Saterfriesisches Wörterbuch
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Fugel, -e, die

1. Vogel. 2. Gerät, um die Steine auf einer Baustelle nach oben zu tragen; Tragebrett für Mauerund Bausteine.

Fugelbuutje, -ne, dät

Butterbrot, das der Vater zu Mittag bei der Arbeit nicht verspeist hat. Wenn er abends nach Hause kommt, schenkt er es den Kindern mit den Worten: „ Deer häd die Fugel ap soangen! “ (Darauf hat der Vogel gesungen.)

apflitterje

aufflattern: die Fugel, ju Wäske an de Liene flitterde ap : der Vogel, die Wäsche an der Leine flatterte auf.

nochtern

1. mit leerem Magen: 1.1 nochterne Sputterse : der Speichel am frühen Morgen, bevor man etwas gegessen hat; Volksmittel gegen Warzen und Muttermale. 2. nicht betrunken; ohne einen Tropfen Alkohol genossen zu haben. neugeboren: 3.1 besepene Ljudene un nochterne Koolwere breke sik neen Been : besoffene Leute und neugeborene Kälber brechen sich kein Bein. 3.2 nochterne Fugel : noch kahler junger Vogel. unerfahren: hie is noch ‘‘n nochternen Wäänt : er ist noch ein unerfahrener Junge.

sielje

1. zielen. 2. sich in Richtung auf etwas zubewegen: 2.1 die Fugel sielt ätter dät Holt wai : der Vogel fliegt auf den Wald zu. 2.2 hie sielt mäd sin Bruur : er verfolgt mit seinem Bruder ein gemeinsames Ziel.

Smiet, -e, die

1. Wurf, Steinwurf: 1.1 ‘n Smiet Weges: einen Steinwurf weit. 1.2 mäd aan Smiet häd hie dä‘n Fugel roaked: mit einem Steinwurf hat er den Vogel getroffen. 2. Lust, Interesse: deer häbe iek naan Smiet an: ich habe keine Lust dazu.

fugelje

Geschlechtsverkehr haben.

Fugelbäieboom, -bome, die

Eberesche.

Fugelnääst, -e, dät

Vogelnest.

Fugelskäät, -skäte, die

Menge Vogeldreck.

Fugelskjoten, dät

1. Schießen auf einen hölzernen Vogel beim Schützenfest. 2. Schützenfest: hie is bee/ t Fugelskjoten fon do Bene kemen: er hat sich auf dem Schützenfest betrunken.

Fugelkaaste, -n, die/ju

1. künstliches Vogelnest; Nistkasten für Vögel. 2. Vogelkäfig, Vogelbauer.

Fugelskräk, -ke, die

Vogelscheuche.

Fugelskiete, ju

Vogeldreck.

Fugelfangen, dät

Vogelfang.

Fugelslinge, -n, ju

Vogelschlinge aus Pferdehaar, mit der man Krammetsvögel fängt.

Fugelstange, -n, ju

(Schützenfest) langer, dünner Pfahl, auf dem der hölzerne Vogel sitzt.

Fugelstriek, -e, die

Vogelschlinge, Vogelfalle, vor allem für Krammetsvögel.

Fugelfugge, -n, ju

Vogelfeder.

Fugelbäie, -n, ju

Vogelbeere.

Fugelpoul, -e, die

Weiher, Teich.

Fugelbuur, -bure, dät

Vogelkäfig.

Fugelboom, -bome, die

Eberesche.

Fugeloai, -ere, dät

Ei irgendeines wilden Vogels im Gegensatz zu Hanneoai, Gäizeoai, Oantenoai: Hühnerei, Gänseei, Entenei.

wiete (a) iek weet, duwaast, hie/ju weet, wie wieten; wiste, wisten; wist; wiet! wietet!

1. wissen: 1.1 hie wiste min Nome nit : er wusste meinen Namen nicht. 1.2 deer wüül/wiel hie nargends wäch?t fon wiete : er wollte nichts davon wissen; er lehnte das ab. 1.3 iek weet deer niks ap : ich weiß nichts darüber. 1.4 hie weet deer niks fon : 1.4.1 er hat keine Kenntnis davon; er kennt sich damit nicht aus. 1.4.2 er sieht das Unpassende an seiner Handlung nicht. 1.5 jie wieten deer niks fon : ihr könnt euch keinen Begriff davon machen; denn es ist etwas Außergewöhnliches. 1.6 sunder mien wieten : ohne mein Wissen. 2. benachrichtigen, wissen lassen: wiete läite : iek skäl die wiete läite, wan sin Besäik mie gelain kumt : ich werde dich benachrichtigen, wenn sein Besuch mir gelegen kommt. 3. sich erinnern: iek weet noch, dät jo twäin Wäänte un ‘‘n Wucht hieden : ich erinnere mich daran, dass sie zwei Söhne und eine Tochter hatten. 4. wissen, wo etwas ist: iek weet ‘‘n Fugelnääst : ich weiß, wo ein Vogelnest ist. 5. sich für eine bestimmte Handlung entscheiden: du moast sälwen/säärm wiete, wo du dät moakest : du musst selbst entscheiden, wie du das machst. für etwas die Verantwortung übernehmen: wäch?l et däd, mout et wiete : wer es tut, muss es wissen, muss die Verantwortung für die Folgen seiner Tat übernehmen. 6. dulden, zulassen: hie wiel/wüül deer niks fon wiete : er wollte es nicht dulden. leugnen: hie wiel/wüül nit wiete, dät hie lain hiede : er leugnete, dass er gelogen hatte.