fout
1. fort, weg: 1.1 foutluke : wegziehen. 1.2 mien Jeeld is fout : mein Geld ist weg. 2. fout! : weiter, vorwärts! (Zuruf des Bauern an ein Zugtier). 3. sofort: du moast fout ap Bääd gunge : du musst sofort ins Bett gehen.
Fout, do Fäite, die
Fuß: 1. Fuß: 1.1 ap ‘n uur Fout kume: schwanger werden. 1.2 ap sinnigen Fout: allmählich. 1.3 Fout foatje: Fuß fassen. 1.4 hie is goud tou Fout: er kann gut laufen. 1.5 Fout foar Fout: schrittweise, langsam. 1.6 ap heten Fout: sofort. 1.7 tou Fäiten: zu Füßen: 1.7.1 hie lait hier tou Fäiten: er liegt ihr zu Füßen. 1.8 der Fuß als Maß (ca. 30 cm.): ‘n Grääft is maasttieds säks Fout joop: ein Grab ist meistens sechs Fuß tief. 1.9 Fäite putsje: Füße putzen. (Wenn irgend jemand die Baustelle besichtigt, dann fegen ihm die Zimmerleute die Füße, und dann ist er verpflichtet, sie zu traktieren.) 1.10 jo stale sik ap oaine Fäite: sie stellen sich auf eigene Füße (= sie gründen einen eigenen Haushalt). 1.11 aan ap dä‘n Fout trede: jemandem zu nahe treten. 1.12 aan fóar do Fäite lope: jemandem in die Quere laufen/ kommen. 1.13 ap groten Fout lieuwje: herrlich und in Freuden leben. 1.14 ap sinnigen Fout: in aller Ruhe. 1.15 bee/ Fout!: Ausruf für einen Hund, um ihm etwas zu verbieten. 1.16 dät häd neen Hounde of Fäite: das hat weder Hand noch Fuß. 1.17 du hääst mie ‘‘n Fout stoald : du hast mir ein Bein gestellt. 1.18 Fout foatje : Fuß fassen. 1.19 ‘‘n Fout in dä‘n Íers : ein Fußtritt. 1.20 Fout slo : Fuß fassen. 1.21 hie häd goud wäch?t unner do Fäite : er ist gut situiert, bemittelt, wohlhabend. 1.22 hie häd ‘‘n Masse fóar do Fäite : er hat viel zu tun. 1.23 hie häd niks unner do Fäite : er ist ein armer Mensch. 1.24 hie kricht koolde Fäite : 1.24.1. er weiß nicht weiter, findet sich nicht mehr zurecht; er weiß keinen Rat mehr. 1.24.2. er verliert plötzlich den Mut (engl. to get cold feet). 1.25 him stounde Hounde un Fäite in dä‘n Wai : er ist unbeholfen, tolpatschig. 1.26 ju häd goud wäch?t an do Fäite : sie ist wohlhabend. 1.27 mäd do Fäite in t Fjuur sitte : gleich vor dem offenen Feuer sitzen. 1.28 sien Moanske häd him unner do Fäite : er ist ein Pantoffelheld. 1.29 tou Fout unnerwaiens : zu Fuß unterwegs. 1.30 unner do Fäite kriege : unterdrücken. 1.31 wäch?t unner do Fäite häbe : Grundbesitz haben. 2. Wurzelballen, Erdballen einer Pflanze, eines Baumes.
Bauäide, ju
Mutterboden, Humus: wan ju Bauäide ferdruget, dan is ju fout wäch?ch; un dan koast du Stoaf plougje: wenn der Mutterboden vertrocknet ist, dann ist er sofort weg; und dann kannst du Staub pflügen.
ouswälle
abschwellen: min Fout swält bee/ litjen ou : mein Fuß schwillt allmählich ab.
ouseende
absenden, abschicken: iek kon dä‘n Bräif nit fout ouseende : ich kann den Brief nicht sofort abschicken.
oungunge
1. hineingehen, einkehren (is). 2. angehen, betreffen: dät hele Wierks gungt die niks oun : die ganze Angelegenheit geht dich nichts an. 3. verderben, verfaulen (is): dät Flaask is oungeen : das Fleisch ist verdorben. 4. beginnen, anfangen; in Angriff nehmen: wie wollen dusse Seke fout oungunge : wir wollen diese Sache sofort in Angriff nehmen. 5. (Bündnis, Vertrag, Vereinbarung) eingehen: wie wollen dät Ferspreken fout oungunge : wir wollen den Vertrag sofort eingehen. 6. gebraucht/verbraucht werden (is): deer gungt ‘‘n Masse Sukker oun : es wird eine Menge Zucker dabei verbraucht.
oulope
1. ablaufen (is): 1.1 oulope läite : kurzerhand abfertigen. 1.2 oulope läite : ein Schiff zu Wasser lassen. 1.3 oulope läite : verleumden. 1.4 wie häbe dät Woater in uurs ‘‘n Sloot oulope läiten/lät : wir haben das Wasser in einen anderen Graben abgeleitet. 2. abfließen (is): dät Woater ron so sinnich ou : das Wasser lief langsam ab. 3. (Schuhe) durch viel Gehen abnutzen: iek häbe mien Skoue ouronnen : ich habe meine Schuhe abgenutzt. 4. (Meeresspiegel) ebben; bei Ebbe absinken (is): wie konnen nit bee/ oulopend Woater wäch?chfoaren : wir können nicht bei Ebbe wegfahren. 5. verlaufen (is): dät is uurs ouronnen : das ist anders verlaufen. 6. eine Strecke entlanggehen, um sie zu besichtigen oder zu kontrollieren: 6.1 hie häd ju loange Sträkke tou Fout ouronnen : er hat die lange Strecke zu Fuß kontrolliert. 6.2 iek kon dä‘n Wai nit oulope : ich kann den Weg bis zum Ende nicht schaffen. 7. absuchen: iek häbe dät hele Täärp ouronnen un dä‘n Huund daach nit fuunden : ich habe das ganze Dorf abgesucht und den Hund doch nicht gefunden. 8. (Feld, Acker, Grundstück) Neigung, Gefälle haben und deswegen gut entwässern (is): 8.1 Hier lapt uus Lound goud ou : hier hat unser Land ein gutes Gefälle. 8.2 die Äkker is nit mudderch; Hier is goud oulopend Lound : der Acker ist nicht sumpfig; hier ist gut entwässerndes Land. 9. zu Ende gehen; die Gültigkeit verlieren (is): ju Tied is ouronnen : die Frist ist abgelaufen.
plat
1. (Land) eben, flach; waagerecht, nicht abschüssig und ohne Erhebungen. 2. platt, flach: 2.1 ju Ku häd ‘‘n platten Rääch : die Kuh hat einen platten Rücken. 2.2 dät Platte fon dä‘n Fout : die Fußsohle. 2.3 ju platte Hounde : die Handfläche, der Handteller. 2.4 platte Koare : Schubkarre mit flachem Boden ohne Seitenwände.
seerdwo
1. wehtun: 1.1 min Fout däd mie seer : mein Fuß tut mir weh. 1.2 sich selbst wehtun; sich ins eigene Fleisch schneiden: mäd sukke Woude dääst du die sälwen seer : mit solchen Worten schneidest du dir ins eigene Fleisch. 2. kränken, beleidigen. 3. leidtun: et däd mie seer, dät iek dät kweden häbe : es tut mir Leid, dass ich das gesagt habe.
Sleek, do Sleke, die
1. Schlag: 1.1 Sleek ap Sleek: Schlag auf Schlag; immer wieder. 1.2 fout ap Sleek: sofort. 1.3 fon dä‘n Sleek ou: (Uhr) aus dem Takt; nicht richtiggehend. 1.4 die koolde Sleek: der Blitz. 1.5 mäd aan Sleek: plötzlich. 1.6 ‘‘n fälen Sleek : ein gewaltiger Schlag, Klaps, Stoß. 1.7 Sleek unner Woater : Seitenhieb. 2. Rasse: hie häd ‘‘n goud(en) Sleek Bäiste : er hat eine gute Rinderrasse. 3. Charakter, Art: 3.1 hie is ‘‘n heel uur Sleek as sin Babe : er ist charakterlich ganz anders als sein Vater. 3.2 jo sunt fon aan Sleek : sie sind von gleicher Art, haben den gleichen Charakter. 4. Schlaganfall: ju häd sik fon dä‘n Sleek noch nit ferhoald : sie hat sich von dem Schlaganfall noch nicht erholt. 5. Gewohnheit: uus Babe hied aaltied so ‘‘n Sleek, dät hie sik do Hounde wuusk, eer hie bedede : unser Papa hatte die Gewohnheit, dass er sich immer die Hände wusch, bevor er betete. 6. Takt beim Dreschen, Mähen oder Musizieren: 6.1 bee/ t Mjoon of bee/ t Täärsken kon hie dä‘n Sleek nit hoolde : beim Mähen oder beim Dreschen kann er den Takt nicht halten. 6.2 hie häd mie fon dä‘n Sleek broacht : er hat mich aus dem Takt gebracht. 7. Gewitterschlag, Donnerschlag: 7.1 iek kuud dä‘n Sleek in t Skäin noch fäile : ich konnte den Donnerschlag in der Scheune noch spüren. 7.2 ‘‘n ferheeldenen Sleek : ein Blitzschlag aus heiterem Himmel. 8. Schimmer, Hauch, Spur: 8.1 hie häd ‘‘n Sleek fon sin Foar oukriegen : er artet seinem Vater nach. 8.2 hie is nit so fertroald as sin Babe, man hie häd deer ‘‘n Sleek fon ou : er ist nicht so spleenig wie sein Vater, aber er hat doch etwas von dem Alten geerbt. 9. Schicksalsschlag, Missgeschick, Pech: et waas ‘‘n Sleek foar sien Fammielje, dät hie so ädder stuurwen is : es war ein Schicksalsschlag für seine Familie, dass er so früh verstorben ist. 10. Schlinge: ‘‘n Sleek in t Tau moakje : eine Schlinge ins Tau machen. 11. Portion Brei, Grütze oder Reis: dou mie deer noch ‘‘n Sleek ap! : tue mir noch eine Portion auf den Teller! 12. Missbildung: die Houngst häd ‘‘n Sleek in dä‘n Rääch : das Pferd hat einen Holhrücken. 13. Schlagloch: deer sunt ‘‘n Masse Sleke in dä‘n Dom : der Weg hat eine Menge Schlaglöcher. 14. dumpfer Schlag; Prall: hie fäl mäd aan Sleek deel : er fiel mit einem dumpfen Schlag hin. 15. Formschönheit: deer is naan Sleek of Fonsuun an dät Klood : das Kleid hat keine schöne Form. 16. Anstand, Schliff: deer is naan Sleek of Fonsuun an dä‘n Käärdel : er ist grob. 17. Erfahrung, Gewandtheit: hie häd Sleek fon Eedgreeuwen : er ist ein erfahrener Torfgräber. 18. Glockenschlag: ju Klokke is fon dä‘n Sleek ou : die Uhr schlägt die falsche Stunde, schlägt zu oft oder zu wenig. 19. Stapel Torfsoden oder Ziegelsteine: do Eedsoden stounde in Sleek : die Torfsoden sind ordentlich aufgestapelt. 20. Schlag beim Kartenspiel: iek bä‘n an Sleek : ich muss auskommen. 21. unbestimmtes Maß, unbestimmte Größe, unbestimmter Preis; Tick, Nuance: dät kuud ook ‘‘n Sleek gratter, jurrer, moor weze : das könnte einen Tick größer, teurer, mehr sein. 22. Windung: du moast fjauer Sleke uum dä‘n Peel dwo : du sollst vier Windungen um den Pfahl tun.
stounde iek stounde, du stoanst, hie/ju stoant, wie stounde; iek stuud/stude, du stuust, hie/ju stuud/stude; steen; blieuw stounden! blieuwet stounden!
1. stehen; sich in aufrechter Haltung befinden: 1.1 (nach langem Stehen) iek stounde mie do Bene in t Lieuw : ich stehe mir die Beine in den Leib. 1.2 ap stoundenden Fout : sofort; stehenden Fußes. 1.3 mäd de Floaine ap de Tille stounde : mit dem Flegel auf dem Steg stehen (= leicht beleidigt sein). 1.4 du stoanst deer fain ape : du siehst gut aus auf dem Foto, Bild. 1.5 hie kuud nit toun Stounden kume : er konnte nicht zum Stehen kommen. 1.6 stoundend Koardel : stehendes Getreide im Gegensatz zu läzend Koardel : liegendes Getreide. 2. sich an einer bestimmten Stelle befinden: 2.1 do Tuwwelke stounde ap t Fjuur : die Kartoffeln stehen auf dem Feuer. wan du din Bräi nit apiete koast, dan wollen wie him stounde läite , bit du wier Smoacht hääst: wenn du deinen Brei nicht aufessen kannst, dann wollen wir ihn stehen lassen, bist du wieder Hunger hast. 2.3 die Roage stoant noch bute: der Roggen steht noch auf dem Felde. 2.4 sien Lieden stoant mie noch kloor fóar do Ogene: sein Leiden steht mir noch deutlich vor den Augen. 2.5 ju Sunne stoant hooch an dä‘n Hemel : die Sonne steht hoch am Himmel. 3. (Kulturpflanzen) in einem bestimmten Stand des Wachstums sein: ju Wete stoant goud : der Weizen wäch?chst gut. 4. als Bauwerk vorhanden sein: do Huze stounde Mon an Mon : die Häuser stehen gleich nebeneinander. (+ sik) in einem bestimmten Verhältnis zueinander sein: jo stounde sik nit goud : sie können nicht gut miteinander; sie sind keine Freunde. beteuern: ju stoant ap Hiere Uunskeeld : sie beteuert ihre Unschuld. 7. beschäftigt sein; im Dienst sein: die junge Koaster stoant in Romelse, die Pastoor in Strukelje : der junge Lehrer ist in Ramsloh im Dienst, der Pfarrer in Stücklingen. 8. (Kleidungsstück) passen: dät Klood stoant die goud : das Kleid steht dir gut. 9. (+ sik) in bestimmten finanziellen Verhältnissen stehen: hie stoant sik goud : er hat ein gutes Auskommen. 10. hervortreten, hervorquellen: dät Woater stuud mie twiske do Tonen : das Wasser quoll mir zwischen den Zehen hervor. 11. beharren, bestehen: hie stoant ap sien Menenge : er beharrt auf seiner Meinung. 12. (Kuh) trächtig werden: ju Ku häd nit steen : die Kuh ist nicht trächtig geworden. 13. (Wasser) nicht fließend: stoundend Woater : stehendes Wasser. 14. mäd stoundenden Woain fiere : mit einem Wagen voll Getreide vom Feld in die Scheune fahren und sofort mit einem leeren Wagen zurückkommen, sodass immer ein Wagen zur Beladung auf dem offenen Feld steht, wäch?hrend der volle Wagen in der Scheune ausgeladen wird. 15. deer stoant aan ap : auf dieses Ereignis muss ein Schnaps getrunken werden.
tou
1. zu: 1.1 wäch?t kwaad hie tou die? : was sagte er zu dir? 1.2 ju Gadderke is mie fluch tou : ich empfinde die Brosche als etwas Schönes. 2. tou gibt die Richtung einer Bewegung auf ein bestimmtes Ziel hin an: 2.1 iek mout tou de Kiste, tou dät Skap : ich muss an die Truhe, an den Schrank. 2.2 ju häd Hiere Muur tou sik numen : sie hat ihre Mutter zu sich genommen . 3. Zweck, Grund, Ziel einer Handlung: wie häbe Hier dät Bouk tou Hiere Bäidedai skoankt : wir haben ihr das Buch zu ihrem Geburtstag geschenkt. 4. tou gibt die Art und Weise einer Fortbewegung an: 4.1 tou Lounde kume : zu Land kommen. 4.2 jo kemen tou Fout : sie kamen zu Fuß. 5. tou kennzeichnet den Zeitpunkt einer Handlung, eines Geschehens oder die Zeitspanne, in der dieses Ereignis geschieht: 5.1 tou Snäiwende/Sneeuwende kume wie bee/ëenuur : am Sonnabend kommen wir zusammen. 5.2 tou de Paaskentied faweden wie do Oaiere : in der Osterzeit färbten wir die Eier. 6. außer: tou mie is deer noch aan : außer mir ist da noch einer. 7. bestimmt für, hinzugegeben zu: Room tou dä‘n Koafje : Sahne für den Kaffee.
toumäite
entgegen: hie geen fon Hier ädder fout, sien Brure toumäite : er ging von hier früh fort, seinen Brüdern entgegen.
umeknikje
1. umknicken; zur Seite biegen, bis ein Knick entsteht: die Stoarm häd twäin Bome fóar uus Huus umeknikked : der Sturm hat zwei Bäume vor unserem Haus umgeknickt. 2. mit dem Fuß zur Seite knicken (is): die Postloper is ap dä‘n Dräppel mäd dä‘n Fout umeknikked : der Briefträger ist auf der Schwelle mit dem Fuß umgeknickt. 3. (Papier) umschlagen, umwenden.
uumso
1. umso: 1.1 et is uumso beter, wan wie dät Jeeld fout kriege konnen : es ist umso besser, wenn wir das Geld sofort bekommen können. 1.2 uumso moor, sofuul beter : je mehr, desto besser.
uurs
1. anders: 1.1 uurs aan : jemand anders. 1.2 uurs ume : 1.2.1 umgekehrt; anders herum. 1.2.2 (verhüllend) homosexuell, schwul: et is striedich, of die Oolde Fritz uurs ume waas of nit : es ist umstritten, ob der Alte Fritz vom anderen Ufer war oder nicht. 1.3 uurs wäch?ide : 1.3.1. eine andere Gemütslage, einen anderen Gemütszustand erleben. 1.3.2. aufgemuntert werden: wan iek Sluk drinke, dan wäch?ide iek fout uurs : wenn ich Schnaps trinke, dann werde ich sofort aufgemuntert. 1.4 uurs wäch?l : (abfällig) sonst jemand, sonst wer; irgend ein Fremder. 1.5 deertruch kumt et uurs : dadurch verändert sich die Sache. 1.6 hie wol aaltied wäch?t uurs : er erhebt immer Einwände. 1.7 uurs aan : jemand anders. 1.8 dät is heel wäch?t uurs : das ist ganz was anderes. 2. betroffen, bestürzt sein: ju wuud uurs, as ju fon sin Dood tou wieten kreech : sie war bestürzt, als sie von seinem Tod erfuhr. 2. früher: hie häd uurs neen Hälpe fon sien Foulk heeuwed : er hat früher keine Hilfe von seiner Familie gehabt. 3. gewöhnlich: uurs is hie goud toufree : er ist gewöhnlich ganz gesund. 4. außerdem, sonst: wolt du uurs noch wäch?t? : willst du sonst noch etwas? 5. übrigens, allerdings: fertjoond hääst du dät uurs nit : verdient hast du das allerdings nicht.
meekriege
1. mitbekommen; als Ausstattung oder Mitgift erhalten, geschenkt bekommen: ju Bräid häd fuul meekriegen : die Braut hat viel geschenkt bekommen. 2. aufschnappen; zufällig sehen und/oder hören: hääst du meekriegen, dät sien Dochter ap uur Fout is? : hast du zufällig gehört, dass seine Tochter schwanger ist? 3. bewegen: hie kon do Fäite nit meekriege : er läuft mit Mühe. 4. verleumdet werden: bäte dä‘n Rääch kricht hie wäch?t mee : hinter seinem Rücken wird er verleumdet. 5. (unverheiratete junge Frau) einen Begleiter finden, der sie nach Hause bringt: ju häd bee/ de Bjorenge naan meekriegen : sie hat auf dem Fest keinen Begleiter gefunden, der sie nach Hause gebracht hat. 5. mitnehmen: dät Jeeld häbe jo fuunden un meekriegen : das Geld haben sie gefunden und mitgenommen. 6. (Vorrat) abnehmen; verbraucht werden: bee/ so ‘‘n Keelde kricht dät Eed deer wäch?t fon mee : bei solcher Kälte wird viel Torf verbraucht, nehmen die Torfvorräte stark ab.
mäkelje
1. kritisieren, bemängeln: 1.1 hie fangt fout oun tou mäkeljen : er fängt sofort an zu kritisieren. 1.2 hie häd aaltied wäch?t tou mäkeljen : er hat immer etwas zu bemängeln. 2. ‘nörgeln, quengeln.
beloangloos
unwichtig, trivial: hie liet ‘‘n poor beloangloze Woude fale, un dan geen hie fout : er ließ ein paar belanglose Worte fallen, und dann ging er weg.
brannerch
1. fleißig, arbeitsam: uus Janhinnerk is aaltied brannerch bee/ de Oarbaid : unser Janhinnerk ist immer fleißig bei der Arbeit. ungeduldig, übereifrig, hektisch; übertrieben hastig, (unötig) aufgeregt: wie häbe et mäd brannerge Ljudene tou dwoon : wir haben es mit ungeduldigen Leuten zu tun. 3. sexuell erregt; geil: die brannerge Düwel skuul do junge Wuchtere in Raue läite : der Wüstling sollte die jungen Mädchen in Ruhe lassen. 4. jähzornig: ju is läip brannerch; wan wäch?t Hier nit behoaget, dan wäch?dt ju fout dul : sie ist sehr jähzornig; wenn etwas ihr nicht gefällt, dann wird sie sofort böse. 5. hitzig, leidenschaftlich: ju häd him mäd brannerge Woude Hiere Menenge kweden : sie hat ihm mit leidenschaftlichen Worten ihre Meinung gesagt. 6. verwegen, draufgängerisch: as Suldoat was hie fuuls tou brannerch : als Soldat war er viel zu draufgängerisch. 7. feurig, temperamentvoll, rassig: ‘‘n brannergen Houngst : ein feuriges Pferd.
deelgunge
1. losgehen: hie geen fout ap sin Noaber deel : er ging sofort auf seinen Nachbar los. 2. mutig auf etwas zugehen: die Buur geen ap dä‘n uutbrekene Bulle deel : der Bauer ging mutig auf den ausgebrochenen Stier zu. 3. eine Aufgabe in Angriff nehmen; mit einer Aufgabe beginnen: hie is jäärsene fout ap dät Mölken deelgeen : er hat gestern sofort mit dem Melken angefangen.
ferwraantje
verstauchen. verrenken: iek häbe mie dä‘n Fout ferwraanted : ich habe mir den Fuß verrenkt.
fjauer
1. vier: 1.1 (Strecke, Grundstück) fjauer Fout trede : mit den Füßen abmessen. 1.2 (Reittier) ap alle fjauer truchgunge : im Galopp durchgehen. 1.3 ap alle fjauer : auf allen vieren.
fouthälpe
fördern, weiterhelfen, unterstützen: iek hälpe die jädden fout : ich helfe dir gerne weiter.
foutmoakje
sich auf den Weg machen; sich beeilen: moakjet fout, dät wie ju Oarbaid däin kriege : beeilt euch, damit wir die Arbeit fertig kriegen.