Saterfriesisches Wörterbuch
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Bäist, -e, dät

1. Rind: ‘n hooch Bäist: ein wichtiger Mensch, vor allem ein hoher Beamter oder führendes Regierungsmitglied. 2. (Pl.) Kühe: säks mölke Bäiste: sechs Milchkühe.

doarich

1. zahm, gutmütig: ‘‘n doarich Bäist : ein zahmes Rind. 2. ruhig, gefasst.

hächelje

hetzen, laufen: iek mout bäte dät Bäist ien hächelje : ich muss der Kuh hinterherhetzen.

jierich

einjährig; ein Jahr alt: ‘‘n jierich Bäiden, ‘‘n jierich Bäist : ein einjähriges Kind, ein einjähriges Rind.

slachtboar

1. reif für das Schlachten: 1.1 dusse Ku is slachtboar : diese Kuh ist reif für das Schlachten. 1.2 du bääst ‘‘n sloachtboar Bäist : du bist wohlgenährt, rund.

bäistich

stark, kräftig: uut dä‘n litje Wäänt is ‘‘n bäistigen Käärdel wuden : aus dem kleinen Jungen ist ein kräftiger Mann geworden.

Bäisteträdde, -n, ju

Kuhpfad.

Bäistebroaden, die

Rinderbraten.

Bäisteflaask, dät

Rindfleisch.

Bäistetucht, ju

Rinderzucht.

Bäistemjuks, die

mit Stroh vermischter Kuhmist als Düngemittel.

Bäistemoalk, ju

Gericht aus Briesen des Kalbs; Kalbsmilch.

Bäistedäke, -ne, ju

Kuhdecke.

Bäistesoppe, -n, ju

Rindfleischsuppe.

Bäistestaal, -stale, die

Kuhstall.

Bäistepaad, -poade, dät

Kuhpfad.

Bäistefat, dät

Rinderfett.

Ku, do Bäiste, ju

Kuh: hie is fon ‘n Ku ap ‘n Säge kemen: er ist von einer Kuh auf eine Ziege gekommen (= er ist vom Regen in die Traufe gekommen).

Moalkku, do Moalkbäiste / mölke Bäiste, ju

Milchkuh.

Dwoon, dät

1. Aufgabe, Arbeitsleistung: 1.1 dät is een Dwoon: das ist eine einzelne Arbeitsleistung. 1.2 Swienefodderjen un Bäistemölken is een Dwoon: Schweine füttern und Kühe melken ist eine Arbeitsleistung. 2. Verfügung: hie hied dä‘n hele Disk tou sien Dwoon: er hatte den ganzen Tisch zur Verfügung.

oundwo

hineintun: goud Bäisteflaask smoaket ap t bääste, wan et two Wieke loang in Äidnuteouelje ounlegerd is : gutes Rindfleisch schmeckt am besten, wenn es zwei Wochen lang in Erdnussöl eingelegt ist.

Kuflaask, dät

Rindfleisch. → Bäisteflaask Kufout, -fäite/foute, die : 1. Kuhfuß. 2. Brechstange mit gespaltenem Kopf, mit der man Nägel aus Holz herauszieht.

Ploatse, -n, ju

1. Bauernhof, Bauernstelle. 2. Grundstück: hie häd sik deer noch ‘‘n Ploatse toukoped : er hat sich dort noch ein Grundstück hinzugekauft. 3. Stück, Portion: wie kregen älk ‘‘n tjukke Ploatse Bäisteflaask : wir bekamen je ein dickes Stück Rindfleisch. 4. Haus mit dem dazugehörigen Grundstück.

Puundstuk, -ke, dät

1. Gewicht. 2. Gewicht von 500 g: iek bruke ‘n Puundstuk Bäisteflaask: ich brauche 500 g/ein Pfund Rindfleisch. (Hierzu auch: Twopúundstuk, Trjopúundstuk, Fjauerpúundstuk,... Tjoonpúundstuk. ) 3. Gewicht an der Wanduhr: ju Klokke is uutronnen; dät Puundstuk (auch: dät Lood) stoant/lait al ap dä‘n Gruund : die Wanduhr ist ausgelaufen; das Gewicht liegt schon auf dem Boden.

läze iek läze, du laist, hie/ju lait, wie läze; laide, laiden; laid; lai! läzet!

1. legen: 1.1 ju lait so jädden do Hounde in dä‘n Skoot : sie legt so gerne die Hände in den Schoß. 1.2 ju wiete Hanne is fon t Läzen ou; ju waas eer ‘‘n goud läzende Klukhanne : die weiße Henne legt keine Eier mehr; früher war sie eine gut legende Glucke. 2. (+ sik) 2.1 (Wind) abnehmen, abflauen: die Wiend häd sik laid : der Wind ist abgeflaut; es ist windstill geworden. 2.2 sik läze ap : sich auf etwas konzentrieren; als Erwerbszweig sich ausschließlich mit einem Erzeugnis oder einer Dienstleistung beschäftigen: jo laiden sik ap Bäistetucht : sie konzentrierten sich auf Rinderzucht. [afrs. ledza]