Bäk, -ke, die
1. Maul, Schnauze eines Tieres: die Huund hied ‘n Knoke in dä‘n Bäk: der Hund hatte einen Knochen im Maul. 2. (Mensch) Maul, Fresse; vulgäre Bezeichnung für den Mund. 2.1 hie mout lere, dä‘n Bäk tou hoolden: er muss lernen, das Maul zu halten. 2.2 hie häd ‘n smerigen Bäk: er führt eine obszöne Sprache. 2.3 hie boalt mäd hoolwen Bäk: er redet unverständlich. 2.4 hie kreech fluks aan an dä‘n Bäk: er bekam sofort eine Ohrfeige. 2.5 hie häd sin grote Bäk wier epen: er führt wieder das große Wort. 2.6 hie hied dä‘n Bäk bit tou do Ore epen: er hatte das Maul bis zu den Ohren offen (= er gaffte). 2.7 hie häd ‘n groten Bäk un ‘n litje Bräienge: er hat ein großes Maul und ein kleines Hirn.
Bak, -ke, dät
Behälter aus Holz oder Metall; Kasten, Kiste: wie häbe ju Goarte in ‘n groot Bak skädded un ätter Huus waibroacht: wir haben die Grütze in einen großen Behälter geschüttet und nach Hause gebracht.
boake iek boake, du bakst, hie/ju bakt, wie boake; buuk, buken; boaken; bak! boaket!
1. backen: in oolden Tieden häbe do fräiske Wieuwljude Brood, man naan Kouke boaken : in alten Zeiten haben die friesischen Frauen Brot, aber keinen Kuchen gebacken. 2. kleben; haften bleiben; sich ballen; sich zu einer Masse formen lassen: wie konnen neen Sneebale smiete; die Snee bakt nit : wir können keine Schneebälle werfen; der Schnee klebt nicht. (Mit dieser Bedeutung findet man auch die schwachen Verben bakke [sw.V1.] und [sw.V2.] boakje).
Skuum, die
Schaum: hie hied Skuum fóar dä‘n Bäk fon Dulligaid: er hatte Schaum vor dem Mund vor Wut. [engl. scum ]
Gäärs, dät
1. Gras: 1.1 dät Gäärs woakst do Bäiste in dä‘n Bäk: das Gras wäch?chst den Kühen ins Maul (= die Kühe können das viele Gras kaum abfressen). 1.2 hie kon dät Gäärs woaksen here: er kann das Gras wachsen hören (= er hält jede Kleinigkeit für bedeutsam). 1.3 in t Gäärs biete: ins Gras beißen (= sterben). 1.4 du koast dät Gäärs woaksen sjo: man kann das Gras wachsen sehen (= das Gras wäch?chst üppig).
Stonder, -e, die
1. eichener Pfeiler; stehender Balken in der Scheune; Pfosten, Säule, Ständer: hoold din Bäk, of iek haue die uum ‘n Stonder!: halte deinen Mund, oder ich haue dich um einen Pfeiler! 2. Ständer unter der Pfette.
bakkerje
Bäckerarbeit verrichten.
bäkowe
rückwärts. [engl. back]
bakstaf
alt und steif; altersschwach: hie is so bakstaf, hie kon sik boalde nit röögje : er ist so altersschwach, er kann sich beinahe nicht rühren, bewegen.
bakke
1. kleben, kleben bleiben (is): 1.1 do Plekoate bakten an do Bome : die Plakate klebten an den Bäumen. 1.2 ju Mudde bakket an de Mure : der Schlamm bleibt an der Mauer kleben. 2. anbringen, befestigen: iek bakte dä‘n Bräif an sien Dore : ich klebte den Brief an seine Tür.
baksk
1. (Brot) nicht gut durchgebacken: baksk Brood . 2. altklug: dät bakske Wucht is ‘‘n Läst : das altkluge Mädchen ist eine Last. 3. (von Kleidungsstücken) schö‘n, elegant: wäch?t hääst du deer foar ‘‘n bakske Skoarte fóar! : was trägst du da für eine schöne Schürze!
Boake, -n, ju
Bake; Merkzeichen; Absteckpfahl als Vermessungszeichen oder Orientierungshilfe für Schiffe.
Bakkerknäächt, -e, die
Bäckergeselle.
Bakkelsetroach, -e, die
Backmulde, Backtrog.
boakenje
1. ausbaken, abbaken; Baken setzen: wie häbe ju Foarglusse boakend : wir haben Baken in die Fahrrinne gesetzt. 2. eine Linie durch Zeichen andeuten.
Bakkerkurich, -e, die
Brotkorb des Bäckers, den er auf dem Rücken trug.
Bakkebiezen , do
Hab und Gut; bewegliche Habe, Habseligkeiten, Siebensachen: hie moaste sien Bakkebiezen pakje un loosluke : er musste seine Siebensachen packen und losziehen.
Bakkelkomer, -e, die
Raum neben dem Backofen an der Hausdiele, in dem das Brot angesäuert und zubereitet wurde.
Bakkertäl, -le, dät
1. kleiner Mensch. 2. Kleinigkeit; leicht zu verrichtende Arbeit. [frz. bagatelle ]
Bakougend, -e, die
Backofen.
Baktroach, -e, die
Backtrog, Backmulde; Bottich zum Säuern des Brotes.
Baks(k)liede, -n, die
Kastenschlitten; Schlitten mit einem Kasten darauf.
Bakkerske, -n, ju
1. Frau des Bäckers. 2. Bäckerin.
Bakbäist, -e, die
1. schwerer, sperriger Gegenstand: ju Kiste waas so sweer, iek kuud dät Bakbkäist nit uut dä‘n Wai kriege: die Kiste war so schwer, ich konnte das sperrige Ding nicht aus dem Weg räumen. 2. großer, schwerer Mensch: iek tälle die, dät waas ‘n Bakbäist fon ‘n Käärdel: ich sage dir, das war ein großer, schwerer Kerl.
Bakkeräi , -en, ju
1. Bäckerei. 2. die Arbeit beim Backen: iek häbe so fuul tou dwoon mäd aal dusse Bakkeräi : das Backen bereitet mir sehr viel Arbeit.