät
1. Streifen oder Schwaden, den der Mäher von einem Ende des Ackers bis zum anderen abmäht: die grote Mädder noom ‘n goud, breed Määd mee: der große Mäher nahm einen großen Schwaden mit. 2. Schwaden; Reihe gemähten Grases oder geschnittener Garben, einen Meter breit.
Skau, -e, ju
Anblick: dät grote Skip ap de Grote Äi häd ‘n flugge Skau ouroat: das große Schiff auf der Ems bot einen schönen Anblick.
skädje
1. schütteln. 2. (+ sik) vor Abscheu zittern, schaudern: iek skädje mie, wan iek do Rotten an ju Ouger fon de Grote Äi sjo : ich zittere vor Abscheu, wenn ich die Ratten am Ufer der Ems sehe. 3. schütten: ju skäddede do druge wiete Bonen ap dä‘n Disk : sie schüttete die trockenen weißen Bohnen auf den Tisch. 4. rütteln: iek heerde Hier an ju Dore skädjen : ich hörte sie an der Tür rütteln.
Möie, -n, ju
1. Tante: 1.1 litje Möie: Mutterschwester. 1.2 grote Möie: Schwester der Großmutter.
ouleze (b)
ablesen: iek Luus do Woude fon de grote Lai ou : ich las die Vokabeln von der Wandtafel ab.
ounkieksk
(Gebäude) von draußen leicht einsehbar: mäd do grote Finstere is dät Huus fuuls tou ounkieksk : mit den großen Fenstern ist das Haus viel zu einsehbar.
ounstuwe
heranstieben, heranbrausen, heranlaufen: hie koom mäd sin grote Huund ounstuwen : er kam mit seinem großen Hund herangestoben.
Sände, -n, ju
1. Sünde: 1.1 litje Sände: lässliche Sünde. 1.2 grote Sände: Todsünde. 1.3 Sänden ferreke/ferjeeuwe: Sünden vergeben.
palskje
1. planschen: do Bäidene palskje in de grote Wonne : die Kinder planschen in der großen Badewanne. 2. plätschern (is): dät Woater palskede uur do Stene : das Wasser plätscherte über die Steine.