Saterfriesisches Wörterbuch
  Info

ädder (eer, eerste)

1. früh: 1.1 ädder deeruut, ädder ätter Huus : früh hinaus, früh zu Haus. 1.2 jee eer deerbie, jee eer deerou : je früher bei der Arbeit, desto früher damit fertig. 1.3 jee eer bee/ de Bjorenge, jee eer deer aan bäte : je früher auf dem Fest, desto früher betrunken. 1.4 ju Klokke gungt tou ädder : die Uhr geht vor. 1.5 ‘‘n äddern Kat : eine Märzkatze im Gegensatz zu den für minderwertig gehaltenen Stoppelkatte (Herbstkatzen). 1.6 riekelk ädder : ziemlich früh.

Adder, -e, ju

Kreuzotter (nd. Form). → Neder

Koardel, -e, dät

1. Samenkorn, Körnchen. 2. Getreide, vor allem Roggen: 2.1 doof Koardel: leichtes, mit Stroh und Unkraut vermischtes Getreide als Viehfutter. 2.2 do Buren wonskje sik, dät dät Koardel ädder in Huus is: die Bauern wünschen sich, dass das Korn früh in der Scheune ist. dät lääste Koardel is dälich mäind wuden : das letzte Getreide ist heute gemäht worden. 2.4 dät is Koardel ap sien Määlne: das gereicht ihm zum Vorteil. 2.5 (von überreifem Korn) Koardel faalt uut do Íere(‘n) un klattert die in do Hoske: Korn fällt aus den Ähren und klappert dir in den Holzschuhen.

Neder, -e, ju

1. Kreuzotter: hie puustede as ‘n Neder uut t Gat: er war äußerst zornig. 2. jede Schlangenart. [engl. adder ]

ferfaawje

verfärben: 1. dat blaue Hoamd häd ju hele Wäske ferfawed : das blaue Hemd hat die ganze Wäsche verfärbt. 2. (+ sik) do Bledere ferfaawje sik swiede ädder dut Jier : die Blätter verfärben sich sehr früh dieses Jahr.

oustierwe

1. absterben, (Mensch) durch den Tod verloren gehen; (Tier) verenden: 1.1 do maaste Bledere sunt al oustuurwen : die meisten Blätter sind schon abgestorben. 1.2 do Tuwwelke sunt oustuurwen : das Kartoffellaub ist tot (ein Zeichen, dass die Kartoffen reif sind). 1.3 two Bäiste sunt uus oustuurwen : zwei Rinder sind uns abgestorben, verendet. 2. erfrieren: 2.1 mie stierwe do Fäite ou : meine Füße erfrieren. 2.2 in Rusloud sunt him twäin Fingere oustuurwen : in Russland sind ihm zwei Finger erfroren. 3. sterben und einen Ehepartner, eine Familie zurücklassen: Hier is die Käärdel oustuurwen : ihr Mann ist gestorben. 4. (Freundschaft, Nachbarschaft) erkalten: jo hieden et groot mädeenuur, man nu is dät oustuurwen : sie waren enge Freunde, aber jetzt ist die Freundschaft erkaltet. 5. verdorren: dät oumäinde Gäärs is oustuurwen : das abgemähte Gras ist verdorrt. 6. plötzlich, unerwartet sterben: ju is fuuls tou ädder oustuurwen : sie ist viel zu früh gestorben.

ouriete

1. abreißen: 1.1 hie reet dät Ploaster tou ädder fon ju Wuunde ou : er riss das Pflaster zu früh von der Wunde ab. 1.2 aan ougerieten kriege : einen Rüffel erteilt bekommen. 2. (+ sik) sich abarbeiten. 3. (Gebäude) abbrechen, niederreißen: 3.1 ju oolde Säärke wäch?dt dusse Wiek ourieten : die alte Kirche wird diese Woche abgerissen. 3.2 et is häd foar mie, dät mien Oldenhuus so ourieten lät : es ist schwer erträglich für mich, dass mein Elternhaus so zerfallen aussieht. 4. herunterreißen: hie häd him fon dä‘n Woainboank ourieten : er hat ihn von der Wagenbank heruntergerissen. 5. (Streichholz) anzünden.

pafje

1. hörbar Pfeife rauchen; paffen. 2. mit Pistole oder Gewehr schießen: bee/ do Wärskuppe fange do aal ädder oun tou pafjen : bei den Hochzeiten fangen sie alle früh an mit Pistolen oder Gewehren zu schießen.

Plun, -ne, die

1. Fetzen, Lappen, Lumpen. 2. abgetragenes Kleidungsstück. 3. (scherzhaft) Kleidung: 3.1 hie is aaltied nobel in do Plunne: er ist immer elegant gekleidet. 3.2 dät is tjukke Plunne mäd do bee: die beiden sind eng miteinander befreundet. 3.3 ju faalt uut do Plunne: sie ist stark abgemagert. 3.4 ju is ädder in do Plunne: sie ist früh bei der Arbeit. 4. wertloses altes Buch: dät is bloot ‘‘n oolden Plun : das ist nur ein alter Schmöker.

riek (a)

reich: rieke Ljudene Hiere Dochtere un äärme Ljudene Hiere Swiene gunge ädder tou t Huus uut: die Töchter der Reichen und die Schweine der Armen gehen früh aus dem Haus.

riepje (b)

1. reifen; reif werden: do Ap(p)ele riepje al ädder : die Äpfel reifen schon früh. 2. älter und innerlich gefestigter werden: die Wäänt is truch sien Oarbaid rieped : der Junge ist durch seine Arbeit gereift.

skikje (a)

1. (+ sik) sich schicken; sich gehören; passen: 1.1 et skikket sik nit, dät du so ädder deerwai gungst : es gehört sich nicht, dass du so früh dahin gehst. 1.2 sukke Woude skikje sik nit : solche Worte sind nicht angebracht, angemessen. 2. passen: wan jou dät skikket, dan kume wie äuwelch bee/ jou : wenn das euch passt, dann kommen wir heute Abend bei euch vorbei.

Sleek, do Sleke, die

1. Schlag: 1.1 Sleek ap Sleek: Schlag auf Schlag; immer wieder. 1.2 fout ap Sleek: sofort. 1.3 fon dä‘n Sleek ou: (Uhr) aus dem Takt; nicht richtiggehend. 1.4 die koolde Sleek: der Blitz. 1.5 mäd aan Sleek: plötzlich. 1.6 ‘‘n fälen Sleek : ein gewaltiger Schlag, Klaps, Stoß. 1.7 Sleek unner Woater : Seitenhieb. 2. Rasse: hie häd ‘‘n goud(en) Sleek Bäiste : er hat eine gute Rinderrasse. 3. Charakter, Art: 3.1 hie is ‘‘n heel uur Sleek as sin Babe : er ist charakterlich ganz anders als sein Vater. 3.2 jo sunt fon aan Sleek : sie sind von gleicher Art, haben den gleichen Charakter. 4. Schlaganfall: ju häd sik fon dä‘n Sleek noch nit ferhoald : sie hat sich von dem Schlaganfall noch nicht erholt. 5. Gewohnheit: uus Babe hied aaltied so ‘‘n Sleek, dät hie sik do Hounde wuusk, eer hie bedede : unser Papa hatte die Gewohnheit, dass er sich immer die Hände wusch, bevor er betete. 6. Takt beim Dreschen, Mähen oder Musizieren: 6.1 bee/ t Mjoon of bee/ t Täärsken kon hie dä‘n Sleek nit hoolde : beim Mähen oder beim Dreschen kann er den Takt nicht halten. 6.2 hie häd mie fon dä‘n Sleek broacht : er hat mich aus dem Takt gebracht. 7. Gewitterschlag, Donnerschlag: 7.1 iek kuud dä‘n Sleek in t Skäin noch fäile : ich konnte den Donnerschlag in der Scheune noch spüren. 7.2 ‘‘n ferheeldenen Sleek : ein Blitzschlag aus heiterem Himmel. 8. Schimmer, Hauch, Spur: 8.1 hie häd ‘‘n Sleek fon sin Foar oukriegen : er artet seinem Vater nach. 8.2 hie is nit so fertroald as sin Babe, man hie häd deer ‘‘n Sleek fon ou : er ist nicht so spleenig wie sein Vater, aber er hat doch etwas von dem Alten geerbt. 9. Schicksalsschlag, Missgeschick, Pech: et waas ‘‘n Sleek foar sien Fammielje, dät hie so ädder stuurwen is : es war ein Schicksalsschlag für seine Familie, dass er so früh verstorben ist. 10. Schlinge: ‘‘n Sleek in t Tau moakje : eine Schlinge ins Tau machen. 11. Portion Brei, Grütze oder Reis: dou mie deer noch ‘‘n Sleek ap! : tue mir noch eine Portion auf den Teller! 12. Missbildung: die Houngst häd ‘‘n Sleek in dä‘n Rääch : das Pferd hat einen Holhrücken. 13. Schlagloch: deer sunt ‘‘n Masse Sleke in dä‘n Dom : der Weg hat eine Menge Schlaglöcher. 14. dumpfer Schlag; Prall: hie fäl mäd aan Sleek deel : er fiel mit einem dumpfen Schlag hin. 15. Formschönheit: deer is naan Sleek of Fonsuun an dät Klood : das Kleid hat keine schöne Form. 16. Anstand, Schliff: deer is naan Sleek of Fonsuun an dä‘n Käärdel : er ist grob. 17. Erfahrung, Gewandtheit: hie häd Sleek fon Eedgreeuwen : er ist ein erfahrener Torfgräber. 18. Glockenschlag: ju Klokke is fon dä‘n Sleek ou : die Uhr schlägt die falsche Stunde, schlägt zu oft oder zu wenig. 19. Stapel Torfsoden oder Ziegelsteine: do Eedsoden stounde in Sleek : die Torfsoden sind ordentlich aufgestapelt. 20. Schlag beim Kartenspiel: iek bä‘n an Sleek : ich muss auskommen. 21. unbestimmtes Maß, unbestimmte Größe, unbestimmter Preis; Tick, Nuance: dät kuud ook ‘‘n Sleek gratter, jurrer, moor weze : das könnte einen Tick größer, teurer, mehr sein. 22. Windung: du moast fjauer Sleke uum dä‘n Peel dwo : du sollst vier Windungen um den Pfahl tun.

smäidens

morgens: smäidens ädder : in aller Frühe; früh am Morgen; frühmorgens.

stiekelch

1. lästich: iek kon sien stiekelge Baleräi nit moor here : ich kann sein lästiges Gerede nicht mehr hören. 2. stachelig, mürrisch, übel gelaunt: smäidens ädder is uus Babe aaltied stiekelch : morgens früh ist unser Vater immer mürrisch.

toumäite

entgegen: hie geen fon Hier ädder fout, sien Brure toumäite : er ging von hier früh fort, seinen Brüdern entgegen.

Úre, -n, ju

1. Stunde: 1.1 hie lait in lääste Úre: er liegt in letzten Zügen, dem Tode nahe. 1.2 hie häd ‘n dumme Úre heeuwed: er beging einen Fehltritt, eine Taktlosigkeit. 1.3 dumme Úre: kurze Periode, wäch?hrend deren man nicht über seine geistigen Fähigkeiten verfügt. 1.4 kute Úren: die Stunden nach Mitternacht. 1.5 wie sunt eerst in do kute Úren ap Bääd geen: wir sind erst nach Mitternacht ins Bett gegangen. 1.6 wie häbe Úre uum Úre ap hier teeuwd: wir haben stundenlang auf sie gewartet. 1.7 dät häd bloot een Úre duurd: das hat nur eine Stunde gedauert. 1.8 een Úre Gungens / Wais: eine Wegstunde. 1.9 two Úren tou ädder: zwei Uhren zu früh. 1.10 et gungt ätter trjo Úre wai: es wird bald drei Uhr. 1.11 hie häd moor Úren moaked: er hat Überstunden gemacht. 1.12 een litje Úre : eine knappe Stunde. 1.13 tjoon Úre moakje : um zehn Uhr eine Arbeitspause einlegen, um sich zu stärken. 1.14 een fulle Úre : eine ganze Stunde. 1.14 two Úren fóar ju Tied : zwei Stunden zu früh. 1.15 two Úren ätter ju Tied : zwei Stunden zu spät. 2. Unterrichtsstunde: twiske ju fjaude/fjode un ju fiefte Úre häbe do Bäidene ju Spieltied : zwischen der vierten und der fünften Unterrichtsstunde haben die Kinder die große Pause.

uutgenumen

außer (wenn); es sei denn, dass...: wie wollen deer ädder waifiere, uutgenumen et rient : wir wollen früh dahinfahren, es sei denn, dass es regnet.

uutgunge

1. ausgehen, spazieren gehen: 1.1 smäidens ädder uutgunge : frühmorgens einen Spaziergang machen. 1.2 Weder toun Uutgungen: Wetter, das zu einem Spaziergang, zu einem Aufenthalt im Freien geeignet ist. 2. (Lampe, Kerze) erlöschen: ju Käärse geen gau uut: die Kerze erlosch schnell. 3. absterben, eingehen: do dannene Bome bäte de Säärke sunt uutgeen: die Fichten hinter der Kirche sind abgestorben. 4. sich ein Ziel setzen; einen bestimmten Zweck verfolgen: 4.1 hie gungt deer ap uut, dät hie aaltied tou do Mäiltieden ap Fizziete kumt: er setzt sich das Ziel, dass er immer zu den Mahlzeiten auf Besuch kommt. 4.2 hie is deerap uutgeen, ‘n Bääd foar ju Noacht bee/ do tou kriegen: er ist darauf ausgegangen, ein Bett für die Nacht bei denen zu bekommen. 5. mit etwas rechnen: wie sunt deerap uutgeen, dät wie Haue kregen: wir haben damit gerechnet, dass wir eine Tracht Prügel bekämen. 6. zu Ende gehen: die grote Stried is uutgeen as dät Hornberger Skjoten: der große Streit ist ausgegangen wie das Hornberger Schießen. 7. in etwas ausarten: ju Bjorenge geen ap ‘n Haueräi uut: die Feier artete in eine Schlägerei aus. 8. (junger Mensch) für einen bestimmten Beruf geeignet sein: hie skäl wäch?il ap ‘n Moaler, ‘n Dokter uutgunge: er wird wohl Maler, Arzt.

ouluke

1. abziehen, abstreifen, abbalgen: ‘‘n Kenientje ouluke : ein Kaninchen abziehen, abbalgen. 2. (Bett) die Bettwäsche entfernen: dät Bääd ouluke : die Bettwäsche vom Bett abziehen. 3. (Gewitter) abziehen; sich entfernen (is): dät Grummelskuur lukt ou : das Gewitter zieht ab. 3. (Gewehr, Pistole): abdrücken; einen Schuss abgeben. 4. abziehen, subtrahieren: 4.1 du skääst tjoon Stuk ouluke; dan hääst du noch füüftich : du sollst zehn Stück subtrahieren; dann hast du noch fünfzig. 4.2 älke Wiek look hie fieuw Euro ou : jede Woche zog er fünf Euro ab. 5. das Feld, den Schauplatz eines Geschehens wieder verlassen (is): do Fransen loken ädder ou : die Franzosen zogen früh ab. 6. herunterhandeln: iek häbe dä‘n Pries uum 100 Euro ouleken : ich habe den Preis um hundert Euro heruntergehandelt.

ougunge

1. abgehen, weggehen; sich zu Fuß entfernen: lät him mäd dä‘n Loon ougunge : lass ihn mit dem Lohn weggehen. 2. fehlen, vermisst werden: 2.1 min Suun gungt mie node ou : ich vermisse meinen Sohn sehr. 2.2 die Hingst geen him stuur ou : er trennte sich ungerne von dem Hengst. 2.3 dät Jeeld is mie stuur ougeen : ich habe das Geld ungerne ausgegeben. 3. in Rente gehen: hie gungt in Säptämber ou : er geht im September in Rente. 4. abzweigen: Hier gungt ju Sträite ou : hier zweigt die Straße ab. 5. als Kunde(‘n) fortbleiben: him sunt ‘‘n Masse Ljudene ougeen : er hat viele Kunden verloren. 6. entgehen: deer is mie niks fon ju Pretenje ougeen : von der Predigt ist mir nichts entgangen. 7. (Schiff, Such) abfahren: dät Skip is al ädder ougeen : das Schiff ist schon früh abgefahren. 8. (Kleider) sich abnutzen: do Klodere gunge moal ou : die Kleider nutzen sich irgendwann mal ab. 9. auf etwas verzichten; etwas aufgeben: 9.1 wie sunt fon do Swiene ougeen un häbe uus ap do Bäiste laid : wir haben die Schweinezucht aufgegeben und haben uns auf die Rinderzucht verlegt. 9.2 wie mouten fon sien Hälpe ougunge : wir müssen auf seine Hilfe verzichten. 10. sterben; aus dem Leben scheiden: hie is uus ädder ougeen : er ist uns früh verstorben. 11. (Tier) verenden: two Faargere sunt uus jäärsene ougeen : zwei Ferkel sind uns gestern verendet. 12. (Mond) abnehmen: et is nu oungungende Moune : es ist jetzt abnehmender Mond.

apbreke

1. abfahren, aufbrechen; sich zur Abfahrt bereit machen (is): mäiden ädder konnen wie apbreke : morgen früh können wir aufbrechen. 2. aufstoßen (is/häd): dät ieten bräkt mie bitter ap : das Essen stößt mir bitter auf.

apdaue

1. auftauen: dät Flaask in dä‘n Ougend apdaue : das Fleisch im Ofen auftauen. 2. sich tauend auflösen (is): 2.1 ju Gruunde daut ap : der Boden taut auf. 2.2 ju grote Äi is ädder apdaud : die Ems ist früh aufgetaut, eisfrei geworden.

apdwaste

1. auftauen, aufweichen (is): 1.1 dät Íes is ädder apdwast : das Eis ist früh aufgetaut. 1.2 apdwast Woater : Wasser, das sich bei Tauwetter auf dem Eis sammelt. 2. auffrischen, erquicken: iek dwastte mie mäd koold Woater Wier ap : ich frischte mich mit kaltem Wasser wieder auf.

apstounde

1. aufstehen: 1.1 ädder apstounde : früh aufstehen. 1.2 der Bauer ruft die Bediensteten jeden Morgen mit: Apstoundet! 2. entstehen, aufkommen: 2.1 ju ‘näie Säärke skäl Hier apstounde : die neue Kirche wird hier entstehen. 2.2 ‘‘n stäärken Wiend stuud toumoal ap : ein starker Wind kam plötzlich auf. 2.3 wo is die Tweelwerräid apsteen? : wie ist der Zwölferrat entstanden? 3. sich ereignen; geschehen, besonders in Bezug auf unerwartete Unglücksfälle: 3.1 in dät Huus is deer ook wäch?t Läipes apsteen : in dem Haus hat sich auch etwas Böses ereignet. 3.2 deer kon gau ‘‘n Melöär apstounde : es kann schnell ein Unglück, eine Katastrophe passieren. 4. geboren werden: bee/ mien Suster is ‘‘n litjen Wäänt apsteen : meine Schwester hat einen kleinen Jungen bekommen. 5. wieder in Gang bringen; wiederbeleben: in do Bäidenstune in Seelterlound häd man do oolde Seelter Bäidensspiele (wier) apstounde läiten/ lät : im saterfriesischen Kindergarten hat man die alten saterfriesischen Kinderspiele wiederbelebt. 6. gründen: uus Häärm häd ‘‘n ‘näien Bedrieuw apstounde läiten/lät : unser Hermann hat einen neuen Betrieb gegründet. 7. aufgehen: ju Sunne stoant ap : die Sonne geht auf. 8. sich widersetzten: hie is juun him apsteen : er hat sich ihm widersetzt.