Äkker, -e, die
1. Acker; abgegrenztes Stück Land: ‘‘n Äkker in Säid moakje : eine Frau schwängern. 2. Teil einer Koppel oder eines Kamps zwischen zwei Gräben. 3. Grundstück.
läze iek läze, du laist, hie/ju lait, wie läze ; liech, liegen; lain; blieuw läzen! blieuwet läzen!
1. liegen: 1.1 dood ap Bääd läze : im Schlaf verstorben, entschlafen sein. 1.2 (Getreide) am Boden liegen: die Roage lait : der Roggen liegt am Boden. dusse Oarbaid lait mie goud : diese Arbeit ist mein Fall, passt mir in den Kram. 1.4 an mie skäl et nit läze: an mir soll es nicht liegen; ich will kein Hindernis sein. 1.5 deer lait mie niks an: ich bin nicht daran interessiert. 1.6 läze gunge: sich hinlegen: die Heeuwer is läze geen: der Hafer liegt am Boden. 1.7 tou läzen kume: zu Fall kommen, stürzen. 1.8 läzen blieuwe: ungepflügt bleiben: die hele Äkker is läzen blieuwen: der ganze Acker ist ungepflügt geblieben. 1.9 läze läite: ruhen lassen: ju Oarbaid läze läite: die Arbeit ruhen lassen. 1.10 bee/ t Tuwwelkeroodjen alles skeen apsäike un neen Tuwwelke läze läite : beim Kartoffelroden alles sauber aufsuchen und keine Kartoffel liegen lassen. 2. gelegen sein: 2.1 dut Stuk Lound lait goud : dieses Stück Land hat eine gute, eine günstige Lage. 2.2 hie lait an uus : sein Land grenzt an unseres. 3. (Zimmer, Fenster) geben auf: die Komer lait an ju Sträite : das Zimmer gibt auf die Straße. [afrs. lidza]
plöiged
1. gepflügt: ‘‘n plöigeden Äkker : ein gepflügter Acker. 2. (Brett) mit Nute und Feder versehen: plöiged Holt : mit Nute und Feder versehene Bretter oder Planken.
rukkelje
1. sich ruckartig bewegen (is): die Träkker rukkelde uur dä‘n Äkker : der Traktor bewegte sich ruckweise, ruckartig über den Acker. 2. ruckeln: ju rukkelde an de Skapdore : sie ruckelte an der Schranktür. 3. schütteln: wie häbe him so loange rukkeld, bit hie apwoakede : wir haben ihn so lange geschüttelt, bis er aufwachte.
skroa
1. (Boden) karg, ärmlich, unfruchtbar: 1.1 skroaë‘n Gruund/skroaë Gruunde : unfruchtbarer Boden. 1.2 ‘‘n skroaë Wede : eine karge Weide. 2. dürftig, armselig, kümmerlich: skroa lieuwje : einfach leben; sich einschränken. 3. (Feldfrucht) spärlich, kümmerlich: dät Koardel stoant skroa ap dä‘n Äkker : das Korn steht spärlich, kümmerlich auf dem Acker. 4. (Haut, vor allem an den Händen) trocken, geborsten, rissig; aufgeraut, gesprungen, spröde. 5. (Wetter) rau, stürmisch, kalt: 5.1 skroa Weder : raues Wetter. 5.2 ‘‘n skroaë‘n Wiend : ein kalter, trockener Wind. 6. fleischlos: Stille Fräindai un Ääskemidwiek sunt skroaë Dege : Karfreitag und Aschermittwoch sind fleischlose Tage. 7. mager: 7.1 ‘‘n skroaë‘n Wäänt : ein magerer Bursche. 7.2 skroa Flaask : mageres Fleisch. 8. knapp, dürftig: 8.1 die Boas häd him skroa uutbitoald : der Chef hat ihn knapp belohnt. 8.2 skroa truch ju Tied kume : ein dürftiges Dasein fristen. 8.3 hie is as Bäiden skroa bieloangs kemen : er hat als Kind nicht genug zu essen bekommen. 9. geschmacklos; mit wenig Fett: dät Buutje is mie tou skroa : das Butterbrot ist mir zu geschmacklos.
straue
1. streuen: die Säidjer straude dät Koardel uur dä‘n Äkker : der Sämann streute das Korn über das Feld. 2. dem Vieh Stroh als Lager hinstreuen: dät Fäi straue . 3. gemähtes Gras zum Trocknen auseinanderstreuen. (Hund, Katze) streunen (is). → straie (nd.)
striedje
1. die Beine weit auseinander sperren; grätschen; grätschweise stehen oder sitzen. 2. mit großen Schritten und/oder breitbeinig laufen (is). 3. (veraltet) durch Zählen der Schritte abmessen: ‘‘n Äkker oustriedje : einen Acker schreitend abmessen. [engl. stride]
tougjuchtemoakje
1. (Essen) zubereiten: dät ieten waas fluch tougjuchtemoaked : das Essen war schö‘n zubereitet. 2. (Acker) pflügen, düngen, bestellen: is die Äkker al tougjuchtemoaked? : ist der Acker schon bestellt?
toulope
1. zulaufen: 1.1 die Huund is mie touronnen : der Hund ist mir zugelaufen. 1.2 hie ron ap mie tou : er lief auf mich zu. 2. schneller laufen; sich beeilen: loop tou! : beeile dich! 3. in einer bestimmten Form auslaufen: die Äkker lopt/lapt spits tou: der Acker läuft in einer Spitze aus.
toumete
zumessen, zuteilen: sin Babe miet him dä‘n Äkker tou : sein Vater teilte ihm den Acker zu.
ume
1. (Verbzusatz) umekiere, umegunge, umesätte : umkehren, umgehen, umsetzen. (Vor Vokalen und hgelegentlich auch uum-: uumhere neben umehere; umeannerje neben uumannerje.) 2. vorbei, zu Ende: ju Tied is ume : die Zeit ist vorbei. 3. am Körper: ju häd ‘‘n Pälleriene ume : sie trägt einen Regenumhang. 4. das Unterste zuoberst: die Houngst faalt fon Wurigaid boalde ume : das Pferd fällt vor Müdigkeit bald um. 5. als verkürzte Bezeichnung eines Umweges: du koast nit deer loangs lope; dät is ume : du kannst nicht da entlanglaufen; das ist ein Umweg. 5. umgepflügt: die Tuun, die Äkker, dät Spaal is ume : der Garten, der Acker, die Parzelle ist schon umgepflügt.
uutbrange
1. (Landwirtschaft) auf dem Acker verteilen: wie häbe jäärsene Mjuks ap dä‘n Äkker uutbroacht : wir haben gestern Mist auf den Acker verteilt. 2. (vom Schiff aus) ins Wasser bringen; zu Wasser lassen: wie broachten dä‘n swere Oanker uut : wir ließen den schweren Anker zu Wasser. 3. abliefern, verteilen: Geskoanke uutbrange : Geschenke verteilen. 4. (Ofen) ju Ääske uutbrange : die Asche ausräumen. 5. auf dem Markt verkaufen: in Bremen ap t Määrked kuud hie sien Weren goud uutbrange : in Bremen auf dem Markt konnte er seine Waren gut verkaufen. 6. äußern: hie kuud fon Nood niks moor uutbrange : er konnte vor Angst kein Wort mehr von sich geben. 7. austragen, zustellen: dät Seelter Blääd uutbrange : die saterfriesische Zeitung zustellen.
ousljuchtje
einebnen; eben machen: an morere Steden mout dusse Äkker ousljuchted wäch?ide : an mehreren Stellen muss dieser Acker eingeebnet werden.
oulope
1. ablaufen (is): 1.1 oulope läite : kurzerhand abfertigen. 1.2 oulope läite : ein Schiff zu Wasser lassen. 1.3 oulope läite : verleumden. 1.4 wie häbe dät Woater in uurs ‘‘n Sloot oulope läiten/lät : wir haben das Wasser in einen anderen Graben abgeleitet. 2. abfließen (is): dät Woater ron so sinnich ou : das Wasser lief langsam ab. 3. (Schuhe) durch viel Gehen abnutzen: iek häbe mien Skoue ouronnen : ich habe meine Schuhe abgenutzt. 4. (Meeresspiegel) ebben; bei Ebbe absinken (is): wie konnen nit bee/ oulopend Woater wäch?chfoaren : wir können nicht bei Ebbe wegfahren. 5. verlaufen (is): dät is uurs ouronnen : das ist anders verlaufen. 6. eine Strecke entlanggehen, um sie zu besichtigen oder zu kontrollieren: 6.1 hie häd ju loange Sträkke tou Fout ouronnen : er hat die lange Strecke zu Fuß kontrolliert. 6.2 iek kon dä‘n Wai nit oulope : ich kann den Weg bis zum Ende nicht schaffen. 7. absuchen: iek häbe dät hele Täärp ouronnen un dä‘n Huund daach nit fuunden : ich habe das ganze Dorf abgesucht und den Hund doch nicht gefunden. 8. (Feld, Acker, Grundstück) Neigung, Gefälle haben und deswegen gut entwässern (is): 8.1 Hier lapt uus Lound goud ou : hier hat unser Land ein gutes Gefälle. 8.2 die Äkker is nit mudderch; Hier is goud oulopend Lound : der Acker ist nicht sumpfig; hier ist gut entwässerndes Land. 9. zu Ende gehen; die Gültigkeit verlieren (is): ju Tied is ouronnen : die Frist ist abgelaufen.
anfoolgje
(Acker) leicht umpflügen: wie wollen dä‘n Äkker anfoolgje, uum dät Jood tou bedäkken : wir wollen den Acker leicht umpflügen, um das Unkraut zu bedecken.
anhäkje
die beim Pflügen übrig gebliebenen Ecken eines Ackers mit einer Hacke umhacken: die Äkker mout ‘nödich anhäkked wäch?ide : der Acker muss unbedingt an den Rändern umgehackt werden.
bebaue
1. mit Bauten versehen; bebauen: dät litje Pound Lound bäte uus Huus waas noch nit bebaud : das kleine Stück Land hinter unserem Haus war noch nicht bebaut. 2. kultivieren; urbar machen: ‘‘n Äkker ful Stene is nit mäkkelk tou bebauen : ein Acker voller Steine ist nicht leicht zu kultivieren.
dregend
1. ertragreich, fruchtbar: ‘‘n dregenden Äkker : ein fruchtbares Feld. 2. trächtig: do maaste Dierte sunt dregend; alleen ju Ku is tiedich : die meisten Tiere sind dregend ; allein die Kuh ist tiedich .
Gebruuk , -bruke, die/dät
1. Gebrauch, Benutzung, Verwendung, Verwertung: 1.1 jo häbe deer naan Gebruuk fon moaked : sie haben keinen Gebrauch davon gemacht. 1.2 ‘‘n Äkker in Gebruuk nieme : einen Acker in Gebrauch nehmen, kultivieren. 1.3 uut dät Gebruuk : außer Gebrauch. 2. Brauch, Sitte: dät is ‘‘n oold(en) Gebruuk : das ist ein alter Brauch.
goud (beter, bääste)
1. gut: 1.1 dät died him goud! : das geschah ihm gerade recht! 1.2 ju däd fuul Goudes : sie tut viel Gutes. 1.2 uus Bääsje is deer noch goud bee/ : unsere Oma ist noch gesund und rüstig. 1.3 goud toupaas : gesund, wohlauf. 1.4 goud wäch?t : viel. 1.4.1: hie häd goud wäch?t Jeeld bätelät : er hat viel Geld hinterlassen. 1.4.2 jie mouten deer goud wäch?t foar dwo : um das zu erreichen müsst ihr schwer arbeiten. 1.5 sik in t Goude enigje : sich im Guten einigen. 1.5.1 wan et nit in t Goude gungt, dan in t Läipe : wenn es nicht im Guten geht, dann im Bösen. 1.6 genug, hinreichend: dät Göitjen is goud druuch : die Wäsche ist trocken genug. 1.7 die Stried is toun Gouden uutgeen : der Streit ist friedlich ausgegangen. 1.8 leicht, ohne Hindernisse: 1.8.1 dä‘n Äkker uutmeten kon hie goud dwo : er hat Zeit und Gelegenheit den Acker auszumessen. 1.8.2 dä‘n Winkel koast du goud uurnieme : den Laden kannst du leicht übernehmen. 1.9 foar goud befiende : gutheißen. 1.10 foar goud hoolde : für angebracht halten. 1.11 gesund, nicht krank, gut erhalten: do Tuske sunt noch goud : die Zähne sind noch in Ordnung. 1.12 gut; mehr als: ‘‘n goude Ketiersure : mehr als eine Viertelstunde. 1.13 hie is deer goud foar : er kann es wohl bezahlen. (engl. he’s good for it.) 1.14 hie häd deer ‘‘n Gouden sitten : er ist betrunken. 1.15 hie is goar nit goud : er ist sehr krank. 1.16 hie stoant sik goud : er hat ein gutes Auskommen. 1.17 genau, klar: iek häbe dät Melöär goud kumen blouked : ich habe das Unglück klar kommen sehen. ‘nützlich sein: dät häd nit goud däin : das hat nicht sonderlichen geholfen, war nicht ‘nützlich. goude Noacht mädeenuur : gute Nacht miteinander. 1.20 gouden Dai: guten Tag. 1.21 gouden Mäiden mädeenuur: guten Morgen miteinander. 1.22 Goudes dwo : wohltätig sein. 1.23 goud gunge : ohne Unglück ablaufen. 1.23.1 dät is juust goud geen : die erwarteten unangenehmen Folgen traten nicht ein. 1.24 nach Gutdünken tun: wäch?t dwo, so as man dät foar goud hoaldt : etwas tun, wie man das für gut hält. 1.25 goud wäch?ide : glücken, gelingen.
Hozebeend, -e, die / dät
1. Strumpfband. 2. schmaler Streifen Land: die Äkker is so ‘n Hozebeend: der Acker ist wie ein Strumpfband.
Kunst, die/dät
Kunstdünger: hie häd deer Kunst ap dä‘n Äkker smieten, un dan is dät wäch?t wuden: er hat Kunstdünger auf den Acker gestreut, und dann ist etwas daraus geworden.
näi (b)
1. neu: 1.1 die Woain is nit moor ‘näi : der Wagen ist nicht mehr neu. 1.2 min Noaber is as Buur aaltied ap t Näiste : mein Nachbar ist als Bauer immer sehr fortschrittlich. 1.3 et skäl mie ‘näi dwo, of hie kumt : es wird mich wundern, ob er kommt. 1.4 die Näie : der neue Kollege, Angestellte. 1.5 iek bä‘n deer gjucht ‘näi ap : ich habe Appetit darauf, da ich es seit Langem nicht mehr gegessen habe. 1.6 wie häbe uus Huus ‘näi apmoaked : wir haben unser Haus renoviert. 1.7 ‘näi Göitjen : neu Kleider. 1.8 wäch?t rakt et Näies? : was gibt es Neues? 1.9 twiske Oold un Näi : zwischen Roggenund Kartoffelzeit. 1.10 deer bä‘n iek ‘näi tou : das interessiert mich. 1.11 hie weet aaltied wäch?t Näies : er weiß immer die jüngsten Nachrichten. 2. erneut: 2.1 die Äkker mout ‘näi ansäided wäch?ide : der Acker muss erneut besät werden. 2.2 fon Näien : erneut. 2.3 fon Näien Wier : abermals, wiederum 2.4 ap t Näie : aufs Neue. 2.5 fon Näien kwede : wiederholen; von Neuem sagen.
wöist
1. (Land) unkultiviert, öde: 1.1 wie wollen dussen wöiste Äkker unner dä‘n Plouch kriege : wir wollen diesen unkultivierten Acker unter den Pflug bekommen. 1.2 dät Lound lait wöist tou : das Land ist öde. 2. erregt: die Boas häd ‘‘n wöiste Rede heelden : der Chef hat eine erregte Rede gehalten. 3. kräftig, ungeschlacht, wuchtich: 3.1 dät is ‘‘n aiske wöisten Käärdel; hie kon ju Keelde wäch?il/wül ou : das ist ein großer, ungeschlachter Bursche; er kann die Kälte gut vertragen. 3.2 ‘‘n Wieuw so wöist as ‘‘n Käärdel : ein Mannweib. hemmungslos und grob: 4.1 hie is wöist un häd sik goar nit in Griep : er ist hemmungslos und hat sich überhaupt nicht in Griff. 4.2 wöist bale : Kraftausdrücke von sich geben; grob reden. unordentlich: dusse Komer lät wöist : dieses Zimmer sieht unordentlich aus. 6. gewaltich, außerordentlich, sehr: 6.1 ju is wöist dik : sie ist außerordentlich dick. 6.2 hie häd wöist fuul Jeeld : er hat sehr viel Geld.
Äkkerlound, dät
Ackerland.