Saterfriesisches Wörterbuch
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Bloume, -n, ju

1. Blume. 2. Bierblume, Bierschaum. 3. Sahneschicht auf einer Tasse Tee. 4. Stern im Eis oder in der Fensterscheibe, wenn ein Stein dagegen geworfen wird.

Kop, -pe, die

1. Kopf: 1.1 Kop of Íere: Kopf oder Adler. 1.2 hie woget (sik) Kop un Kroage: er riskiert Kopf und Kragen. 1.3 Kop un Stäit nai bee/ëenuur: (von kleinen Menschen oder Tieren) Kopf und Schwanz nahe beieinander. 1.4 hie drägt dä‘n Kop tou hooch : er ist hochnäsig. 1.5 uut dä‘n Kop : auswendig. 1.6 mäd dä‘n Kop oarbaidje : nachdenken, sich konzentrieren. fóar dä‘n Kop kält mie : die Stirn tut mir weh. hie häd sien hele Jeeld ap dä‘n Kop hauen : er hat sein ganzes Geld verschwendet. 1.9 hie is fon Släip uur dä‘n Kop falen: er ist vor Schläfrigkeit umgefallen. 1.10 ‘n Kop kuter moakje: enthaupten. 1.11 ju stoalde dät hele Huus ap dä‘n Kop, um dä‘n Bril tou säiken : sie stellte das ganze Haus auf den Kopf, um die Brille zu suchen. 1.12 hie is ‘‘n Kop gratter as iek : er ist einen Kopf größer als ich. 1.13 dät kumt ap dä‘n Kop ou : das stimmt genau. 1.14 dät moast du die uut dä‘n Kop slo : das musst du dir aus dem Kopf schlagen; das musst du vergessen. 1.15 dät stigt mie tou dä‘n Kop : ich werde böse. 1.16 die häd ‘‘n Kop! : der Mann ist äußerst hartnäckig! 1.17 die Wien stigt mie in dä‘n Kop : der Wein berauscht mich. 1.18 do Koppe touhopestete : die Köpfe zusammenstecken; insgeheim Pläne machen. 1.19 aan wäch?t fóar dä‘n Kop haue/kwede : einem etwas unverblümt und von Angesicht zu Angesicht sagen. 1.20 hie häd et in dä‘n Kop : er ist geistig etwas verwirrt. 1.21 hie hoaldt Hier ju Hounde buppe dä‘n Kop : er bewahrt sie vor allerlei Unannehmlichkeiten. 1.22 hie kwädt die sien Menenge liek fóar dä‘n Kop : er sagt einem seine Meinung rundheraus. 1.23 hie lät den Kop hongje : er ist niedergeschlagen. 1.24 hie ron mäd dä‘n Kop fóar do Fäite deerwai : er lief niedergeschlagen dahin. 1.25 iek läite mie nit ap dä‘n Kop skiete : ich lasse mich nicht auf den Kopf scheißen; ich lasse mich nicht fertigmachen. 1.26 toumoal skoot mie die Nome in dä‘n Kop : plötzlich fiel mir der Name ein. 1.27 jo häbe sik bee/ dä‘n Kop : sie haben Streit miteinander. 1.28 hie stuud deer mäd dä‘n Kop in de Näkke : er stand da mit weit zurückgelegtem Kopf. 1.29 uur dä‘n Kop gunge : Bankrott machen. 1.30 uur dä‘n Kop smiete : zu Boden werfen; umwerfen. 1.31 die Wiend waide dät Huus boalde uur dä‘n Kop : der Wind wehte das Haus beinahe um. 1.32 hie ron mie uur dä‘n Kop : er rannte mich über den Haufen. 1.33 hie moaste dät Riemsel uut dä‘n Kop aptälle : er musste das Gedicht auswendig aufsagen. 1.34 uut sin oaine Kop : aus eigenem Antrieb; eigenmächtig. 1.35 Kop un Íers nai bee/ëenuur : kurz gebaut; gedrungen, untersetzt. 1.36 hie siet Kop uur do Ore in dä‘n Sloot : er saß bis über die Ohren im Graben. 1.37 jo häbe mie boalde uur dä‘n Kop fierd : sie haben mich beinahe über den Haufen gefahren. 2. Kopf als Sitz des Willens: wäch?t du nit in dä‘n Kop hääst, moast du in do Fäite häbe : was du nicht im Kopf hast, musst du in den Füßen haben. 3. Kopf als Sitz des Gefühls: wie häbe him dä‘n Kop düchtich/düftich heet moaked: wir haben ihm den Kopf richtig heiß gemacht. 4. Kopf als Sitz des Verstandes: 4.1 hie häd ‘n klouken Kop: er ist intelligent 4.2 ju is noch goud in dä‘n Kop: sie ist geistig noch auf der Höhe. 5. (Hafer) Rispe. 6. das stumpfe Ende des Eis. 7. Knospe: ju Bloume häd ‘n Masse Koppe: die Blume hat viele Knospen. 8. Spitze des Torfhaufens. 9. Obertasse. 10. das erste Element einer Reihe. 11. Frisur: ju häd ‘n ‘näien Kop kriegen: sie hat eine neue Frisur bekommen. 12. Kopf eines Backsteins.

bloumenmaal

blumenfreundlich, blumenbegeistert.

Bloumenbädken, -e, dät

Blumenbeet. Bloumendan, -ne, dät : Blumenbeet.

Bloumenwoaze, -n, ju

Blumenvase.

Bloumensäid, dät

Blumensamen.

Oarigaid, ju

1. Spaß, Vergnügen, Freude, Gefallen: 1.1 iek häbe fuul Oarigaid an dät Bäiden : ich habe viel Gefallen an dem Kind. 1.2 foar Oarigaid : zum Spaß, zum Vergnügen, zum Zeitvertreib. 1.3 du koast foar Oarigaid do spieljende Bäidene toukiekje : du kannst mit Vergnügen den spielenden Kindern zusehen. 1.4 uus Bääsjebabe gungt noch mäd sien sogentich Jier foar Oarigaid wonderje : unser Großvater geht noch mit seinen siebzig Jahren zum Spaß wandern. 1.5 iek fiende neen Oarigaid an sien dumme Babbeljen : ich finde keinen Gefallen an seinem dummen Gebabbel. 1.6 deer is neen Muleful Oarigaid an dä‘n Mon : der Mann versteht überhaupt keinen Spaß, ist äußerst mürrisch und unwirsch. 1.7. do Bielden fon Van Gogh kon man mäd Oarigaid bekiekje : die Gemälde Van Goghs kann man mit Freude ansehen. 1.8 Hier hääst du ‘‘n Bloumenstruus foar Oarigaid : hier hast du einen Blumenstrauß als Geschenk. 2. Genuss, Augenweide: jou Tuun is ‘‘n Oarigaid foar do Ogene : euer Garten ist ein Genuss für die Augen. 3. Anziehungskraft, Reiz: deer is neen Oarigaid an dät Moanske : die Frau besitzt keine Anziehungskraft, ist reizlos.

plattrappelje

platt trampeln, niedertreten: do wielde Swiene häbe mien Bloumendanne platttrappeld : die Wildschweine haben meine Blumenbeete platt getrampelt.

umetoutrappelje

1. herumtrampeln (is): do Wäänte sunt in do Bloumendanne umetoutrappeld : die Jungen sind in den Blumenbeeten herumgetrampelt. 2. schlecht behandeln: wie häbe ap sien Gefäile umetoutrappeld, man dät häd hie wisse fertjoond : wir haben auf seinen Gefühlen herumgetrampelt, aber das hat er gewiss verdient.

umewöile

1. herumwühlen: moast du aaltied in do Diskloaden umewöile? : musst du immer in den Schubladen herumwühlen? 2. umwühlen: die Huund wöilt do Bloumendanne ume : der Hund wühlt die Blumenbeete um.

uurrieuwje

gründlich durchharken: do Bloumendanne uurrieuwje : die Blumenbeete gründlich durchharken.

wöile

1. wühlen: do Wieldswiene wöile in do Bloumendanne : die Wildschweine wühlen in den Blumenbeeten. 2. schwer arbeiten, schuften. 3. mit viel Hektik suchen: hie wöilde in dät Skapfäk : er suchte hektisch in dem Schrankfach.

uutsköäre

1. ausreißen, davonlaufen (is): aan Dai uutsköäre : sich einen Tag frei nehmen. 2. mit Gewalt ausziehen, ausreißen: wie sköärden dät Jood tou do Bloumendanne uut : wir rissen das Unkraut aus den Blumenbeeten heraus. 3. sich ein Kleidungsstück vom Leibe reißen: hie sköärde sik dät Hoamd uut : er riss sich das Hemd vom Leibe.

trampelje

1. trampeln, stampfen; schwer und deutlich hörbar auftreten. 2. sich ohne Rücksicht irgendwohin bewegen, gehen, laufen (is): die Wäänt is so truch mien Bloumendan trampeld : der Bursche ist ohne Rücksicht durch mein Blumenbeet gelaufen. 3. wiederholt treten: hie trampelde juun de Dore : er trat wiederholt gegen die Tür. [engl. tramp]

Dan, -ne, dät

Beet: Atedan, Bonedan, Bloumendan: Erbsenbeet, Bohnenbeet, Blumenbeet.

rappe

1. (+ sik) sich rühren; sich rasch bewegen; sich beeilen: 1.1 wie mouten uus rappe, wan wie meefiere wollen : wir müssen uns beeilen, wenn wir mitfahren wollen. 1.2 iek kuud mie noch rappe noch röögje : ich konnte mich weder bewegen noch rühren. 2. erwähnen: hie häd min Nome nooit räpt : er hat meinen Namen nie erwähnt. 3. raffen, reißen: ju Burinske räpt dät Jood tou dät Bloumendan uut : die Bäuerin reißt das Unkraut aus dem Blumenbeet heraus. 4. abschürfen: iek häbe mie de Häid an min Kniebel räpt : ich habe die Haut an meinem Knie abgeschürft.

taapje

zupfen: wie tapeden Jood uut dät Bloumendan : wir zupften Unkraut aus dem Gartenbeet.

dät

1. das: 1.1 du toachtest an uus oolde Huus, man dät meende iek nit : du dachtest an unser altes Haus, aber das meinte ich nicht. 1.2 dät faalt mie tou : das entspricht meinen Erwartungen. 1.3 dät weet iek juustso goud as du : das weiß ich genauso gut wie du. auch gelegentlich um eine unverheiratete Frau in Verbindung mit dem Hausnamen zu bezeichnen: dät Hölkens , dät Krömers, dät Tambuurs . als Demonstrativpronomen im Singular bei einem Wort in der Mehrzahl: do Bloumen in t Finster, dät liet oarich statt do Bloumen in t Finster, do lieten oarich : die Blumen, die sahen sonderbar aus.

bestale

1. bestellen: 1.1 hie häd ‘‘n Petälje Sluk bestoald : er hat eine Flasche Korn bestellt. 1.2 hie kricht et ap Bestalen : er hat es für das Sagen. 2. befehlen, beauftragen: 2.1 hie häd mie bestoald, dät iek do Bloumen jote skuul : er hat mich beauftragt, die Blumen zu gießen. 2.2 wäch?l häd die dät bestoald? : wer hat dir das befohlen? verfügen, anordnen: die Gjuchter häd ‘‘n Heemsäikenge bestoald : der Richter hat eine Hausdurchsuchung angeordnet.

soor (soorder/sorrer, soorste)

1. dürr, ausgetrocknet, verdorrt: soor Holt, sore Takken : verdorrtes Holz; dürre Äste. 2. verwelkt, trocken: sore Bloumen: verwelkte Blumen. 3. (Boden) arm, unfruchtbar: sore Gruund / Gruunde: armer, unfruchtbarer Boden. [engl. sere ]

wilst (a)

1. inzwischen; in der Zwischenzeit: 1.1 wie gunge wilst Bloumen plukje : wir gehen inzwischen Blumen pflücken. 1.2 du koast wilst wäch?t uurs dwo : du kannst in der Zwischenzeit etwas anderes tun. [engl. whilst]

wiendlastich

1. (Pflanze) durch den Einfluss des Windes spärlich wachsend: do Bloumen sunt wäch?t wiendlastich : die Blumen wachsen spärlich wegen des Windes. 2. (Haus, Gebäude, Grundstück) ohne Windschutz; zu sehr dem Wind ausgesetzt: wie häbe ‘‘n Häge uum dät Huus tou ploanted; uurs waas et fuuls tou wiendlastich : wir haben eine Hecke um das Haus herum gepflanzt; sonst wäch?re es zu sehr dem Wind ausgesetzt.

wielk

1. welk; nicht mehr frisch: 1.1 do Bloumen wieren binne ‘‘n poor Dege wielk : die Blumen waren innerhalb von ein paar Tagen welk. 1.2 do Bonen un do Tuwwelke wäch?ide bee/ litjen wielk : die Bohnen und die Kartoffeln verlieren ihre Frische. 2. schlaff, runzlig, verschrumpft: et is spietelk, dat so ‘‘n jung Wucht so ‘‘n wielke Häid häd : es ist bedauerlich, dass ein so junges Mädchen so eine schlaffe Haut hat. 3. feucht: an wäch?kke Steden is ju Gruunde noch wielk : an einigen Stellen ist der Boden noch feucht.

waisätte

hinsetzen: ju sätte do Bloumen ap dä‘n Disk wai : sie setzte die Blumen auf den Tisch hin.

fertrappelje

zertreten: hie fertrappelde aal do Bloumen in dä‘n Tuun : er zertrat alle Blumen in dem Garten.