Saterfriesisches Wörterbuch
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Floud, ju

1. Flut; im Wechsel der Gezeiten ansteigender oder bereits wieder angestiegener Wasserstand: 1.1 twiske Äbbe un Floud: zwischen Ebbe und Flut. 1.2 in ju Seelter Äi is Äbbe un Floud noch tou speren: in der Sater-Ems sind Ebbe und Flut noch zu spüren. 1.3 ju Floud stigt hager, as wie ferwachtjend wieren: die Flut steigt höher, als wir erwartet haben.

Äbbe, ju

Ebbe: in ju Äi kon man Äbbe un Floud belieuwje: in der Sater-Ems kann man Ebbe und Flut erleben. [engl. ebb, ebbtide]

apkume

1. aufkommen, entstehen: deer kumt wäch?t Näies ap : es kommt etwas Neues auf. 2. aufstehen, hochkommen; auf die Beine kommen: 2.1 die besepene Käärdel kuud nit allännich apkume : der Besoffene konnte nicht allein auf die Beine kommen. 2.2 dät Swien liech deer un kuud nit apkume : das Schwein lag da und konnte nicht hochkommen. 3. die Kosten übernehmen für jemanden; jemanden unterstützen: 3.1 iek kume foar mien Bäidensbäidene ap : ich übernehme die Kosten für meine Enkelkinder. 3.2 ju mout foar sik säärm apkume : sie muss sich selbst unterstützen. 4. sich für jemanden, etwas einsetzen: hie kumt foar sin Glowe ap : er setzt sich für seinen Glauben ein. 5. (Pockenimpfung) anschlagen: sunt bee/ die do Pokken apkemen? : hat bei dir die Pockenimpfung angeschlagen? 6. (Sonne, Mond): aufgehen: ju Moune, ju Sunne kumt ap : der Mond, die Sonne geht auf. 7. (Unwetter) heraufziehen, aufziehen; im Anzug sein: deer kumt ‘‘n Uunweder ap : ein Unwetter zieht (her) auf. 8. aufgegessen werden: dät Brood skäl gau apkume : das Brot wird schnell aufgegessen werden. 9. aufgehen, aufkeimen: ju Wete koom goud ap : der Weizen keimte gut auf. 10. aufstehen: as iek apkoom, skeen ju Sunne al : als ich aufstand, schien die Sonne schon. 11. aufwachsen: hie is in Auerk apkemen : er ist in Aurich aufgewachsen. 12. für etwas verantwortlich sein, für etwas Sorge tragen: hie mout deerfoar apkume: er muss dafür Sorge tragen. 13. in Mode kommen, in Gebrauch kommen: as do Koakmaskienen apkemen, häbe do Ljudene nit moor an t epene Fjuur seden : als die Herde mit Holzfeuerung in Gebrauch kamen, haben die Leute nicht mehr über dem offenen Feuer gekocht. 14. (Mond) zunehmen: ju Moune is in t Apkumen : der Mond nimmt zu. 15. sich erheben: deer kumt Stoarm ap : ein Sturm erhebt sich. 16. (Wind) an Geschwindigkeit zunehmen: 16.1 die Wiend kumt ap : der Wind nimmt an Geschwindigkeit zu. 16.2 ‘‘n apkumenden Wiend : ein an Geschwindigkeit ständig zunehmender Wind. 17. (Flut) steigen: ju Floud kumt ap : die Flut steigt.

Floudwoater, dät

Hochwasser.

uurfloudich

überflüssig.

uurfloudje

überfluten, überschwemmen.

Springfloud, ju

Springflut; bei Vollund Neumond auftretende, besonders hohe Flut.

Sändfloud, ju

Sintflut. [wlfrs. sûndfloed ]

Hoogfloud, -e, ju

Hochwasser.

Uurfloud, ju

Überfluss.

mintwain

1. meinetwegen: mintwain sunt jie nit kemen : meinetwegen seid ihr nicht gekommen. 2. zum Beispiel; sagen wir mal; nehmen wir an: wan wie mintwain ‘‘n Stoarmfloud in de Noacht hieden , kuden wie nit fluks fluchtje : wenn wir zum Beispiel eine Sturmflut in der Nacht hätten, könnten wir nicht sofort flüchten. was mich betrifft: mintwain kon hie dät rauelk dwo : was mich betrifft, kann er das ruhig tun.

Sändebuk, -ke, die

Sündenbock. Sändefloud → Sändfloud Sändenbuk → Sändebuk Sänder, -e, die : Sünder.

skräkke

schrecken, ängstigen: ätter de grote Stoarmfloud ap Baltrum kon mie niks moor skräkke : nach der großen Sturmflut auf Baltrum kann mich nichts mehr schrecken.

Sicherhaid, ju

1. Sicherheit: fóar de Stoarmfloud kuden wie alles in Sicherhaid brange: vor der Sturmflut konnten wir alles in Sicherheit bringen. 2. Gewissheit: iek hied nit ju Sicherhaid, dät wie dät Huus koopje kuden: ich hatte nicht die Gewissheit, dass wir das Haus kaufen konnten. 3. Quittung, Beleg: du moast mie ‘‘n Sicherhaid reke : du musst mir eine Quittung geben.

ounieme

1. abnehmen, entfernen: dä‘n Houd ounieme : den Hut abnehmen. 2. Gewicht verlieren: trietich Puund ounieme : dreißig Pfund abnehmen. 3. an Kraft, Stärke verlieren: 3.1 sin Ienfloud häd ounumen : sein Einfluss hat abgenommen. 3.2 ouniemende Moune : abnehmender Mond. 4. als Bezahlung verlangen: wo fuul häd die die Dokter ounumen? : wie viel hat der Arzt als Bezahlung von dir verlangt? 5. abmagern: hie häd in lääste Tied läip ounumen : er ist in letzter Zeit stark abgemagert. 6. mager machen: Piene nimt läip ou : Schmerz verursacht eine Abmagerung des Kranken. 7. prüfend begutachten; auf Fehler hin untersuchen: die Skossteenfeger häd dä‘n ‘näie Skossteen ounumen : der Schornsteinfeger hat den neuen Schornstein begutachtet. 8. betrachten: hie häd mie fon alle Kaanten ounumen : er hat mich von allen Seiten betrachtet. 9. entlasten: iek kon die bee/ dusse Oarbaid wäch?t ounieme : ich kann dich bei dieser Arbeit etwas entlasten. 10. zurückweisen: dät nieme iek die nit ou : das weise ich zurück.